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:)

Orange oder gelb?

Neulich stand ich an der Fußgängerampel neben einem Vater mit seinem Sohn. Um sich die Wartezeit zu vertreten, schaute der Kleine (also das Kind) auf die Autoampel. „Jetzt ist es grün“, kommentierte er. „Und gleich wird es orange.“

Orange? Das muss doch „gelb“ heißen, dachte ich. Ist doch klar festgelegt für eine Verkehrsampel: Rot – gelb – grün. Aber tatsächlich hätte ich in dem Moment nicht sagen können, welche Farbe da wirklich zwischen rot und grün aufleuchtet. Ist es gelb oder ist es orange? Natürlich vergingen daraufhin quälend lange Sekunden, in denen die Ampel nicht umsprang und uns lange auf die Antwort warten ließ.

Wüsstet ihr es auf Anhieb? 🙂

Tatsächlich habe ich seit der Kinderweisheit öfter mal auf Ampeln geachtet. Und tatsächlich: Die Farbe ist ein ganz klares Orange:

Was mich an der Erkenntnis am meisten fasziniert: Wir sehen ja, dass es orange ist, aber wir sagen trotzdem „gelb“. Warum eigentlich? Wir sagen ja auch nicht „grün“ zu einem blauen Himmel oder „schwarz“ zu einem roten Auto. Nur vor den Altglascontainern stehe ich manchmal und kann mich nicht so recht entscheiden: Ist die Flasche jetzt eher grün, eher braun oder irgendwas dazwischen?

Aber das liegt an der Flasche.

Und liegt es daran, dass wir nicht sagen können, ob die Ampel gelb oder orange ist, weil wir den Widerspruch schon völlig verinnerlicht haben?

Ich werde auf jeden Fall jetzt öfter mal lauschen, was Kinder so zu sagen haben. Scheint gar keine schlechte Idee zu sein…

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Argh

Russland

Einen Oppositionellen wegen Nichtigkeiten 2 Jahre und 8 Monate in ein Straflager sperren. So demokratisch ist Russland. Viel Spaß dort, ihr Merkel-Gegner! Und so erbost ist auch unsere Bundesregierung:

Aber wenn es darum geht, die Wirtschaft möglichst schnell wieder hochzufahren, ist ihr dann doch jedes Mittel recht…

Und uns?

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Right

Arbeit einbetten

Kürzerer Gedanke heute: Der Unterschied, ob ich an einem Tag etwas gebacken bekomme oder nicht, liegt meist darin, wie konsequent ich meine Haupttätigkeit verfolge. Nebentätigkeiten bestehen bei mir meistens aus E-Mails lesen und beantworten und Nachrichten lesen (ja, ich darf das beruflich, muss das sogar. 🙂

Es gibt Tage, da jagt eine E-Mail die andere, der Nachrichtenstrom will nicht abreißen, man ergeht sich in endlosen Diskussionen, und dann ist auch schon wieder später Nachmittag. Du kriegst nichts gebacken. Und an manchen Tagen lasse ich es dann auch einfach gut sein, weil solche Tage einfach dazugehören. Auf Dauer geht das natürlich nicht. Und will ich wirklich etwas schaffen, muss ich den Spieß umdrehen:

  • Zeit für einen Kaffee? Erst nachdem du den Absatz zu Ende geschrieben hast.
  • Es meldet sich einer im Chat? Der kann auch mal kurz einen Moment warten.
  • Ab zum Mittagessen? Dann öffne vorher das WordPress-Dokument und die Quellen, die du danach bearbeiten willst.
  • In der Mittagspause eine Runde Sport und dann duschen? Dann such dir vorher das Thema aus, über das du danach schreiben willst, nicht hinterher.

Vor allem den letzten Punkt finde ich wichtig, denn das ist ein Riesenunterschied. Wenn ich mit einem Thema im Hinterkopf zum Beispiel eine Stunde Radfahren gehe, dann entwickele ich unterwegs Ideen und Strategien dazu und habe den Beitrag schon „halb fertig“, wenn ich zuhause ankomme. Habe ich vor dem Sport noch gar keinen Plan, worüber ich danach schreiben will, kreisen meine Gedanken zwischendurch natürlich um etwas Anderes.

Also statt sich in endlosen kleinen Tätigkeiten zu verlieren, bette ich diese kleinen Tätigkeiten in eine große ein. Dann ist die große am Ende des Tages meist auch erledigt.

Umgekehrt funktioniert das leider nicht…

Macht ihr das ähnlich?

Al mijn mensen precies hier, onmiddellijk:

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Yeah

Früher Schlafengehen

Ich habe mir über die Jahre einen recht ungünstigen Schlafrhythmus angewöhnt. Es hat sich für mich herausgestellt, dass 0100 bis 1000 Uhr tatsächlich am ehesten meinem Biorhythmus entspricht.

Ungünstig ist das vor allem deswegen, weil morgens dadurch keine kreative Arbeit mehr möglich ist. Ich komme meist nur zu Organisatorischem, und danach schließt sich dann oft meist gleich das Nachmittagstief an. Meine produktivste und kreativste Phase habe ich zwischen 1600 und 1900 Uhr. Die lasse ich mir auch normal nicht nehmen.

Dumm ist nur, dass ich parallel dazu weiterhin intervallfaste. Aufgrund des 16:8-Rhythmus‘ versuche ich deswegen möglichst früh abendzuessen (vor 1800, spätestens 1900), damit ich am nächsten Morgen ab 1000, spätestens 1100 Uhr direkt mit einem Milchkaffee in den Tag starten kann.

Nun verschiebt sich auch wegen Corona gerade einiges und auch ich experimentiere viel mit der neu gewonnenen Freizeit. Da kam mir der Gedanke, einfach mal früher schlafen zu gehen. Da jetzt Winter ist und ich ohnehin immer müde bin: durchaus mal einen Versuch wert.

Und so gehe ich seit Sonntag schon die ganze Woche vor Mitternacht schlafen, manchmal gegen 2300 Uhr, einmal sogar davor. Das geht erstaunlich gut. Weil es in meinem Haus zu der Zeit für gewöhnlich noch sehr laut ist, sind Ohrstöpsel meine Geheimwaffe geworden. Eigentlich sind die gar nicht mein Ding, mehr so aus Vorsicht. Was ist, wenn ausgerechnet dann der Feueralarm losgeht oder ein Freund mich nachts aus dem Bett klingeln muss, weil er sich ausgesperrt hat? Aber das habe ich jetzt einfach mal riskiert…

Mit ziemlichem Erfolg bisher: Wenn ich nichts mehr höre, geht mir anscheinend auch weniger durch den Kopf. Dann las ich neulich von Dankbarkeit. Überleg dir vor dem Schlafengehen ein paar Dinge, für die du an diesem Tag dankbar bist, dann kannst du froheren Mutes einschlafen. Auch das funktioniert bei mir. Und wenn ich dann auch noch halbwegs müde bin, schlafe ich dann auch sehr schnell ein…

Die ersten Male bin ich seitdem sogar von selbst früher aufgewacht (obwohl der Wecker nach wie vor auf 1000 Uhr steht). Das war praktisch, weil ich dann auch versuchsweise gleich morgens mit DuoLingo in den Tag gestartet bin, das Gefühl hatte, schon produktiv gewesen zu sein, sogar ohne gearbeitet zu haben. Und auch danach war ich deutlich produktiver während der eigentlichen Arbeit.

Heute bin ich um 1000 Uhr aufgewacht – nachdem ich am Vortag um 2300 Uhr ins Bett gegangen bin. 11 Stunden Schlaf, einfach mal so. Das ist selbst für mich viel.

Der ganze Schwung der letzten Tage ließ sich so nicht mehr wirklich mitnehmen. Mit Kaffee, Sprachkurs, Frühstück, Organisatorischem, Mini-Workout, Duschen und dem Nachrichtenstream war ich dann erst gegen 1300 Uhr fertig. Mein eigentliches erklärtes Ziel ist: gegen 1000 Uhr am Rechner zu sitzen und eine Kreativphase einzulegen. Das bedarf wohl noch ein wenig Übung…

Aber ausgeschlafen war ich heute. Das kann ich euch sagen! 🙂

Wie organisiert ihr euren Tag?

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Right

Splitting the day

Für mich war das eigentlich jahrelang usus: 8-9 Stunden am Stück durcharbeiten, mittags kurz eine Pause und – ich geb’s zu – am Nachmittag manchmal noch ein kleines Schläfchen auf der Couch von ca. 15 Minuten. Der Luxus des Homeoffice.

Obwohl ich es eigentlich könnte, war es trotzdem bisher die Ausnahme, den Tag mal wirklich aufzusplitten, also dass man sagt: morgens vier Stunden Arbeit, dann drei, vier Stunden etwas völlig Anderes und am späten Nachmittag und Abend dann noch einmal 4 Stunden. Immer wenn das der Fall war, waren das eigentlich die besseren Tage…

Es gab es schon früher mal, dass ich mal schnell eine (gute) Stunde raus bin, um etwas Wichtiges einzukaufen, um Sport zu machen oder mal einen Arzttermin wahrzunehmen. Aber erst seit Corona experimentiere ich etwas mehr damit. Warum nicht schon morgens mal die tägliche Portion Sprachkurs absolvieren? Warum nicht am Nachmittag mal was lesen, 1 Stunde schlafen, was auf Netflix gucken, lange spazieren gehen, die Wohnung auf Trab halten?

Und dann danach einfach weiterarbeiten.

In den letzten Wochen habe ich das noch etwas intensiviert, und seit ich das mache, fühle ich mich motivierter, kreativer, ich gehe die Arbeit strategischer an und bin zu Weilen sogar deutlich früher mit einer Aufgabe fertig, als ich dachte. Es führt zu: weniger rumdingsen, mehr machen und trotzdem zwischendurch entspannen.

Könnte was sein!

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Right

Nochmal studieren?

Jetzt, wo mein Kopf wieder arbeiten muss, bildet er sich plötzlich ein nachdenken zu dürfen und noch größenwahnsinnigere Pläne zu schmieden. Eine Fremdsprache meint er, jetzt schon im Kasten zu haben. Wie wäre es als nächstes mit einem ganzen Studium?

Data Science würde mich interessieren. Ist auf jeden Fall eine Fachrichtung mit Zukunft, eine Thematik, die mich interessiert, und die sich mit dem, was ich jetzt so mache, sogar kombinieren ließe. Und sie gäbe mir weitere Freiheiten, wie weltweit arbeiten zu können.

Das wirft natürlich Fragen auf:

  • Wo ließe sich das studieren?
  • Besser auf Deutsch oder auf Englisch?
  • Muss man dafür überhaupt noch an eine Universität sonstwohin oder ginge nicht gerade sowas auch rein online?
  • Wäre rein online zu studieren überhaupt erstrebenswert? Immerhin lernst du bei einem Studium auch tolle Leute kennen, profitierst vom Austausch und baust dir ein Netzwerk auf. Das würde ich nicht missen wollen.
  • Arbeit und Studium gleichzeitig: wie geht das? Und wie geht das, ohne mental dabei völlig zusammenzubrechen?
  • Habe ich da in drei Monaten auch noch Lust zu?

Alles andere – Lernaufwand, Finanzierung – stelle ich mir gar nicht mal so problematisch vor.

Was ich mir nur denke, ist: Wenn ich damit anfange, dann sollte ich den Rücken frei haben und hier alle meine Sachen in Ordnung gebracht haben.

Und außerdem sollte ich eigentlich meinen vorherigen Beruf perfektioniert haben, bevor ich einen neuen angehen kann. Das habe ich nicht. Ich sehe da noch einige Baustellen und die sollte ich vorher schließen:

  • Fotografie und Bildbearbeitung
  • Kreatives Schreiben & Literaturwissenschaft
  • Freies Sprechen und Präsentieren, auch vor Micro und Kamera
  • Interviews
  • Reisejournalismus
  • Historische Recherche
  • Expertenwissen Unterhaltungselektronik
  • Datenjournalismus

Wenn ich dann noch die Dinge obendrauf packe, die ich ohnehin schon mache und mal verbessern oder auch finalisieren sollte, dann wäre der Stundenplan fürs erste Semester schon gut gefüllt:

  • Minimieren
  • Finanzen, Papierkram und Altersvorsorge regeln
  • Niederländisch lernen
  • Ukulele spielen lernen
  • Besser mit Menschen interagieren

Okay, und dann reicht’s aber auch erstmal. Ich muss ja nebenbei noch arbeiten.

Aber ist witzig. Ist eine Menge, aber scheint mir nicht mehr völlig unrealistisch. Dass ich angefangen habe, eine Sprache zu lernen, hat den Horizont wirklich erweitert, so anstrengend das manchmal auch ist. Verrückt.

Wer von euch hat denn schonmal neben der Arbeit studiert und wie waren eure Erfahrungen damit?

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Hm

The Minimalists

… ist eine Doku auf Netflix von meinem Lieblings-YouTuber Matt D’Avella. Und schaut man sich die an, steht man angesichts des Amerikanismus‘ teils etwas ratlos daneben. Nicht jeden Scheiß kaufen, den die Werbung einem andrehen will, nicht alles auf Raten oder mit der Kreditkarte zahlen, das Glück nicht in Dingen suchen – wirklich? Das sind eure goldenen Tipps?

Die ganze Doku hat mich sogar etwas auf die Palme gebracht, weil aus diesem ganzen Lebenshilfe, Verzicht- und Minimalismuskram so ein elendiges Geschäft geworden ist. Du hörst und liest Geschichten von Menschen, die dem Hamsterrad entkommen wollten, keine Lust mehr auf ihre 60-Stunden-Woche hatten und sich dann irgendwann als Reiseblogger selbstständig gemacht haben.

UND DU! KANNST! DAS! AUCH!

Nee, kannst du nämlich nicht, denn die Claims für die besten Irgendwas-Blogger sind längst abgesteckt. Davon leben kann nur, wer regelmäßig Content à la „Die 7 besten Cafés für bestimmt echten Katzenkaffee in Ubud, Bali“ schreibt und seine ganze Seite mit Ads, Newsletter-Popups und Schulungsterminen zukleistert. Da ist nix mit: dem Kapitalismus entkommen. Das ist ein bloßer Seitenwechsel. Im Übrigen waren Blogs mal Leidenschaft. War in Ordnung, damit Geld zu verdienen, aber nicht der einzige Zweck des Ganzen. Das hat sich irgendwie grundlegend verändert. Viele Blogs, gerade Reiseblogs, sind reine Verkaufsplattformen geworden. Und auch wenn ich bestimmt niemand bin, der sagt, dass früher alles besser war (einen Scheiß war es!), dann ist das doch etwas, das mich stört.

Die beiden Protagonisten in „The Minimalists“, Joshua Fields Millburn und Ryan Nicodemus sind denn auch zwei Typen, die den Trend vor 10 Jahren erkannt und dann ihren Blog The Minimalists gestartet haben. Beide aus verschiedenen Gründen, aber natürlich schon, um mit dem „Amerikanischen Alptraum“ zu brechen. Dafür geben sie jetzt Kurse, bloggen, podcasten, machen Videos, verkaufen Bücher. Und schaust du dir ihre Seite an…

Dann ist die tatsächlich komplett minimalistisch. Keinerlei Werbung, keine aufpoppenden Newsletter-Banner, kein Notification-Alarm, nichts was blinkt. Dafür ist fast ihr ganzer Content frei, sie geben Tutorien, bieten kostenlose E-Books zum Download an, zum Beispiel wie du zum Blogger wirst. Hin und wieder taucht etwas Textwerbung auf. Sie finanzieren sich über Provisionen und Angebote über die Bücher, die sie selbst geschrieben haben.

Also eigentlich genau so, wie es sein sollte.

Die beiden sind true.

Oh. 🙂

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Right Tech

Black

The Samsung Galaxy S21 Ultra 5G comes in „phantom black“. Black is just a color, you say? Well, think again! 🙂

https://youtu.be/eQtVzO1Rs_w
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Right

Mannschaften wählen

Am Wochenende wird entweder ein turbokapitalistischer Neokonservativer, ein rückgratarmer, selbstverlieber Schwätzer oder ein mausgrauer Ausschusspolitiker, von dem kaum noch einer etwas weiß, zum CDU-Vorsitzenden gewählt.

Das könnte einem egal sein, wenn das nicht bedeuten würden, dass derjenige, der das Rennen macht, am Ende womöglich auch Kanzler wird.

Vielleicht geht es euch auch so und ihr blickt mit ein wenig Spannung dem Wochenende entgegen, in der sonderbaren Hoffnung, dass es am Ende so läuft, dass Markus Söder wie der rettende Engel vom Himmel schwebt und uns vor dem Schlimmsten bewahrt.

Was schon eine sonderbare Vorstellung ist. Ein Konservativer als rettender Engel…

Aber kann es nicht sein, dass wir die Rolle des Kanzlers überschätzen?

Mutti Merkel musste in Zeiten der Krise immer wieder an die Vernunft der Länderchefs appellieren und hoffen, sich so durchzusetzen. Nach besonders viel Macht klingt es nicht, was die Strukturen einem Kanzler oder einer Kanzlerin da zubilligen.

Kommt es da nicht eh mehr auf die Mannschaft an? Einen guten Gesundheitsminister, eine Gleichstellungsministerin, die wirklich einmal etwas bewirkt, ein*e Innenminister*in, die/der den Schuss gehört hat. Das wäre doch was mal was! Und wenn sich da in den anderen Parteien kein*e echte*r Leader*in aufspielt, dann eben lieber die Mannschaft wählen als die falsche Partei.

Nur weil SPD und Grüne keine echte Gallionsfigur vor sich haben, bedeutet das noch lange nicht, dass da keine fähigen Minister an Bord sein können. Wählen wir doch lieber die als den grauen Herren an der Spitze, auf den es am Ende gar nicht so sehr ankommt. Oder anders gesagt: Schauen wir im Herbst vielleicht statt auf Einzelpersonen lieber auf die Partei, die uns am liebsten ist, und überlegen uns, wer den Wandel am ehesten herbeiführen kann.

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Tech

Solar Challenge erfolgreich beendet: 1 Jahr das Handy nur mit Solarstrom laden

Vor einem Jahr, also genau am 1.1.20, bin ich angetreten zu einer völlig sinnlosen Mission: Ich wollte ein Jahr lang mein Smartphone nur mit eigenproduziertem Solarstrom aufladen.

Gelungen ist mir das Ganze – bis auf eine kleine Ausnahme letzten Sommer im Urlaub in den Schweizer Bergen. Und das geht für mich in Ordnung. Denn es war eine kurzfristige Entscheidung, das Solarequipment überhaupt mit in den Urlaub zu nehmen und die ganze Aktion in den drei Wochen nicht einfach zu pausieren.

Aber dieses eine Mal hatte mir so lange die Zeit zum Laden gefehlt, dass Handy und Powerbank komplett leer waren und ich beides 1x an einer Steckdose wieder aufladen musste. An allen anderen 364 Tagen habe ich das Ding erfolgreich an einer meiner beiden Powerbanks geladen – oder direkt an der Solarzelle.

Und wenn ich Handy sage, dann meine ich mein jeweiliges Ersthandy. Das war in den meisten Fällen das Galaxy S10, später das iPhone 12 Pro Max. Zwischendurch auch einmal ein paar Testhandys. Teste ich Smartphones erkläre ich sie in der Zeit meist zum Erstgerät und lade sie darüber. An besonders sonnigen Tagen zu Hause habe auch weitere Geräte damit geladen, zum Beispiel meine AirPods, meine Kamera, das Zweithandy oder einen Bluetooth-Lautsprecher.

Zum Einsatz kamen, je nach Wetter und Einsatzort:

  • 100-Watt-Solarladegerät. Ideal, wenn es schnell gehen musste oder es nicht so sonnig war.
  • 28-Watt-Solarladegerät: Ideal für unterwegs, kam etwa auf meiner Radtour zum Einsatz
  • 13.500-mAh-Powerbank: große Powerstation mit DC-Anschluss, maßgeblich für zu Hause.
  • 10.000-mAh-Powerbank mit Schnelllademodus, hauptsächlich für unterwegs
  • In den meisten Fällen das Samsung Galaxy S10 mit Schnelllademodus
  • Passende DC- oder USB-Kabel zum Direktladen. Kabelloses Laden ist hier zwar möglich, aber natürlich Quatsch.

Würde ich das noch einmal machen, würde ich greifen zu…

  • Einem Handy mit echtem Schnelllademodus. Und das sind in erster Linie die Chinesen wie Xiaomi oder auch Motorola. Ich weiß gar nicht, warum Samsung und Apple da noch altmodisch wirkende, langsame Techniken anwenden. Beim Solarladen kommt es auch auf Geschwindigkeit an, den blauer Himmel ist in diesen Breiten selten.
  • Zwei 20.000-mAh-Powerbanks. Die sind in der Regel noch sehr handlich und können ein handelsübliches Smartphone etwa 5x voll aufladen.
  • Die Solarladegeräte waren in ihrer Form ausreichend. Mehr ist natürlich mehr, aber mehr ist dann auch größer, was unterwegs zu einem Problem werden könnte.

Was das Ganze eigentlich sollte? Finanziell und ökologisch zumindest hat es sich nicht gelohnt. Gespart habe ich bei der Aktion vielleicht ganze 2 Euro an Stromkosten. Und da ich eh schon Ökostrom beziehe… Dafür gibt es mittlerweile sichtbaren Verschleiß an den Solarladegeräten, die immerhin auch mal ca. 70 und 150 Euro gekostet haben. Noch so ein Jahr und zumindest eins von beidem wäre wahrscheinlich hin.

Ich glaube, ich wollte mir einfach nur selbst beweisen, dass es geht. Ganz unabhängig vom Haushaltsstrom leben können, zumindest erst einmal mit einem Gerät. Das Ganze ließe sich hochfahren. Ein cooles Experiment wäre, das ganze Arbeitszimmer auf Solarstrom umzustellen, Router, Lampen, Laptop, vielleicht sogar mit einem Solarbalkon. Das würde teuer und schwer zu organisieren, aber würde sich sehr cool anfühlen. Mal sehen, was die Zukunft bringt.

Sollte es jemanden von euch interessieren und wenn ich mal wieder etwas mehr Zeit habe, kann ich hier auch noch Bilder einstellen und etwas mehr auf das Setup eingehen. Ich habe nur das Gefühl, so richtig interessiert das niemanden. Getan werden musste es trotzdem. 🙂