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Campingplatz-Rezeptions-Aventure

Ich stehe mit vollgepacktem Rad vor dem Eingangshäuschen, das Rollo ist heruntergelassen. Ein anderer Camper kommt vorbei und weist auf ein Schild daneben, auf dem eine Telefonnummer steht. Da müsse ich anrufen, wenn ich den Rezeptionisten sprechen will.

Ich habe die Nummer noch nicht zu Ende eingetippt, da höre ich hinter dem Rollo jemanden telefonieren. „Nee, das mache ich heute nicht mehr. Das muss auch mal später.“ Und als ich schließlich die Nummer wähle, höre ich von hinter dem Rollo: „warte mal kurz, da ruft einer an.“

Ich stelle mich am Telefon kurz vor und teile ihm mit, was ich möchte und direkt vor seinem Rollo stehe. Warum da verrammelt ist, traue ich mich nicht zu fragen. Kurz darauf öffnet sich die Seitentür und ein kleines Männchen kommt heraus, mustert mich und mein Fahrrad und sagt dann: „Zelt und Fahrrad, hm? Na gut. Und wo kommst du her?“

Sein Tonfall ist nicht gerade charmant. Aber er scheint sich wenigstens zu interessieren. Er geht zurück in sein Häuschen, öffnet das Rollo und schiebt mir einen Meldebogen rüber, während er seinen Zigarettenrauch in meine Richtung bläst. „Hast du einen Test oder Impfnachweis, den du mir zeigen kannst?“

Ich beschließe, cool zu bleiben, lasse meine Maske auf, fülle ihm den Meldebogen aus, zeige ihm den CR-Code auf dem Handy und bleibe auch sonst betont sachlich. Das hier ist der Pott. Vielleicht redet man da einfach so miteinander. „Viel los im Moment?“, setze ich dann doch noch einmal zum Smalltalk an.

„Geht eigentlich“, antwortet er. Wir haben viele Dauercamper und nehmen sonst nur noch Zelte.“ – „Keine Camper?“, frage ich überrascht. „Mit denen hatten wir nur Ärger“, winkt er ab. Ich lache schwach und sage lieber nichts Falsches. Da scheine ich Glück gehabt zu haben.

Er bedeutet mir, hinter sich herzufahren, packt seinen nicht gerade furchteinflößend bellenden Schäferhund auf den Rücksitz seines Autos und fährt mit 10 km/h die geschätzten 250 Meter zu meinem Platz. „Strom haste da“, winkt er mir noch zu und braust davon.

Ich fange an abzusatteln und als erstes den Akku zu laden. Na toll! Die Steckdose passt nicht. Ich hab eigentlich keine Lust, mich noch einmal von ihm anmaunzen zu lassen, aber der E-Bike-Akku braucht Saft. Kurz gehe ich in das Sanitärhäuschen und überlege, ob ich da eine Steckdose für Rasierapparate zweckentfremden sollte. Aber wenn den Akku jemand findet, kassieren die den bestimmt den Akku ein und ich muss Lösegeld zahlen oder sowas. Ich trete den schweren Gang an und rufe ihn noch einmal auf seiner Nummer an.

„Ja,äh, tut mir Leid, aber der Stecker passt nicht. Ich brauche eine ganz normale Steckdose für so Schuco-Stecker.“ Er reagiert überraschend hilfsbereit: „Hm, das ist schlecht. Dann müssen wir den hier in der Rezeption laden. Komm doch in einer halben Stunde eben vorbei.“

Gesagt getan. Er bedeutet mir, das Gartentor zur Rezeption aufzumachen und in sein Reich einzutreten. Kleiner, leicht verwilderter Schottergarten neben dem Holzhäuschen. Wehte dort eine überdimensionale Deutschland-Flagge – ich wäre nicht überrascht. Sein Schäferhund bellt mich an, aber ich muss grinsen. Das ist so ein Bellen, das auch Lucy immer benutzt, wenn sie mich sieht. „Der tut nichts“, sagt sein Herrchen. „Einmal streicheln und dann ist gut.“ Und so ist es dann auch. Wie alt er ist, interessiert mich noch. 13, lautet die Antwort. Ein freundlicher Senior, wie schon gedacht.

Sein Herrchen schaut noch schnell ob alles läuft und fragt, wie lange der Akku laden muss. „Komm einfach vorbei, wann du willst. Ich bin sowieso 24 Stunden hier.“

Ein etwas eigensinniger, aber eigentlich ein ziemlich netter Kerl.

Ich lasse den Abend vor dem kleinen Bootshafen ausklingen. Es ist schön hier, aber ganz nebenbei habe ich nur hier auch wirklich mobilen Internetempfang. Ich bin nachdenklich. Es ist schön, wieder on Tour zu sein und ich komme langsam in den Modus. Kein Luxus mehr, nur die Natur und du. Es ist immer eine Umstellung. Aber es ist schön.

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Yeah

Erstmal Urlaub

„Es ist in unserem ureigenen nationalen Interesse, die Welt zu impfen.“

Sagt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, nachdem Deutschland erstmals auf bereits bestellten Astrazeneca-Impfstoff verzichtet und 1,3 Millionen Impfdosen an die Covax-Initiative abgibt, um auch Menschen in Entwicklungsländern zu impfen.

Dass das am gleichen Tag bekannt wird, an dem die Gesundheitsministerkonferenz beschließt, dass für Astrazeneca-Geimpfte eine dritte Impfung notwendig wird und erste Pharmazeuten das Vakzin als „verbrannt“ bezeichnen, ist natürlich Zufall. ?

Aber genug vom Weltgeschehen. Ich mache erstmal Urlaub. Also richtig los geht’s wohl erst am Sonntag. Und dann über kurz oder lang in die Niederlande. Ob ich von unterwegs blogge, weiß ich noch nicht. Das Handy habe ich auf jeden Fall dabei. Eventuell wird’s hier mal wieder etwas bildlastiger. Oder ich blogge gar nicht? Aber mal sehen…

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OK

Post-Minimalismus

Die Welt wird nach Corona nicht mehr die gleiche sein. Und wahrscheinlich endet auch für mich persönlich dann ein Lebensabschnitt. Wenn alles klappt, bin ich dann „fertiger“ Minimalist, der alles in seinem Leben, was er nicht braucht, aussortiert hat. Und dann?

Was ich weiß, ist, dass ich nicht so weitermachen möchte, wie im Moment. Auf der Arbeit komme ich mir festgefahren und teilweise rückwärtsgewandt vor. Ich war selten offen für Neues. Vielleicht liegt’s auch daran, dass ich mich die letzten Jahre viel mit der Vergangenheit beschäftigt habe. Das sollte dann auch bald mal ein Ende haben. Und Bonn? So schön es hier ist, immer nur hier zu sein, ist zu wenig inspirierend. Selbst der Trip nach Düsseldorf übers letzte Wochenende war befreiend und erbauend.

Ich möchte die Welt sehen – nicht nur aus privaten, auch aus beruflichen Gründen. Eine Art Inspirational World Trip. Mal das Silicon Valley sehen, China, Südostasien, Australien – mir Green Startups anschauen, Konzepte zur Stadtentwicklung, Gewinnung neuer Energien, Dinge, die den Planeten und das Leben darauf besser machen. Warum eigentlich nicht!

Ich hoffe nur, Corona „endet“ auch wirklich irgendwann mal und freies Reisen kehrt zurück.

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Argh

Mopped-Aventure, ungeplantes

Eigentlich sollte das gar kein Aventure werden. Ich wollte die 70-80km von Bonn nach Düsseldorf mit der E-Schwalbe zurücklegen. 120 km Reichweite zeigt das Display bei voll geladenem Akku normal an, und eine Langstreckenfahrt für meinen Testbericht fehlte eh noch. What could possibly go wrong…

Nun, zum einen schonmal, dass mir der Wind ziemlich schnell, ziemlich kräftig entgegen bläst. 120-130km schafft die Schwalbe bei idealen Bedingungen. Aber, nun ja, bei dem Sturm, der da am Niederrhein auf mich zu weht… Vielleicht hätte sogar alles gepasst, wenn ich mich zum anderen nicht noch einmal kapital verfahren hätte.

Wo genau ich falsch abbiege oder eben nicht abbiege, finde ich erst viel später heraus. Aber ohne Navi ist Köln die Hölle. Und Navi auf einem Moped? Das Smartphone mit Google Maps geht nicht mal eben an den Lenker. Bliebe eigentlich nur noch, AirPods in die Ohren zu stopfen und Ansagen zu hören. Aber 2 Stunden lang? Die fallen ja eh irgendwann raus. Aber ohnehin müßig, wenn man bei den AirPods vorher „brauche ich nicht“ denkt und sie absichtlich zu Hause lässt, genauso wie das iPhone-Ladgerät…

Ich verpasse also meine Ausfahrt irgendwo auf dem Kölner Militärring, weil dort nirgendwo etwas von „B9“, „Fühlingen“ oder „Worringen“ steht, und halte weiter munter auf Köln-West zu. Kurz vor der Autobahnauffahrt nach Aachen dämmert mir, dass da etwas nicht stimmen kann. So verliere ich etwa eine Dreiviertelstunde, womit ich auch langsam spät dran bin für das geplante Treffen und etwa 15 km extra abspule. Das soll sich noch rächen…

Wieder auf der richtigen Spur, beeile ich mich. Die Straßen rund um Dormagen sind nicht gut, der Wind braust richtig auf. Mir ist mittlerweile trotz Jacke und langer Hose bitterkalt. Vielleicht hätte ich doch vorher etwas essen sollen… Der Akkustand sinkt und sinkt – auf 40, 30, 20 Prozent, und Neuss will einfach nicht näher kommen. Immer wieder muss ich anhalten und auf Maps nach dem Weg schauen. Im Kopf schmiede ich längst den Plan B, einfach so weit zu fahren, wie der Akku mich trägt, das Ding vor einer Ladesäule zu parken mit dem Taxi ans Ziel zu gelangen.

Kurz vor der Rheinbrücke nach Düsseldorf sind noch 15 Prozent im Akku, beinahe pro Minute wird es 1 Prozent weniger. Ich wage die Überfahrt trotzdem. Je zentraler, desto mehr Ladesäulen ohnehin. Und so geht es in mehreren Spuren um Kurven, Autos brettern um mich herum. Aus Straßen wurden Tunnel, einer unterquert sogar die Altstadt. Wo bin ich genau, wo muss ich hin, was, wenn die Anzeige, die bei 8% angekommen ist, gar nicht so genau ist und das Ding im Tunnel einfach aus geht?

Auf letzter Rille und laut Display mit <5% Akku schaffe ich es schließlich doch noch in mein Hotel und parke direkt davor. Geschafft!

Oder?

Nein, eine Lademöglichkeit hätten sie leider nicht, sagt der Portier des Hotels, das mit eigenen Parkplätzen im Hof wirbt. Da könne man auch kein Kabel oder was rauslegen. Aber es gebe bestimmt Ladesäulen für E-Autos in Parkhäusern in der Nähe. Er wisse zufällig ein Parkhaus, könne aber nicht sagen, ob da auch Ladesäulen wären. Schon gut, winke ich ab, es gibt ja Apps. Mittlerweile bin ich aber so spät dran, dass ich keine Zeit mehr habe, mich darum zu kümmern, ich muss zum Treffpunkt in der Altstadt. Passenderweise nehme ich einen E-Scooter dorthin…

Als ich spät abends wiederkomme, untersuche ich eine Ladesäule der Stadtwerke Düsseldorf in der Nähe meines Hotels nach der Möglichkeit, mich dort per App anzumelden. Aber keine Chance. Die Säule hat keine QR-Codes, App-Angaben, irgendwas. Die Website der Stadtwerke Düsseldorf zeigt keine eigene App an. Die Säule besteht auf eine Entsperrung per Ladekarte, die ich nicht habe. Die App TankE, die mir in Bonn treue Dienste geleistet hatte, gilt auch für Köln, Dormagen, Leverkusen, Oberhausen und eigentlich alle Städte rund um Düsseldorf – außer Düsseldorf. Ich lade die App Chargemap, die außer der Säule, vor der ich stehe, und die ich wohl nicht benutzen kann, noch genau 5 weitere mit Schuco-Stecker im Düsseldorfer Innenstadtbereich findet. 2 davon in Parkhäusern, die jetzt und am Sonntag geschlossen haben. Bei 2 davon steht nicht beschrieben, wie sie sich nutzen lassen. Aber um mal eben dahin zu fahren und es zu probieren, reicht mein Restakku nicht mehr. Daran habe ich überhaupt nicht gedacht: Dass das irgendwie ein Problem werden könnte, den Akku in Düsseldorf zu laden, um damit dann wieder nach Hause zu kommen.

Ich kehre konsterniert in mein Hotelzimmer zurück, es ist mittlerweile 1 Uhr. Aus Versehen fällt mir das Wasserglas im Bad aus der Hand und zerspringt in tausend Teile. Ich renne zur Rezeption und lasse mir Kehrblech und Handfeger geben und lade nach Beseitigung der Sauerei noch einige weitere Apps mit Ladekarten herunter. Mittlerweile geht auch der iPhone-Akku zur Neige. Wer hätte auch ahnen können, dass ich den dafür brauchen könnte… Irgendwann kann ich einfach nicht mehr, geschweige denn kann ich noch einen klaren Gedanken fassen. Und ich beschließe, dass mein Zukunfts-Ich sich darum kümmern muss. Gute Vorsätze mal sonstwohin gesteckt

Ich schlafe erstaunlich gut und sonntagsmorgens um 8 sieht die Welt schon deutlich rosiger aus. Ich stehe auf und beschließe, die Säule in der Nähe in noch einmal bei Tageslicht in Augenschein zu nehmen. Dabei setze mir eine Fallback-Lösung, mit der ich leben könnte: Im Notfall die Schwalbe halt in Düsseldorf stehen zu lassen, mit dem Zug nach Hause zu fahren und den Hersteller zu bitten, das Testmoped halt statt in Bonn, in Düsseldorf abzuholen… Selbst Schuld, wenn er die Akkus fest verbaut… ?

Als ich bei „meiner“ Ladesäule ankomme, sehe ich, dass die Klappe vor der Schuco-Steckdose, die gestern fest verriegelt war, diesmal nur angelehnt ist. Ich hebe sie an und, siehe da, ich komme an die Steckdose! Aber würde da auch Strom fließen? Ich beschließe, mein Glück zu versuchen, laufe zurück zum Hotel, hole den Helm und fahre die Schwalbe langsam rüber. Der Akku zeigt nun sogar wieder 8 Prozent an. Immerhin.

Aber meine Freude wehrt nicht lang: Zwar kann ich vor Ort den Ladestecker einstecken, aber es fließt nicht automatisch Strom. Ich probiere noch zwei weitere Apps, melde mich samt Zahlungsdaten bei zwei angeblich bundesweit operierenden Ladediensten und ihren Apps an. Ich kann darin sogar meine Ladesäule und die Steckdose, die ich möchte, auswählen und den Vorgang einleiten. Aber es passiert nichts, es kommt immer eine Fehlermeldung.

Eins habe ich aber noch nicht probiert. Auf der Klappe steht: „fest herunterdrücken“. Meinen die damit davor oder danach? Egal, ich probiere es: Stecker rein, Klappe zu, in der App den Ladevorgang starten, bange Sekunden warten, ob es klappt…

Es klappt nicht. Es kommt wieder die gleiche Fehlermeldung, die Klappe geht nicht mehr auf und der am Moped fest installierte Stecker ist nun darin gefangen. Ah ja, natürlich…

Mir bleibt keine andere Wahl mehr. Mit den mitterweile nur noch 25 Prozent Restakku im iPhone rufe ich den auf der Säule angegebenen Notruf an. Sonntagsmorgens um kurz vor 9. Ob da überhaupt schon jemand wach ist?

Aber ich habe tatsächlich Glück. Nach kurzer Wartezeit ist ein hilfsbereiter Mitarbeiter dran, ich erkläre ihm die Sachlage, er gibt Tipps, die nicht helfen, dann gibt er auf und sagt, er würde jetzt einen Techniker schicken. Dauere 15-20 Minuten. Und er hält Wort. Mit einem E-Smart kommt tatsächlich nach einer Viertelstunde ein netter Kerl vorgefahren.

Er bewundert die Schwalbe und ist gleichzeitig überrascht, dass es sowas auch elektrisch gibt. Mit ein paar Handgriffen hat er die Ladesäule geöffnet, die Luke entriegelt und den Stecker befreit. Ich erkläre ihm noch, was ich versucht habe, aber er winkt freundlich ab: damit kenne er sich auch nicht aus.

Wir kommen ins Gespräch. Ich sage ihm, dass ich aus Bonn käme und auch wieder dahin zurück müsse und ohne „Tankkarte“ der Stadtwerke wohl auch an anderen Ladesäulen keinen Erfolg haben dürfte. Er versteht und ist zum Glück die Sorte Notfallhelfer, die nicht eher geht, als dass das Gesamtproblem auch wirklich gelöst ist. Und er macht den Vorschlag, dass ich ihm zum Betriebsgelände der Stadtwerke hinterherfahre und die Schwalbe dort auf dem Hof lade. Ob der Akkustand dafür noch reichen würde? „3-4km gehen vielleicht noch“, sage ich. „Das sollte reichen“, sagt er. Und wir fahren los.

Es geht ein paar Kilometer weiter irgendwo ins Gewerbegebiet. Autohaus reiht sich an Autohaus. Da links plötzlich ein riesiger Hof mit grün-weißen Gebäuden und Fahrzeugen. Hier biegt er ab, ich folge ihm. Nach kurzem Tratsch mit dem Pförtner sind wir auf dem Gelände, ich fahre die Schwalbe unter ein Vordach (sie hat es wirklich noch geschafft), und tatsächlich: Hier ist eine Außensteckdose, an die ich die Schwalbe anschließe.

Wie lange die jetzt laden müsse, fragt der nette Techniker, der kurz davor ist, mich zu duzen? „Jetzt wo der Akku fast leer ist: 4 bis 5 Stunden“, sage ich. Mein Helfer in der Not ist verblüfft: „So lange noch? Also darauf hätte ich auf Dauer keine Lust.“ Ich zucke mit den Achseln, eher zustimmend als verneinend.

Nachdem ich mich herzlichst dankend verabschiedet habe und er nicht genau versteht, warum, mache ich mich vom Gelände, schalte einen E-Scooter frei, für den ich mich erst registrieren muss. Ich will anfahren, nichts passiert, nochmal – nichts. Das ist natürlich jetzt nichts Weltbewegendes mehr, aber was ist denn heute bloß los mit der Technik! Natürlich nicht weiter schlimm: Eine Straßenecke weiter steht ein weiterer Scooter (einer wieder anderen Marke) und der funktioniert.

Zurück im Hotel sucht der Portier auf meine Bitte aufopferungsvoll die gesamte Rezeption nach einem iPhone-Ladekabel ab. Er findet aber nur 27 Kabel mit anderen Stecker-Typen. Trotzdem danke. Ich dusche endlich in Ruhe, checke aus, kehre für einen Kaffee im best bewerteten Café der Gegend ein und frage auch dort nach einem iPhone-Ladekabel. Und siehe: sie haben eins und bieten mir an, mein iPhone direkt hinter der Theke zu laden. Dafür müsse ich es kurz hergeben, damit sie es an ihren Ladestecker anschließen können. So herum also… Etwas zögerlich beschließe ich, dass ich den Typen vertrauen kann (4.8/5 auf Google Maps, come on) und gebe mein iPhone für eine knappe halbe Stunde aus der Hand. Ein sonderbares Gefühl des Ausgeliefertseins. Nicht schön. Aber natürlich passiert nichts. Sie geben mir mein zu 45% geladenes iPhone am Ende einfach wieder.

Auch Phil, den ich danach zum Mittag treffe, ist vorgewarnt und bringt ein Ladekabel und ein iPad mit, an dem ich mein iPhone laden kann. (Allersuperherzlichsten Dank!) Nach einem Mittagessen und Kaffee und erstaunlich schnell vergangenen 2-3 Stunden bietet Phil mir an, über seinen Account ein Carsharing-Auto zu buchen (die Variante hatten wir noch nicht) und mich damit auf dem Weg zu seinem Park+Ride bei den Stadtwerken rauszulassen. Für den einzigen verfügbaren Wagen müssen wir gefühlt einmal durch die halbe Stadt laufen. Aber es ist witzig und je länger wir brauchen, desto voller wird der Akku der Schwalbe.

Und endlich klappt mal was auf Anhieb: Phil setzt mich wie geplant bei den Stadtwerken ab, der Pförtner lässt mich durch, die Schwalbe ist voll geladen, ich schaue mir auf Maps die erstaunlich einfache Wegbeschreibung durch die Stadt an und fahre den gleichen Weg zurück, den ich gekommen bin. Keine Experimente mehr heute!

Der Weg ist toll, ab Neuss einfach immer die B9 herunter, zwar schon wieder mit Gegenwind, aber deutlich weniger als gestern. Eine Gruppe entgegenkommender Moped-Fahrer grüßt. Auch verfahre ich mich nicht. Und obwohl die Fahrt erstaunlich lange 2:30h dauert, macht sie sehr viel Spaß. Und mit knapp 30 Prozent Restakku erreiche ich schließlich die Bonner City.

Was für ein verrückter Ritt! Ich behaupte ja, Abenteuer zu mögen, und hinterher habe ich immer was zu erzählen (was ihr gerade lest). Aber das Ganze hat auch Nerven gekostet und mich mehr altern lassen, als mir lieb ist. Die Art von Aventure brauche ich eigentlich nicht. Zumindest nicht so.

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OK

Endgegner Steuer

Heute habe ich mir einen Traum wahr gemacht, ich habe in der 50er-Zone ein Auto mit dem Fahrrad überholt. Nicht von rechts, sondern von links, so wie Autos sich auch gegenseitig überholen würden.

Es war einer dieser von mir kürzlich kritisierten 35-in-der-50er-Zone-Fahrer und die habe ich langsam über.

Dass das überhaupt möglich war, lag daran, dass es bergab ging. Von Bonn-Ippendorf nach -Poppelsdorf herunter sind es 6 Prozent Gefälle. Mit dem Fahrrad bekomme ich hier gut und gerne mal 55 km/h auf den Tacho – wenn mich Autofahrer:innen wie die heute nicht ausbremsen.

Ganz ungefährlich war das nicht und sinnvoll eigentlich auch nicht, aber spaßig irgendwo schon. Hab leider nicht mitbekommen, was die Fahrerin dabei gedacht hat.

Aber ganz ehrlich: Die Leute nerven mich sooo sehr. Was soll das? Macht ihr das auch? Fahrt ihr 30 oder 40, da wo 50 erlaubt sind? Ich habe solche Schnarchnasen dauernd vor mir, die kein Hindernis vor sich haben und auch ganz sicher keinen Parkplatz suchen. Es scheinen mir immer mehr zu werden.

A propos immer mehr Autos: Steigt man Freitagmittag für eine Runde Sport aufs Rad, schiebt man sich natürlich an der Blechlawine vorbei. Und schaut man mal etwas genauer in die Cockpits, sieht man dort in den seltensten Fällen mehr als eine Person in einem Auto. Der so viel gescholtene Individualverkehr: er findet nach wie vor statt.

Was ich mich hier heute gefragt habe: Wenn doch eh jeder alleine fährt, warum dann eigentlich diese riesigen Autos? Selbst ein kleiner Viersitzer, wie ich ihn habe, ist für den Zweck noch überdimensioniert, von einer Limousine oder einem SUV ganz zu schweigen.

Muss nicht genau der sein und die gleichen Eigenschaften haben, aber wenn es nur ums Pendeln geht, hat der Renault Twizy genau die richtige Größe (Bild: Renault).

Den Luxus, den ein Auto bietet (flexibel, regendicht, schnell, bequem, keine Körperkraft notwendig) möchte niemand missen, verstehe ich gut. Aber warum belässt man es dann nicht bei Ultrakleinstwagen von der Größe (nicht unbedingt dem Aussehen und der Offenheit) eines Renault Twizy? Es würden mehr davon auf die Straße passen, Rückstaus würden kürzer, es würde weniger Abstellfläche benötigt. Platz für 1 Person + 1 Wocheneinkauf/zweite Person = das perfekte Pendlerauto. Warum nicht mehr davon?

An den letzten Abenden habe ich mich dazu gezwungen, meine Unterlagen für die Einkommensteuer 2019 + 2020 zusammenzusuchen und die für 2021 schon einmal vorzubereiten, mit allem, was schon da ist. Ist so ungefähr das spießigste, was man mitten im Hochsommer (falls man das so nennen kann) abends machen kann, aber ich wollte das ein für alle Mal erledigt haben.

Es gibt kaum etwas, wovor ich so sehr zurückschrecke, wie vor Buchhaltung, Steuer und anderem Papierkram – und was seinen Schrecken dann auch ebenso schnell verliert, wenn man einmal dabei ist. Wie der größte aller Endgegner, den du nach fünf Schuss dann doch schon erledigt hast.

Diesmal falle ich aber nicht in alte Verdrängungsmuster. Deswegen hier ein Reminder to my future Self, wie leicht so eine Einkommensteuererklärung(svorbereitung) eigentlich ist:

  • Du nimmst alle Nachweise, die du schon für deine Umsatzsteuervoranmeldungen herausgesucht und verbucht hast.
  • Du schaust die Kontoauszüge/“Finanzreporte“ der betreffenden Monate durch, was zusätzlich noch EKSt-relevant sein könnte und suchst auch dafür die Nachweise zusammen
  • Das sind Reisekosten, Gesundheitskosten, Fortbildungen, Versicherungen, Altersvorsorge, Handwerkerrechnungen, Wohnnebenkosten für das Arbeitszimmer, Spenden und andere Rechnungen, die aus irgendeinem Grund umsatzsteuerfrei waren oder dafür nicht relevant, nun aber noch zählen können.
  • Das alles sortierst du zusammen, elektronisch, Papier, egal, und gibst es dem Steuerberater, der den Rest macht. Fertig.
  • Wenn du schlau bist, suchst du die passenden Rechnungen schon dann heraus, wenn du gerade deine USt.-VA machst. Es kostet dich nur 5 Minuten extra.
  • Und wenn du die komplette Übersicht haben willst, verbuchst du die USt-VA mit samt den Extra-Rechnungen für die EKSt.-Erklärung nicht quartalsweise, sondern monatlich. Es wird dich nicht länger als eine halbe Stunde kosten.
  • Ja, dann bist du halt nen Spießer! Aber du hast 1 große Sorge weniger, die die jedes Mal viel Zeit und Geld kostet.

Okay, und jetzt weiter mit interessanten Themen.

Vielleicht ist es einfach allgemein keine gute Idee, wenn Politiker Bücher schreiben… Klar, sie haben viel zu sagen. Aber die geborenen Schriftsteller scheinen sie selten zu sein…

Müssen sie in meinen Augen aber auch nicht sein. Sie sollen gute Politik machen und sonst eigentlich nichts.

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Hm

Essen für alle

Das Radio meldete gerade, dass im ersten Rutsch über 150 Millionen Euro an Sachspenden für die Opfer der Flutkatastrophe zusammengekommen seien. Das ist sehr löblich, auch wenn das natürlich nicht reichen wird.

Mir fiel aber vor allem etwas Anderes auf, als ich vor einer Woche für einen Tag dort helfen war: Von Sachspenden konnten sich die Leute dort kaum noch retten, die Koordinationsstellen winkten sogar ab. Auch für Helfer gab es en masse zu trinken und zu essen. Das war nicht das Problem.

Ich finde, das vergisst man all zu oft. Dass Lebensmittel hierzulande so billig und im Überfluss vorhanden sind, dass wir die Straße damit pflastern könnten. Es ist so billig und wir haben so viel davon, dass wir uns selbst konditionieren müssen. Welthistorisch gesehen ist das alles andere als selbstverständlich. Es ist eine Errungenschaft, die heute kaum noch einer zu schätzen weiß. Sollte man sich aber hin und wieder mal ins Gedächtnis zurückrufen.

Das gleiche mit dem Leben in relativer Sicherheit, mit sehr vielen Freiheiten, mit einem funktionierenden Gesundheitssystem. Wo beinahe jeder ein Dach über dem Kopf hat. Weswegen es ja so schmerzt zu sehen, wie viele Menschen an Ahr und Erft da jetzt genau das temporär verloren haben. Sicher: Es ist längst nicht alles perfekt, aber setzen wir trotzdem alles daran, diese Errungenschaften zu behalten und nicht leichtfertig aufs Spiel zu setzen!

Du sollst dein wichtigstes neues Produkt vorstellen. Dann verlegst du die Präsentation mitten in den Hochsommer, informierst die Presse vorher (und hinterher) nicht, kündigst an, das Ding nur in China verkaufen zu wollen. Und das Gerät selbst – wird bis auf ein klares Highlight so lala. Ich fürchte, Huaweis Smartphone-Sparte hat so langsam fertig. Der Bann durch die US-Regierung war in meinen Augen übertrieben und nicht fair, aber in jedem Falle wirksam. Schade, ich mochte die…

Portugal knüpft Corona-Lockerungen an die Impfquote. U.a. Wegfall von Maskenpflicht im Freien, wenn im September 70 Prozent geimpft sind, Öffnung von Kneipen und Nachtclubs, wenn es im Oktober 85 Prozent sind. Das ist gar nicht mal so dumm, auch wenn ich für die Leute hoffe, dass es da nicht zu Nötigungen und Drangsalierungen kommt… Glaube ich aber gar nicht mal. In Deutschland würden Impfverweigerer eher vor das Bundesverfassungsgericht ziehen, als sich zum Wohle der Allgemeinheit impfen zu lassen.

Wir müssen die Kommunisten besiegen, indem wir Pingpong spielen… Der Deutsche Dimitrij Ovtcharov macht das Spiel seines Lebens und verliert dennoch gegen den – so gesehen – Michael Jordan des Tischtennis, Ma Long aus China, knapp mit 9:11 im 5. Satz. Mir ist Dimo nicht unbedingt sympathisch, aber das hätte er eigentlich verdient gehabt:

https://www.youtube.com/watch?v=VNo4_8enfuE
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Right

Impfen

60 Prozent der Über-18-Jährigen in Deutschland sind jetzt mindestens 1x gegen Corona geimpft, 50 Prozent 2x. Gehen wir mal davon aus, dass noch nicht alle, die wollten, an Impfstoff gekommen sind, dass einige erstmal in Urlaub wollten und dass der eine oder die andere sich vielleicht doch lieber erstmal überreden lassen wollte. Dann kommen da sicher noch einige Nachzügler. Ich rechne mit 66 Prozent vollständig Geimpften bis Ende September. Mehr werden es wohl nicht mehr werden, sagt mir mein Gefühl.

Und eigentlich könnte mir das egal sein. Ich darf alles wieder, mir wird jetzt nichts mehr passieren. Und genau das wünsche ich denen, die sich nicht impfen lassen sollen (Schüler etwa – warum eigentlich nicht?) oder können (!) auch. Denen wünsche ich ein wenig Normalität mehr denn je. Sollten sich auch Impfverweigerer einmal überlegen: Es geht nicht um euch, es geht um die Anderen!

Die aktuellen Zahlen aus UK und den Niederlanden klingen eigentlich fast zu schön um wahr zu sein. Vierte Welle dort eventuell schon gebrochen. Vergleichsweise sehr niedrige Zahlen von Krankenhauseinweisungen, Intensivbettenbelegungen und Toten. Wie der Tagesspiegel meldet, könnte das aber auch schlicht mit den Schulferien dort zusammenhängen. Wenn hier Optimismus angebracht ist, dann also erstmal vorsichtiger. Aber mit etwas Glück und Verstand kämen wir auch hier trotz schon beginnender vierter Welle und 1/3 Impfverweigerer um weitere Lockdowns herum. Das wäre doch was.

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Yeah

Superspießerevent

Ich, ein Spießer? Niemals!

Aber ich fahre E-Bike und trage einen Helm dazu. Natürlich nur, um damit Sport zu machen und auf Tour zu gehen.

Ich gehe an den meisten Abenden etwa zur gleichen Zeit schlafen und am Wochenende auch mal eine Stunde später. Aber nur, weil mein Handy sagt, die Forschung lehre uns, dass regelmäßige Schlafzyklen das Wohlbefinden stärkten.

Ich trinke kaum noch Alkohol. Aber nur, weil mir das wirklich nicht mehr viel gibt und ich ohne genauso viel Spaß haben kann.

Ich esse kaum noch Fleisch. Aber nur, weil Käse ja genauso gut schmeckt wie Wurst, ach was: besser! Und weil ich dieses Fleischersatzzeug wirklich, wirklich mag.

Ich fahre einen Volkswagen, aber nur, weil das Auto, das ich vorher hatte, superunzuverlässig war und keinen TÜV mehr bekommen hat.

Mein Abendessen habe ich mittlerweile auf etwa 1700 Uhr verlegt. Danach nehme ich an den meisten Tagen keine Kalorien mehr zu mir. Aber nur, weil ich ein für alle Mal schlank werden, meine natürliche Körperform finden und dafür abnehmen will. Seit drei Jahren jetzt.

Ich habe jetzt endlich das mit der Altersvorsorge geregelt. Aber nur, weil die gesetzliche Rente ja hinten und vorne nicht mehr reichen wird.

Heute bin ich früher vom Training weg und nur noch kurz mit ins Vereinsheim gegangen. Aber nur, weil ich dringend meine Steuer fertig machen muss. Abends um neun.

Ich ärgere mich, wenn junge Leute auf dem Platz vor meinem Fenster in der Woche nachts um 2 noch Krach machen. Aber nur, weil ich schlafen muss, um tagsüber meinem seriösen Job nachzugehen, um Geld zu verdienen, um mir den Urlaub und die Yuppie-Wohnung im gentrifizierten Stadtteil leisten zu können.

Spießer? Ihr vielleicht!

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Yeah

Barbier

Ich kann mittlerweile verstehen, warum Leute gerne zu einem guten Friseur gehen. Man fühlt sich da wie ein König oder eine Königin auf dem Thron und erhascht ein kleines bisschen Wellness in der Ödnis des Immergleichen. Mein letzter Besuch dort ist 15 Jahre her…

Heute dann mein erster Besuch überhaupt bei einem Barbier. Ich hatte während Corona meinen Bart immer weiter wachsen lassen, um ihn dann nach der Impfung mal richtig hübsch machen zu lassen und Corona für mich damit abzuschließen. Noch am selben Nachmittag nach meiner 2. Impfung hatte ich dort einen Termin ausgemacht. Nun war es so weit.

Man bot mir einen Whisky an (ich habe angenommen), der mir zugeteilte Barbier beriet mich erst, dann schnitzte er filigran eine halbe Stunde lang mit dem Haarschneider, der Schere, dem Rasiermesser, wieder dem Haarschneider, wieder dem Messer und wieder der Schere Muster in die Kanten meines Barts. Hat gepudert, gepinselt, gekämmt, aufgetragen, wieder gepinselt, noch einmal gepudert und wieder aufgetragen. Und dann gab es noch ein paar Minuten unter einem heißen, feuchten Handtuch.

Ich muss hinterher wie ein Honigkuchenpferd gestrahlt haben, und wollte allen Leuten davon erzählen. Ich glaube, ja, das Klischee, dass Frauen (und Männer!) sich darüber freuen, wenn man ihnen nach einem Friseurbesuch Aufmerksamkeit schenkt, kommt nicht von Ungefähr. Das macht die Welt ein Stückchen besser.

Ich freue mich auf meinen nächsten Termin in 15 Jahren.

(Corona ist natürlich noch nicht vorbei, leider. Aber ich habe beschlossen, jetzt einfach so weiter zu leben wie vorher. So gut es eben geht.)

(Und so viel anders sehe ich übrigens gar nicht aus. Bart jetzt etwas kürzer und ordentlicher und bisschen hübscher ist’s sicher auch.)

(Nächste Station: Optiker. Endlich mal eine Brille finden, die zu mir passt.)

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Sigh

Federalism kills

Alexander Krei schrieb vergangene Woche einen lesenswerten Beitrag darüber, wie WDR, SWR und Katastrophenschutz bei den Unwettern an Ahr, Wupper und Erft mit über 100 Toten allesamt sehr, sehr schlecht ausgesehen haben. So haben SWR und WDR in den Wetter-Beiträgen im TV vom Abend vor der Katastrophe vor ein paar nassen Füßen gewarnt. Die Einspieler zeigten Camper, die sich beklagen, weil Campen bei Dauerregen ja keinen Spaß macht. So wurde aber auch der SWR offenbar nicht über die höchste Gefahrenlage gewarnt. Das Bundesamt für Bevölkerungs- und Katastrophenschutz schrieb Krei auf Nachfrage, dass die Warnung der Bevölkerung Ländersache sei:

„Die Einschätzung der Gefahrenlage erfolgt […] zunächst lokal in den Katastrophenschutzbehörden vor Ort und wächst bei Bedarf bis auf Landesebene auf.“

Krei dazu:

„Offenkundig muss es also irgendwo zwischen all den Zuständigkeiten versäumt worden sein, den SWR in der tödlichen Flut-Nacht über die wichtige Gefahrendurchsage zu informieren.“

Das darf doch bitte nicht wahr sein, dass wegen irgendeinem Zuständigkeitsquatsch lebenswichtige Warnungen untergehen. Es kann doch nicht angehen, dass unser eigentlich löblicher Föderalismus zu einer kafkaesken Maschine mutiert ist, in der jeder nur seins macht, in der unliebsame Entscheidungen nach oben oder unten delegiert werden und die Institutionen untereinander stille Post spielen. Es sterben Menschen deswegen! Wann fangen wir endlich mal an, die Kommunikationswege der Behörden zu optimieren?

Die Cleveland Indians sind jetzt die Cleveland Guardians. Ein toller, kurzer Spot dazu auf Twitter mit Tom Hanks als Erzähler beweist sehr schön, warum Veränderung keinesfalls immer schlecht sein muss.