Findet die mich cool, finde ich die süß? Herr Hospach hat uns echt viel aufgegeben. Wenn ich groß bin, werde ich Schriftsteller!
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Ganz schön teuer geworden, so Wohnungen! Wie mag das wohl erst in 20 Jahren aussehen? Und wie soll ich das dann alles bezahlen? Falls der Klimawandel dann nicht eh alles ruiniert hat. Verdammt, die Grünen! Ob sich die Klimakrise noch aufhalten lässt? Und wie kriegen wir das hin, ohne dass wir Wohlstand aufgeben? Weiß gar nicht, wo ich die ganze Arbeit unterbringen soll. Muss ja nebenher noch neue Konzepte entwerfen. Und Sport nicht vergessen, sonst werde ich gar nicht erst so alt. Familie gründen wird wohl nichts mehr. Wüsste aber auch eh nicht, wie ich das alles bezahlen sollte. Verdammt! Die Autoversicherung ist wieder teurer geworden. Und die Heizkosten erst. Ich war doch gerade erst 35?! Bleibt gar nicht mal mehr so viel Zeit, bis das Leben schon wieder vorbei ist. Kann ich wenigstens noch 2 der Träume realisieren, die ich mal hatte? Muss schon wieder zum Zahnarzt wegen so nem Mist. Mann, bin ich aus der Puste! War ich gestern wirklich nur ne Runde laufen? Komme mir vor, als wäre ich überfahren worden. Schriftsteller werd ich wohl nicht mehr, ich wüsste gar nicht wann ich das machen sollte. Aber immerhin mach ich sowas Ähnliches.
Okay, falls man das überhaupt verallgemeinern kann (ich finde: ein bisschen schon), so kommen mir viele Niederländer etwas direkter vor als Deutsche. Kein Verstecken im Kontext: Gerade heraus, was man denkt, egal ob Lob oder Kritik. Dass bei niederländischen Männern zwischen 40 und 60 gerade irgendwie die Beethoven-Mähne im Wet-Look in ist: wohl einfach nur eine andere Mode.
Dass uns das Land, was Infrastruktur, Architektur, Agrikultur, Innovation und Wohlstand angeht, um geschätzte 20 Jahre voraus ist, würde ich auf simples Vorhandensein der notwendigen Finanzen zurückführen. Denen fehlen eben keine 2.000 Milliarden in der Bilanz, die bei uns die Wiedervereinigung gekostet hat. Das ist ganz schön viel Geld, mit dem man viele tolle infrastrukturelle Projekte hätte anstoßen können.
Eins ist mir aber noch aufgefallen: Was ich bisher so gesehen habe, sind mir viele Niederländer weniger darauf bedacht, sich irgendwie anzupassen. Man ist dann mal da, man ist dabei auch schon mal laut, man macht direkt sein Ding und kümmert sich erst einmal wenig darum, was andere davon halten könnten. Klar, man tritt dabei schon niemanden auf den Fuß, und täte man es doch, würde man sich höflichst und ehrlichst entschuldigen. Aber man weiß auch, was man darf und kann und füllt diesen Raum voll aus. Fühlt sich jemand dadurch gestört, hat man auch kein Problem damit, sorry zu sagen und ein paar Oktaven tiefer zu singen. Aber man hat diesen vorauseilenden Gehorsam nicht, den ich Deutschland so oft sehe. Wir können hier nicht so laut sein, wir müssen uns hier so und so benehmen, wir gehen schon ganz rechts die Straße entlang, weil da irgendwann ein Auto kommen könnte. Da sind wir dann doch oft sehr angepasst.
Ja, blöde Generalisierungen… Gilt natürlich nicht für alle, sind nur Beobachtungen, gibt viele Gegenbeispiele… Ihr wisst, was ich meine.
Gerade bei der Hausaufgabe war es mir zum ersten Mal, dass ein Satz ohne nachzudenken geschossen aufs Papier kam. Ansonsten kostet mich alles viel Gehirnschmalz, aber die Zeit verfliegt und ist besonders intensiv. Mein vierter Tag hier geht schon gerade zu Ende.
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Denke ich an frühere Bildungseinrichtungen zurück, gab es da eigentlich drei Typen:
Schule: Eine Art Diktatur, bei der die Herrschenden die Allmacht haben (ist heute längst nicht mehr so, war es aber in den 90ern noch!) und die beherrschte Klasse den Druck aneinander ablässt oder sich Sündenböcke dafür sucht.
Studium: Die Demokratisierung der Bildung. Du musst fast gar nichts (ist heute auch nicht mehr so), dabei interessiert sich aber auch keiner für dich. Weniger Druck untereinander als auf der Schule
Echte Erwachsenenbildung: VHS-Kurse, Erste-Hilfe-Kurs, Fortbildungen. Wie du aussiehst, was du anhast, wie alt du bist, wer du überhaupt bist – alles egal. Du hast den Kurs bezahlt und damit die gleichen Rechte wie alle. Der Dozent kümmert sich um dich und deine dummen Fragen. Hier fallen die üblichen Rollenmodelle weg. Dafür gibt es meist keinerlei Evaluierung, ob du auch wirklich etwas lernst. Das ist dann deine Sache.
Ich fühle mich gerade wie bei einem Mix aus diesen 3 Typen. Wir haben Frontalunterricht, schreiben mit Kugelschreiber auf Papier ins Lehrbuch und bekommen Hausaufgaben auf. Das Niveau ist durchaus das eines Sprachkurses auf der Universität. Straffes Programm, viel nachzubereiten, dazu werden die Hausaufgaben noch abgefragt (andererseits gibt es keinen Eintrag in irgendein Klassenbuch, wenn du die Hausaufgaben nicht machst oder vom Sitznachbar abschreibst und dich dabei erwischen lässt). Aber es gibt nur ganz wenig Druck, der irgendwo abgelassen werden müsste.
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Gut, es ist Tag 4. Und wir pauken ziemlich viel Stoff. Trotzdem erwische ich mich dabei, wie ich etwa heute den Dude im Swapfiets-Büro (ich will mir eins ausleihen), direkt auf Englisch angesprochen habe. Die Schlange hinter mir ist lang, die Vertragsmodalitäten hätte ich nicht gut verstanden. Aber ja, ich drücke mich noch. Auch weil mir noch viele Alltagssätze fehlen.
Heute Abend am Eingang vom Supermarkt wollten ein anderer Mann und ich gleichzeitig rein und haben uns dann solange gegenseitig vorlassen wollen, bis er dann irgendwann lachte und einfach gegangen ist. Das wäre eigentlich der Moment gewesen, an dem ich dann irgendeinen lustigen Spruch hätte bringen können, um mit den jeweiligen Locals warmzuwerden. Aber mir wäre schon auf Deutsch nichts eingefallen… Und die Antwort hätte ich auch nicht verstanden. Ist noch ein weiter Weg.
Andererseits hilft es ungemein, 24 Stunden am Tag von Niederländisch und Niederländern (bis auf die erstaunlich vielen deutschen Touristen) umgeben zu sein. Wäre schon ein Wunder, wenn da nicht was hängen bliebe.
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Die Hausaufgaben habe ich geschafft (Mann, ist das viel!), aber schon jetzt komme ich mit der Nachbereitung nicht ganz hinterher. Doch wie an der Uni damals…
Seit heute bin ich also wieder Schüler. Nun ist es jetzt nicht so, dass ich in den letzten Jahren nicht auch einiges Neues gelernt hätte. Aber dazu war ich meist auf nur einzelnen Fortbildungen oder VHS-Kursen. Nichts, bei dem man dauerhaft sonderlich gefordert worden wäre. Hier ist das anders.
Wir sind ein sehr kleiner Kurs, der in Niederländisch vom B1- aufs B2-Level gehievt werden will. Neben mir nur noch zwei Mitschüler: der Engländer, der beruflich viel mit niederländischen Firmen zu tun hat, und die Polin, deren Mann beruflich hierhin gezogen ist, und die mindestens B2-Level braucht, um hier arbeiten zu dürfen.
Der Engländer scheint mir schon recht flüssig in der Sprache zu sein. Die Polin und ich haben an unterschiedlichen Fronten mit ähnlichen vielen Schwierigkeiten zu kämpfen. Ich bin ziemlich fit in der Grammatik, aber mir fehlen noch viele, viele Wörter und die, die ich schon kenne, fallen mir längst nicht immer ein. Aber daran arbeiten wir jetzt, denn der Kurs ist natürlich komplett auf Niederländisch.
Was hat sich getan seit der Schulbank in den 1990ern und dem Studium in den frühen 2000er-Jahren? Wenig und viel zugleich. Wir haben eine Art gruppenorientierten Frontalunterricht mit Whiteboard statt Tafel. Wir benutzen ein gedrucktes Kursbuch für den Unterricht, von dem es auch einen Online-Teil gibt.
Der Engländer war der erste, der per App für jeden unbekannte Wort auf seinem Smartphone rumgehämmert hat. Ich fragte nach seiner weapon of choice – Google Translate. Davor hatte ich schon iTranslate ausprobiert, heute Abend kamen noch DeepL, Linguee und noch eine NL-EN-Übersetzungsapp hinzu, die irgendwie keinen Namen hat. Sie haben eins gemeinsam: sie sind alle scheiße… Auf dem Notebook habe ich im Browser ein Lesezeichen zum Pons Online-Wörterbuch DE-NL gesetzt. Das ist zwar werbefinanziert, aber ansonsten erstaunlich gut.
Denn immerhin: Es gibt jetzt das Internet. Man kann alles nachschlagen, es müssen keine Wissenslücken bleiben. Nur ob die Informationen verlässlich sind – das muss leider immer wieder bezweifelt werden. Sooo viel scheint sich seit damals also doch nicht getan zu haben.
Ansonsten geht es mir gut. Scheveningen ist auch bei etwas kälterem Wetter noch schön. Jeder Sonnenstrahl wird natürlich dankend angenommen. Im Supermarkt habe ich mir heute automatisch eine Maske aufgesetzt – als einziger. Wahrscheinlich werde ich damit auch bald aufhören, weil mir das irgendwann zu affig wird, das als einziger zu tun, jetzt wo doch „alle“ geimpft sind. Morgen möchte ich mal in die Stadt und mich nach einem Swapfiets erkundigen. Sonderbarerweise sind parkende Fahrräder hier aber auch nicht viel lieber gesehen als Autos. A propos: Es wurde noch nicht abgeschleppt und hat auch noch kein Ticket erhalten. Ich scheine mit etwas Glück tatsächlich den einen von nur zwei Orten in ganz Scheveningen gefunden zu haben, an denen man kostenlos parken kann.
Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne und so. Dabei komme ich erst nach fast 5 Stunden müde und mit massiven Rückenschmerzen in Scheveningen an. Nicht viel Zauber für den Anfang…
Und erstmal geht es weiter mit Herausforderungen. Meine Unterkunft finde ich recht schnell, sie sieht heel prachtig eruit! Aber parkeren? Ist hier so ne Sache. Schon unterwegs habe ich mal nach „parkeren scheveningen“ im Web gesucht und auch meine AirBnB-Hosts gefragt. Einhellige Meinung aller Quellen: wissen wir nicht so genau, ändert sich oft und ist auf jeden Fall teuer und sehr kompliziert. Vor dem Haus ist gerade ein Parkplatz frei… Come on, eben halten, ausladen und kurz alles in die Wohnung bringen. Ich riskier’s.
Und es passiert wirklich nichts. Die Wohnung ist toll, genau wie beschrieben. Ich gehe wieder runter und frage die erstbeste Passantin auf Niederländisch, wie es hier mit dem Parken aussehe. Wisse sie auch nicht so genau, sagt sie. Sie glaube, 2 Stunden für einen Mondpreis. Ich gehe noch einmal gucken und die Website des direkt angrenzenden Parkhauses checken. 30 Euro pro Tag! Bei Vorreservierung billiger. Die Website sagt: 200+ Euro pro Monat in der Hauptsaison, die immer noch läuft. Na klasse.
Auf dem Hinweg war mir, ich hätte da ein paar Autos wild an der Hauptstraße parken sehen. Da fahre ich jetzt wieder hin und will das auch machen. Es ist fast 2 km die Straße runter, aber es ist noch ein Platz frei und tatsächlich: kein Schild oder irgendwas. Und zwei Lücken vor mir: ein Auto mit Siegburger Kennzeichen. Ich parke da einfach mal. Meine Vermieter frage ich, ob ich das wohl darf – keine Antwort bisher. Morgen frage ich mal in der Sprachschule, ob die was wissen und sicherheitshalber werde ich noch einmal nachsehen, ob das Auto dann noch da steht…
Den Weg zurück laufe ich. Die Gegend ist wirklich schön. Ein kleiner Kanal, ein ziemlich großer Park, tatsächlich Menschen die für eine – ich vermute Familienfeier – direkt auf der Straßen feiern und tanzen. Ich komme an einem Skaterpark mit angrenzendem Koffieshop (so ein Zufall?) vorbei und muss wohl ein Stückchen zu weit gelaufen sein. Denn plötzlich stehe ich vor dem Strand:
Und den kannte ich bisher tatsächlich noch nicht. Und ist. das. schön. hier! Eine moderne Promenade, viel Sand, tolle Beachclubs, Restaurants, Bars. Ich mache ein paar Fotos, als ich plötzlich hinter mir eine Stimme höre:
„Goedenavond meneer, en hoe gaat het me jou?“
Der junge Typ im Anzug mit leichtem Seitenscheitel, den ich gerade schon dabei beobachtet habe, wie er Aufkleber mit einem akropolisartigen Symbol auf Laternen und Straßenschilder klebt.
Ich frage ihn in gebrochenem Niederländisch zurück, wie es ihm gehe und wofür die Aufkleber stünden. Er fragt, woher ich komme und ob es in Deutschland auch so wenig Auswahl bei den Parteien und wenig direkte Demokratie gebe. Käme drauf an, versuche ich zu sagen. Eigentlich hätten wir genug Demokratie und auch Parteien, auch wenn sich viele davon gar nicht so sonderlich voneinander unterscheiden würden und keine die echten Probleme angehe – aber da scheitere ich knapp dran. Ob es denn eine Partei gebe, die genau meinen politischen Ansichten entspräche, fragt er noch. Ich bekomme nichts anderes hin, als auf Volt zu verweisen, die es ja auch europaweit gebe. Ah, Volt, sagt er, die kenne er, die pro-europäische Partei. Ja genau, sage ich noch.
Er will noch etwas hinzufügen, lässt es dann. Seine Begleiterin grinst sonderbarerweise in sich hinein. Er verabschiedet sich sehr höflich per Händedruck, auch seiner Begleiterin gebe ich die Hand. Na also! Ich habe fast alles verstanden, was er gesagt hat, und die ganze Zeit über haben wir die Sprache nicht gewechselt. Mein erstes politisches Gespräch auf Niederländisch!
Später google ich die Partei namens Forum voor Democratie und da wird mir klar, warum seine Begleiterin so gegrinst hatte. Laut Wikipedia ist die FVD eine EU-skeptische, nationalkonservative Partei in den Niederlanden. ?
Aber immerhin: Er ist gegenüber dem Gast sehr höflich geblieben, auch als er erkannt hat, dass ich politisch eher auf der anderen Seite stehe. Und irgendwie bin auch ich freundlicher geblieben, als ich es sicher wäre, hätte ich vorher gewusst, wer da vor mir steht. Ein wenig Unvoreingenommenheit – täte mancher politischer Diskussion gar nicht schlecht.
Ich schlendere noch ein wenig über die verdammt schöne Strandpromenade, besuche den „Pier“, eine schiffsförmige Mischung aus Mall und Restaurantmeile mit angrenzendem Riesenrad und Bungieturm direkt am Strand. Wunderschön!
Als ich Google Maps nach dem Rückweg frage, zeigt die App die beiden Punkte fast nebeneinander an. Meine Wohnung ist wirklich nur fünf Gehminuten vom Epizentrum entfernt! Die Gegend ist lebhaft, voller Cafés und Restaurants. Es ist alles was teurer, ja, aber wunderschön und belebt. Heute war das Wetter noch einmal super. Ob es bei Regen und Kälte auch alles noch so schön ist, wird sich zeigen. Aber bisher: wunderschön!
Jetzt, wo für mich mehr oder weniger ein neuer Lebensabschnitt beginnt, für den ich unbedingt aus Bonn raus kommen wollte, wird es hier plötzlich wieder hübsch. Es gibt Outdoor-Kinos, Live-Outdoor-Wahlkampfdebatten direkt vor meiner Tür (aber ich hatte keine Zeit dorthin zu gehen), Konzerte und Theater sowieso, die Leute machen Sport im Park, die Straßen sind voller Menschen. Vor dem Kaiserplatz kann man bei schönem Wetter mittlerweile ziemlich gut Fußball gucken oder kurz einen Blick auf die Fahrraddemo werfen, die dort lang geht.
Ein neues Brauhaus hat in der Innenstadt geöffnet (Sion zwar, aber was soll’s), auch die Gegend um den HBF kommt langsam aus dem Quark (auch wenn der Style da immer noch ghetto-chic ist). Die Wirte von Nyx und Flynn’s Inn wollen das Anno wiederbeleben. Ähnliches Konzept wie früher zwar, aber im Nebensatz ließen sie die Info fallen, dass der Laden 12 Zapfhähne bekommen soll. Beinahe eine Craftbeer Bar! Es geht aufwärts hier. Warum wollte ich noch mal weg?
Na ja, weil vor ein paar Wochen halt noch alles schlief, Corona noch am Start war, ich jeden Quadratmeter hier im Umkreis hundert mal abgelatscht hatte und man auf jeden Fall ja mal raus muss, aber irgendwie nicht konnte. Jetzt bin ich über beides froh. Dass ich doch noch mal hier weg komme und dass ich mich bei die Rückkehr nicht grämen muss. Bonn ist schön, Bonn lebt wieder, ich freue mich, bald wieder hier zu sein!
Puh. Also Herbstdepression würde ich das jetzt nicht mehr nennen. Aber bisschen aus der Spur bin ich gerade. Klar, am Sonntag geht’s auch schon los mit meinem ersten echten längeren Auslandsaufenthalt seit 2004: Sieben Wochen Niederlande. (Fast auf den Tag genau in dem Moment übrigens, in dem ich, bis auf 1/2 Jahr Singapur, seit 20 Jahren in Bonn wohne.)
Und irgendwie kam das jetzt alles schneller als gedacht. Ja, ich musste hier mal raus, ja, manchmal muss ich mich selber auch zwingen, mal aktiv zu werden und coole Sachen zu machen, und ja, das könnte richtig klasse werden. Aber irgendwie fehlte mir zuletzt einfach mal ein Tag, um alles mal ein wenig sacken zu lassen. Ich hab die letzten Wochen irgendwie nur noch funktioniert. Das war auch nicht wirklich gesund. Ich hoffe, an der See bleibt mal ein bisschen Zeit um abzuschalten. Ich melde mich mit Fotos, wenn es so weit ist!
Die Herbstdepression hat mich dieses Jahr jetzt schon erwischt. Irgendwo auf dem Weg nach Düsseldorf und zurück letztes Wochenende ist meine Energie völlig auf der Strecke geblieben, und ich hänge gerade noch ziemlich durch. Nicht schlimm, aber irgendwo: ärgerlich.
Zumal ich es getan und die AirBnB-Wohnung in Scheveningen gebucht habe. Nachdem ich ein wenig mit dem Host auf Niederländisch gechattet hatte und er mir dann preislich sogar noch deutlich entgegengekommen ist, gab es kein Argument mehr dagegen. 🙂 7 Wochen Niederlande also jetzt. Already starting end of next week.
Und ja, es kann sein, dass mich das alles ein wenig überfordert hat. Im Sommer reiße ich manchmal Bäume aus und plane in der Geschwindigkeit auch den Herbst ein. Und mittendrin geht mir dann die Energie aus. Einfach unpraktisch, zumal man sowas wie einen Sprachkurs und einen Auslandsaufenthalt am besten ja mit Feuereifer angeht. Jetzt ist also erstmal Bremse angesagt.
74,4 kg zeigte die Waage gerade an, abends. Ich habe auf der Radreise neulich wirklich abgenommen und kann das weiter empfehlen für jemanden, der dringend und gesund Gewicht verlieren möchte. Aus „Spaß“ nochmal unter 70 kg kommen, das war eigentlich mein Ziel. Würde aber nochmal richtig schwer, zumal mir jetzt dafür auch Zeit und Energie fehlen und ich auch mit Campingplätzen irgendwie fertig bin.
Irgendwann im letzten Jahr scheint sich da etwas geändert zu haben. Vielleicht weil das ganze Land plötzlich in Campern oder als Bikepacker unterwegs war und dann irgendwo unterkommen musste, was wohl gar nicht so einfach war und zu Konflikten geführt hat. Ich hab mir in diesem Sommer schon einiges Geschimpfe oder sonderbar abweisendes Verhalten von Campingplatzbesitzern anhören dürfen. Aber der Campingchef vom letzten Wochenende hat dann alles getoppt. Und irgendwie habe ich jetzt gar nicht mehr so die Lust auf Campen. Die Platzbetreiber scheinbar auch nicht.
Kevin Can F*** Himself: Hat bei mir einen Nerv getroffen und ich habe mich königlich amüsiert. Klar gibt es Schwächen, zum Beispiel das „Warum eigentlich?“ und das Ende. Aber diese Mischung aus Sitcom und Drama fand ich von der Machart her herrlich unterhaltsam. Can recommend, at best in English.
Schreiben fällt mir gerade noch recht schwer irgendwie. Ich lasse es mal für heute dabei.
Die eigentliche Wohnung, die ich mir für die Unterkunft zu einem Sprachkurs in Scheveningen ausgeguckt hatte, war jetzt nicht gannnnz so teuer. Aber doch, sie sprengt eigentlich mein Budget. Und wäre nicht wirklich notwendig, denn einige Kurse ließen sich auch ganz online buchen.
Der Witz ist: Es ließe sich schönrechnen. Es wäre eine Geschäftsreise/Bildungsreise/Werbungsaufwand, ich könnte die Kosten voll steuermindernd gelten machen und da ich in diesem Jahr im Grunde noch keine Geschäftsreise hatte, würde mich die Wohnung durch die Steuer, die ich durch sie einspare, am Ende etwa die Hälfte kosten. Und damit läge sie in meinem Budget.
Was dann dagegen spricht? Es ist alles in allem verdammt viel Geld für etwas, das nicht zwingend notwendig wäre. Und ich komme aus kleinen Verhältnissen. Ich bin eigentlich immer gut damit gefahren, die Kosten nicht ausufern zu lassen und auf sparsamem Fuß zu leben. Hat mir nicht geschadet, würde ich behaupten. Hat mir aber vielleicht doch den einen oder anderen „dekadenten“ Spaß nicht erlaubt.
Toll wäre es schon, also das mit der Wohnung. Ich wäre 7 Wochen mehr oder weniger nur in den Niederlanden, fast direkt am Meer, und würde nur Niederländisch hören und sprechen. Dann würde auch mal wirklich was hängen bleiben. Die nächstgünstigere Unterkunft ist auch gar nicht mal sooo viel preiswerter (die Randstad ist einfach verdammt teuer, siehe Bild oben!) und nebenbei könnte ich mir ein wenig die Startup-Szene vor Ort anschauen.
Ich kann mich nicht entscheiden und muss da wohl noch mal drüber schlafen… Zumindest davon weiß ich, dass es meistens hilft. 🙂
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