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Krankheit sinnvoll nutzen

Wenn ich krank bin, kann ich eigentlich nur zwei Dinge vernünftig machen: 1. Online-Shoppen, 2. Mich daran erinnern, wie schön es ist, gesund zu sein, dass Gesundheit keine Selbstverständlichkeit ist und wie kurz das Leben eigentlich ist. Und das ist hin und wieder mal richtig gut. Ich schreibe das hier auch mal auf, weil ich es sonst nämlich immer wieder vergesse. Wenn ich wieder gesund bin, denke ich mir immer: war ja gar nicht so schlimm, war was?

Heute saß ich eine Viertelstunde in Bonn am Bertha und habe ein wenig überlegt, wo ich eigentlich so hinfahren könnte, jetzt wo der Herbst naht. Israel fiel mir ein, Marokko, irgendeine nicht zu kleine Südseeinsel, oder sich nochmal ernsthaft mit Südostasien befassen. Immerhin: Die Langeweile beim Kranksein macht kreativ.

Es wird wieder kühler und die Leute gehen zunehmend wieder rein in Lokalitäten und machen dabei die Tür zu. Ich weiß nicht, ich werde das so schnell nicht mehr machen können. Schon allein deswegen, dass ich mit Corona ausrasten würde, auch wenn es nur ein leichter Verlauf wäre.

Better Call Saul: Tolles Finale! War eine schöne Serie von Anfang bis Ende. Vince Gilligan ist der Meister. Jeder Plot hat Hand und Fuß, jede Einstellung, jede Szene ist etwas Besonderes. Und die Gefängnisbus-Szene in der letzten Folge: hach! ??

Aber jetzt ist die Breaking-Bad-Welt auch zu Ende erzählt. Gilligan würde ich empfehlen, maximal noch einen Spin-off-Film zu drehen und es dann dabei zu belassen. Ob er mit einem Folgeprojekt noch einmal diese unnachahmliche Machart erzeugen könnte, ist fraglich. Aber ich würde es ihm (und uns) gönnen.

God take the Queen! ??

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Argh

Ist die Welt noch dieselbe?

Heute habe ich mich kurz zu ein paar Besorgungen rausgeschleppt und kam da auch beim Ali vorbei. Der Ali ist – wie jeder weiß – der Besitzer vom Aksoy Kiosk, einer Institution hier in der Bonner Altstadt. Drei türkische Brüder (oder eigentlich Cousins, teils verschwägert, wie ich heute erfahren habe) haben einen Kiosk mit allem, was Tag- und Nachtschwärmer so brauchen, vorzugsweise Bier, Blättchen und Zigaretten. Sie haben immer ein offenes Ohr, sind kulant, haben beste Preise, sind Tag und Nacht im Schichtbetrieb für dich da. Und du weißt: Solange es den Aksoy gibt, ist die Welt noch in Ordnung.

Den Aksoy gibt es auch noch, aber der Ali ist da mittlerweile alleine bzw. beschäftigt nun nur noch Aushilfskräfte, wie er mir heute erzählte. Seine beiden Cousins haben das Handtuch geworfen. Warum, wollte ich wissen. Es war ihnen zu viel. Der Job mit dem Dreischichtbetrieb war immer schon anstrengend, besonders für Familienväter, aber immer noch erträglich. Corona hätte dann aber alles verschärft. Niedrigere Einnahmen, vor allem aber zunehmend aggressive Leute. Viele Leute haben Corona nicht gut verkraftet, sagt Ali.

Szenenwechsel: Heute las ich, dass man immer noch eine Woche in eine Quarantäne-Einrichtung muss, wenn man nach China einreisen will. Das würde es schwer machen, da mal eben kurz hin zu reisen. Klar, die Pandemie ist noch immer nicht vorbei, und jetzt kommt der Herbst und die Zahlen werden wieder einmal steigen, Maßnahmen werden verschärft.

Aber was ist eigentlich, wenn das das neue Normal ist? Wenn nichts mehr so vergleichsweise unbeschwert wird, wie es mal war. Wenn die Leute so aggressiv bleiben, wenn Grenzen nicht mehr aufgemacht werden, wenn sich die Wirtschaft gar nicht mehr erholt? Wenn die Welt nicht mehr zurückkehrt zu dem, was sie mal war?

Nebenbei: Inflation scheint es nur hier zu geben, nicht in Amerika. Da bleiben die Preise für die neuen iPhone 14 stabil und auch vor Steuern deutlich preiswerter. Hier hat Apple die Preise noch einmal raufgesetzt. 999 Euro jetzt für ein iPhone 14, 1.299 Euro für ein iPhone Pro, 1.449 Euro für ein iPhone Pro Max. Jeweils für 128 GB, wozu man ja niemandem raten kann. Veränderungen wieder einmal nur inkrementeller Natur, nichts, was begeistert. Neue Apple Watch Series 8 noch dazu? 500 Euro. Die neue Watch Ultra: 1.000 Euro!

Ich hatte gesagt, ich wollte mir auf jeden Fall ein neues iPhone 14 Pro kaufen, aber angesichts des Preises bin ich mir jetzt gar nicht mal mehr so sicher. Man sollte ja zu mindestens 256 GB greifen – wofür Apple dann 1.429 Euro aufruft. Plus Ladegerät, plus Zubehör… Ich glaube, es hackt!

Jetzt wird sich zeigen, wie schlimm die Zeiten wirklich sind. Ich behaupte: noch nicht so schlimm, als dass das iPhone 14 nicht wieder ein Erfolg werden würde. Wird schon gut sein, wird wieder viele tolle Funktionen unter der Haube haben, die man erst nach und nach entdeckt. Wird trotzdem 500 Euro zu teuer sein.

Seit ich das Problem mit der Datenübertragung von Android zu Mac gelöst habe, fremdle ich mit dem Samsung A53 auch gar nicht mehr so sehr. Ist halt nicht toll, aber für seine knapp 400 Euro so schlimm auch wieder nicht. Macht zum Beispiel ganz anständige Fotos:

Schon wieder einer mit nem E-Scooter im Geschäft. Da ist doch was im Gange!

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Selbstsabotage überwinden

Wenn man alles durchleuchtet, was einen als Person ausmacht, stößt man irgendwann auch auf den Begriff Selbstsabotage. Solches Verhalten legt beinahe jeder von uns an den Tag, tut es unbewusst, bemerkt es oft gar nicht oder weiß zumindest oft nicht warum.

Dabei bin ich auf dieses Video einer Dame namens „Arit Developer“ gestoßen. Gibt einiges Interessantes darin:

  • Wir sabotieren uns selbst, weil wir doch einen Vorteil dadurch haben, und sei es Aufmerksamkeit, Zuwendung.
  • Besser als eine Selbstsabotage abstellen zu wollen, ist, sie mit konstruktiveren Leitsätzen zu überschreiben.
  • Dazu geht es zunächst darum zu ermitteln, an welcher Stelle wir uns selbst sabotieren und warum.

Und das kann ganz schön interessant sein, erfordert lediglich ein wenig Selbstbeobachtung.

Persönliches Beispiel: Ich gucke meistens böse, wenn ich so durch die Straßen schlendere. Treffe ich einen Bekannten dabei, beende ich Gespräche meist sehr schnell. Oft habe ich auch wirklich wenig Zeit, weil ich sie mir nicht nehme.

Über den Grund brüte ich derzeit noch, ich bin schon einmal froh, das an mir entdeckt zu haben. Es könne sein, dass ich ausstrahlen will, dass mir niemand zu nahe kommen soll. Das ist einmal Schutz vor körperlichen wie verbalen Angriffen, aber auch Schutz vor Gesprächen, aus denen ich nicht mehr rauskomme. Ich hatte einen Sprachfehler als Jugendlicher und erbärmlich schlechte rhetorische Fähigkeiten. Es passierte, dass sich andere deswegen über mich lustig gemacht haben, was sehr weh getan hat. Deswegen das Vermeidungsverhalten.

Als Erwachsener heute werde ich deutlich seltener angepöbelt. Meine rhetorischen Fähigkeiten würde ich mittlerweile als „zumindest ganz okay“ einstufen. Ich könnte mich wehren, wenn mir einer komisch kommt. Ich könnte aber auch einfach viel entspannter an die Sache herangehen. Denn, wenn mich einer anpöbeln will, ist ihm mein Gesichtsaudruck dabei wahrscheinlich egal (außer ich lachte über ihn, aber ich lache andere Menschen grundsätzlich niemals aus).

Die Selbstsabotage überschreibe ich in diesem Falle also mit:

  • Ich lasse mir mehr Zeit, wenn ich spazieren gehe.
  • Ich bin entspannt dabei, mir kann keiner was.
  • Mir will aber auch meistens gar keiner was. Die Mehrheit da draußen ist nett.
  • Nur beobachten, nicht werten.
  • Ich genieße ein kurzes Gespräch mit einem Bekannten.
  • Und wenn es mich doch nervt, sage ich, dass ich noch weiter muss, und verabschiede mich fröhlich.

Mal gucken, ob das so funktioniert – und wie viele hundert veränderungsbedürftige Selbstsabotage-Automatismen ich so im Kopf gespeichert habe…

Und ihr?

Ich bin gerade krank, und Kranksein nervt. Und dabei ist es bisher nur eine leichte Erkältung; der Covidtest ist negativ, die Symptome passen aber auch nicht ganz.

Tatsächlich kann ich mich nicht an das letzte Mal erinnern, an dem ich krank war. Das muss vor Corona gewesen sein. So paradox es klingt: in Mitten der größten Pandemie unserer Lebzeit war ich so gesund wie in der Grundschule nicht mehr (wo ich kaum jemals krank war). Und damit auch produktiv. Ich kann mich – ebenfalls – an keinen Tag zurückerinnern, an dem mir mal langweilig gewesen wäre. Heute dafür schon…

War schon hilfreich mit den Hygieneaktionen. Maske tragen und Hände desinfizieren tue ich auch heute noch regelmäßig und werde ich wahrscheinlich auch weiterhin. In Kneipen reingehen… ist immer noch grenzwertig. Ich vermeide es lieber.

Die Frage ist: hat die gestiegene Hygiene dazu beigetragen, dass wir jetzt nichts mehr aushalten und beim Anflug eines noch so harmlosen Virus‘ oder Bakteriums sofort krank werden? Ich hoffe nicht.

Auf jeden Fall hasse ich Kranksein und ich habe es definitiv nicht vermisst. Du hängst in den Seilen und kannst keinen klaren Gedanken fassen, dich nicht einmal auf einen längeren Text konzentrieren. Selbst Seriengucken ist anstrengender als sonst. Du kannst aber auch nicht schlafen, weil du voller Adrenalin bist. Nee, Corona wäre nichts für mich.

Ozark-Finale – keine Angst, ich spoilere nichts. Muss auf jeden Fall sagen: na ja. Ende ist nicht so enttäuschend wie bei anderen Serien, aber in Jubel breche ich auch nicht aus. Sie sind so durchgejagt zuletzt, es ist einfach zu viel passiert, und dann, ganz plötzlich, ist es vorbei. Ich werde die Serie schnell vergessen haben.

Lauv: Superhero (2018): Kein Video, das man sich anschauen sollte, wenn man eh schon nah am Wasser gebaut ist oder noch immer gelegentlich an seine Ex denkt. ? Dann wiederum sollen Tränen ja heilsam sein. ? Ich packe das Thema auf meine Desabotage-Liste.

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Lernen

Ich lerne sehr viel im Moment. Über mich selbst, von Anderen. Ich weiß, dass es noch ein weiter Weg bis dahin ist, wo ich gerne sein würde, aber ich weiß auch, dass in einem Jahr alles anders sein wird. Besser, hoffentlich. Zumindest die Dinge, die ich beeinflussen kann.

Gemerkt, dass ich völlig verlernt habe, mit Frauen zu reden. Ich kann das auf eine geschäftige Art und Weise, aber nicht auf eine – sagen wir – romantisierende, flirtende Art.

Wer das dafür kann, ist mein Nachbar von oben. Das habe ich heute Abend gemerkt, als wir uns im Garten getroffen haben, unsere neuen Nachbarinnen dazu kamen und ihm praktisch nicht mehr von der Seite weichen wollten. Dabei hat er eigentlich nicht mehr gemacht, als die offenbar richtigen Sachen zur richtigen Zeit zu sagen. Sehr interessant und definitiv lernwürdig!

Ein Buch zu schreiben, ist doch noch einmal ein ganz anderes Kaliber als Bloggen oder journalistische Texte zu verfassen. Vor allem meine ersten beiden Kapitel lasen sich in der Buchvorlage viel zu langweilig. Musste ich noch einmal anders strukturieren, verdichten, Dinge ergänzen, andere weglassen, die Spannung steigern, Rätsel nicht sofort auflösen. Dürfte jetzt besser sein, aber das ganze Manuskript will jetzt noch einmal umgeschrieben werden. Wird viel Arbeit, macht aber Spaß. Das Lesen später hoffentlich auch.

Erinnert mich alles ein wenig an meine Abschlussarbeit damals. Das bis hierhin Gelernte anwenden. Das dürfte dann auch ganz gut werden. Aber es ist nichts, was das Genre neu erfindet. Das wird dann erst die nächste Stufe werden. Wieder einmal viel zu lernen.

Clever!

Nimm doch deinen E-Scooter gleich mit in den Penny:

Oder anders formuliert: Man kann sich oft viel mehr herausnehmen, als man gemeinhin annimmt.

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Don’t flee, own the place first!

Weggehen, um etwas Neues zu sehen, ist gut. Aber fluchtartig den Ort zu verlassen, an dem man 20 Jahre gewohnt hat, das fühlt sich auch wieder nicht richtig an. Mich hält nicht mehr viel hier, aber ich will auch nicht gehen mit dem Gefühl, mich zu sehr zurückgehalten, nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft, mir den Ort nicht zu eigen gemacht zu haben. Ich möchte gehen und sagen können: Jawoll! Hier hast du gewirkt, hier hast du richtig gelebt, das hier war deine Stadt.

Das Gefühl ist mir ein bisschen abhanden gekommen in den letzten Jahren.

Was müsste ich dafür noch tun?

  • Zunächst einmal meinen ganzen Shizzle auch wirklich zu Ende bringen. Minimieren to the max, Papierkram, Vergangenheitsbewältigung, Finanzielles. Ich will hier nicht eher weg, als bis das geklärt ist. Ich will aber auch keine fünf Jahre mehr dafür brauchen. Also los jetzt!
  • Ich will echte Freundschaften schließen mit den Leuten, die ich gerne getroffen habe. Vielleicht muss ich dafür noch lernen, wie das eigentlich genau geht, Freundschaften zu schließen ohne mich als Introvertierter komplett dabei zu verausgaben (bin ich nicht gut drin).
  • Oder überhaupt zu lernen, mit Menschen zu sprechen, ohne dabei zu verkrampfen. Wäre ja auch ein ganz hilfreicher Skill auf einer Weltreise.
  • Ich möchte noch wissen, wie sich das anfühlt, Teil einer Gruppe zu sein, statt immer nur Einzelkämpfer.
  • Die Nachbarin, die ich immer schon süß fand, fragen, ob sie mich heiraten will. 🙂 Natürlich wird sie nein sagen, aber dann habe ich es wenigstens probiert und sie wird mich nicht vergessen.
  • Mir selbst vergeben. Ich glaube, nur ich weiß, was das genau bedeutet und alles umfasst.
  • Ukulele-Unterricht nehmen
  • Tanzen lernen? Wäre eigentlich auch noch schön, weil ich das seit 30 Jahren immer schon wollte. Aber vielleicht will ich es in Wahrheit auch gar nicht dringend genug.
  • Die Lokalitäten in der Nähe ownen. Heißt: Im Nyx nochmal Rabatz machen, ein paar Kneipenabende im Pawlow, Flynn’s, der Wache. Das hier ist meine Hood!

Bin gerade im Anflug von Aktionismus noch einmal durch meine Wohnung gesprintet, um final alles wegzuschmeißen, was ich nicht mehr brauche. Ergebnis:

  • Küche: 1 Schnellkochtopfset (in 10 Jahren 1x gebraucht), eine Saftpresse, der kürzlich gekaufte Teebereiter (geht auch mit Stempelkanne)
  • Badezimmer: –
  • Flur: –
  • Wohnzimmer: – (allenfalls noch die Kommode, aber ganz überflüssig ist die auch nicht)
  • Schlafzimmer: meine Altlasten im Kleiderschrank: alte Bücher, Helfe, Zeugs, und das in rauen Mengen.

Mit anderen Worten: Ich bin eigentlich fertig mit dem Wegschmeißen bis auf das Zeug in meinem Kleiderschrank. Also heißt es jetzt: Lesen, lesen, lesen!

Meine rechte Handfläche zwei Wochen nach einer dreiwöchigen Radreise:

Häutet sich also. Interessant wird das aber erst im Vergleich zu meiner linken Handfläche, die im Vergleich dazu aussieht, als käme ich frisch von der Maniküre:

Warum, fragt man sich? Klar, die rechte Hand muss was mehr leisten. Sie bedient die wichtigere Hinterradbremse, die Gangschaltung und die reichlich benutzte Klingel (weg da, ihr Flaschen!). ☝?

Aber sonst? I don’t have the slightest.

Erwin Wurm Art in Bonn. I like:

The Bronx: Two birds (2017):

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Dem Instinkt folgen

Okay, ich bin jetzt so weit, dass ich hier auch genauso gut weg könnte. Tischtennis macht gerade wieder Spaß, es gibt tolle Menschen, die ich gelegentlich treffe, ich habe eine tolle Wohnung, deren Miete mittlerweile fast schon günstig ist. Ansonsten hält mich nichts mehr hier. Ich werde kein echter Rheinländer mehr und die Rheinländer wissen schon längst, dass ich keiner von ihnen bin. *

Und witzig ist: Wenn man dann mal anfängt, konkret etwas zu suchen, öffnen sich Türen. Ich wollte immer schon einmal nach Triest. Warum, kann ich nicht genau sagen, ist so ein Gefühl. Ich suchte auf AirBnB nach einem Zimmer für den November, möglichst mit ein wenig Anschluss, weil, ich kenne da ja keinen und mag nicht einsam sein, und fand das hier:

Katzen und Hunde zum Durchkraulen, eine Quasi-WG mit jemandem, der da mitwohnt und sich auskennt, Balkon, voll zentral, weniger Miete, als ich hier in Bonn zahle. What the hell am I still doing here?

Ich schrieb heute Abend ein wenig mit Britta. Britta sucht jemanden, mit dem sie in Berlin rausgehen kann, weil alle, die sie sonst dort kennt, abends keine Zeit haben oder grundsätzlich nicht in Läden gehen, wenn die dort Plastik verwenden könnten. Während wir schrieben, hat Britta kurz nebenbei nach einem WG-Zimmer für mich für Oktober gesucht und das hier gefunden:

Zentrale Lage in Charlottenburg, unkomplizierter Typ in meinem Alter, mit dem man mal was zusammen machen könnte, bei dem man aber auch introvertiert sein darf. What the hell am I still…

Okay okay, es heißt noch lange nicht, dass man das Zimmer dann auch kriegt, zumal für nur einen Probemonat oder so (wobei, eine AirBnB-Wohnung kriegt man ja normalerweise schon eigentlich immer). Aber, ja, es tun sich Möglichkeiten auf, wenn man nur mal seinem Gefühl folgt und nicht alles totdenkt, wie ich es ja normalerweise immer tue.

Und ja, „dummerweise“ hat just gerade die Saison im Tischtennis angefangen. Ich tauge zwar überhaupt nichts mehr, aber noch blödererweise fühle ich mich unter meinen Jungs gerade wieder pudelwohl. Man geht auch ein Stück weit eine Verpflichtung ein, wenn man sich nicht vorher vom Spielbetrieb abmeldet (und mir zumindest bedeuten Verpflichtungen noch etwas). Und wir haben etliche Punktspiele im Oktober und November… Damn…

* Wenn ich kein echter Rheinländer bin, was bin ich dann? Zu 50 Prozent Westfale, zu 50 Prozent Schlesier, und ich glaube, doch, da schlagen deswegen zwei Herzen in meiner Brust. Schlesische Mentalität: „Passt schon! Alle Menschen sind Schwestern und Brüder! Hey, na, wer bist du?!“ Westfälische Mentalität: „Ach Gott, ach Gott, die Welt ist schlecht, ich kann nichts daran ändern und stecke mittendrin! Und überhaupt, was sollen die Nachbarn sagen!?“

Ich bevorzuge den schlesischen Teil und versuche den westfälischen zu bekämpfen. Aber am Ende fällt man dann doch immer wieder auf seine Füße… ?

Und ihr so?

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Komische Woche

Ich war in dieser Woche leicht angeschlagen. Wäre beim Dienstag-Training fast zusammengeklappt. Klare Sache: Ich schlafe das aus., Schlaf ist mein Allheilmittel. Dummerweise war in dieser Woche auf der Arbeit auch viel zu tun, es war IFA, wir haben viele News produzieren wollen.

Ende vom Lied war: Ich hab trotzdem ausgeschlafen, zweimal sogar bis fast 1200 Uhr mittags. Ich habe trotzdem alles geschafft, was ich wollte. Nichts, was irgendwie offen geblieben wäre. Das kann ich schon nicht jede Woche tun, aber jetzt in der Notsituation scheint das funktioniert zu haben. Hat ja auch keiner was davon, wenn ich zwei Wochen ausfalle, weil ich meine Krankheit nicht richtig auskuriert habe. Vielleicht ist das diese In-30-Stunden-genauso-Produktiv-wie-in-40-Sache, von der man immer so viel hört. Bin großer Befürworter des Ganzen.

Buba: Ich sagte es im letzten Post schon: Deutschland kann Unterhaltung auf internationalem Niveau. Kleo, How to Sell Drugs, King of Stonks. Und Buba? Von den gleichen Machern wie die letzten beiden Serien, ein Spin-off von HTSDOF. Ordentliche Geschichte, im Prinzip gut geschauspielert (spricht einer Österreichisch wie hier Georg Friedrich, gibt das sowieso immer einen Pluspunkt von mir), Drehbuch und Dialoge okay. Einziges Problem: Bjarne Mädel.

Ja, das ist ein toller, vielseitiger Schauspieler. Hat bewiesen, dass er nicht nur den Büro-Streber in Stromberg spielen konnte, bleibt aber in den zahlreichen Rollen, die er hatte, doch immer irgendwie auf dem liebenswüridg-trotteligen Charakter hängen, den man gerne sieht. Und deswegen kauft man ihm den Gangster in „Buba“ einfach nicht ab. Eine Fehlbesetzung.

Black Pistol Fire: Lost Cause (2017), oder auch: Wie viel Rabatz nur zwei Typen auf einer Bühne machen können, wenn sie motiviert sind. Dann muss man nicht einmal ihre Gesichter sehen können…

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Geplante Escalación

In meinem Alter plant man Eskalationen. Nicky und Juan verlassen in 1 Monat das Land, und da ist klar, dass wir noch einmal richtig Gas geben müssen vorher. In der Art, dass man morgens aufwacht, nicht mehr weiß, wie man dahin gekommen ist, ein Huhn durchs Zimmer läuft und ein Tiger im Bad… ihr kennt das.

Gibt nur leider keinen Termin mehr dafür. Weil, ist noch viel zu tun bei den beiden und: darf sich auch keiner mehr Corona holen.

Alles gar nicht mehr so einfach heutzutage. Und Corona hat es nicht leichter gemacht. Früher ist man einfach mal spontan eskaliert. Wie hat man das gemacht?

Eigentlich könnte ich im Dezember auch wieder nach Singapur gehen, habe ich mir gerade überlegt. Und mir diesmal ein wenig die Gegend anschauen und dabei arbeiten. Kuala Lumpur, Ho-Chi-Minh-City oder generell Vietnam (war ich noch nie), Chiang-Mei, Goldenes Dreieck, Laos, Jakarta, West-Malaysia, Bangkok, Hongkong und paar Inseln, Backpacker-Digital-Nomad-Life, solange das noch geht. Möglichst wenig fliegen dabei, wegen ökologischem Fußabdruck. Hoffe, das geht alles wegen Corona.

Arbeiten in Bangkok? Klingt irgendwie absurd… Ich war vor 20 Jahren schon mal da und die Luft war zum Schneiden, aber mal so richtig. Kann mir kaum denken, dass das viel besser geworden ist. Vielleicht suche ich mir noch paar passendere Orte aus.

Es nimmt langsam Formen an…

Jetzt muss ich „nur“ noch einmal das Manuskript überarbeiten, das Cover gestalten (lassen) und die ISBN…? Aber wird schon.

Kleo: Also, ich fand’s toll, nicht im geringsten glaubwürdig, mit hanebüchenen handwerklichen Fehlern in der letzten Folge, mit schlechter Tonqualität, nicht das beste, was ich je gesehen habe, aber: toll. Gute Schauspieler, dichter Plot, coole Dialoge, ein herrlich überdrehter Antagonist (Uwe; von dem man viel zu wenig gesehen hat) und viel, viel Witz. Deutschland kann Unterhaltung auf internationalem Niveau!

Orange:

Blau:

Schwarz:

🙂

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Nichtstu-Challenge

Heute Morgen war ich beim Zahnarzt und wurde nach der Kontrolluntersuchung noch zum Röntgen geschickt. Viel war nicht los. Die Mitarbeiterin bat mich, direkt im Gang Platz zu nehmen. Ich nutze Wartezeiten beim Arzt für gewöhnlich, um auf dem Smartphone Newsletter zu lesen oder in meine Feeds reinzuschauen. Aber hier in der Röntgenabteilung hingen beinahe überall Handy-verboten-Schilder, die schon etwas älter aussahen. Galten die wohl noch?

Egal, ich wollte mich trotzdem mal daran halten. Und so saß ich da, 5, vielleicht 10 Minuten, länger nicht, ohne etwas tun zu können.

Und was soll ich sagen: Es war großartig. Nach ein paar Minuten begannen meine Gedanken zu kreisen, mein Kopf erinnerte sich an etwas Lustiges und brachte mich zum Lachen.

Und ich dachte: Wow, das funktioniert ja noch viel besser, als wenn ich radfahre oder spazierengehe. Vielleicht kriegt man den Kopf am besten entlüftet, wenn man wirklich nichts tut, also sich nicht einmal dabei bewegt.

Ich würde das gerne häufiger machen, aber nichts würde mir ferner liegen als nichts zu tun. Denn ich bin ehrlich: Ich halte das nicht aus. Es ist einfach nicht mehr in meiner DNA. Und es doch zu tun, würde mir zwar gut tun, fühlt sich aber wie verschenkte Zeit an und macht mir eine Scheißangst.

Ich kann das also nur als Challenge angehen: Für den Start in dieser Woche 1x 15 Minuten nichts tun, nur rumliegen. Und dann schauen, wie man das weiter steigern kann. Könnte die härteste Challenge ever werden.

War und bin komplett platt heute. Fühlte mich heute Morgen schon schummrig und hab auf Verdacht einen Corona-Schnelltest gemacht (negativ). Es wurde im Laufe des Tages besser, also bin ich sogar noch zum Training geradelt, kam da schon völlig verschwitzt an und bin nach 30 Minuten beinahe zusammengeklappt. Schon ungewöhnlich, ich spiele ja nur Tischtennis.

Trinke deswegen jetzt schon Tee, gehe heute früher schlafen und schlafe morgen einfach mal aus. Hilft oft am meisten.

Manuskript muss noch einmal neu. Kindle Create zeigt sich störrisch. Wird noch Arbeit mit den Feinheiten. Und mindestens einmal muss ich noch mal drüber und alle Fehler ausbügeln. Aber heute nicht mehr…

Der Urlaub war Gift für mein Vokabeltraining. Komme jetzt nicht mehr hinterher…

Danke, Boris!

Was ist das?

Niederländisch…

Ach nee! 🙂

Aber fast…

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Im Heute leben

Am Nachmittag klingelt das Telefon. Ein Leser ist dran, der einen alten Testbericht von mir gefunden hat. Ganz selbstverständlich fragt er mich um Hilfe, so als würde ich mich mit dem Gerät auskennen. Ich wusste gar nicht mehr, dass ich den Beitrag überhaupt geschrieben hatte. Dachte, das wäre der Sven gewesen…

Während er mir sein Problem schildert, google ich erst einmal nach meinem eigenen Text. Es dreht sich um ein vier Jahre altes Smartphone, dessen Hersteller es schon gar nicht mehr gibt. Er war damals aber so begeistert davon, dass er sich gleich zwei davon gekauft habe, sagt der Leser. Weil er schon geahnt habe, dass er das in ein paar Jahren nicht mehr würde kaufen können. Nun sei ihm das eine runtergefallen, das Display kaputt und Ersatzteile gäbe es ja keine mehr. Er wolle seine Kontakte von einem der Geräte auf das andere übertragen. Wie das denn gehe?

Was weiß ich! – hätte ich am liebsten gesagt, aber habe ich dann natürlich nicht. Zum ersten war er nett, zum zweiten wollen wir ja konstruktiv handeln, zum dritten kommt es letztlich nur alle paar Monate mal vor, dass mich Leser:innen anrufen. Da kann ich mir ruhig mal eine halbe Stunde Zeit für sie nehmen.

Ich weiß die Lösung nur wirklich nicht, schon gar nicht ohne Recherche, und gehe mit ihm durch, was mir gerade noch einfällt. Dass mein Kollege Kay mal einen Beitrag über Datenübertragung von Android zu Android geschrieben hat. Dass das mit einigen Apps der Smartphone-Hersteller gehen könnte, dass ich gerade eine App teste, die das vielleicht auch kann, und dass man das Smartphone per Kabel an den PC anschließen und dann auf die Kontakte zugreifen kann…

Ja, das hätte er schon gemacht, aber das Android-Dateisystem sei so kryptisch, da würde er ja nichts wiederfinden und wüsste gar nicht, wo das stehe. Er habe auch noch Windows 7, weil er Microsofts Geschäftsgebahren nicht mitmachen wolle, und über die Google-Cloud will er auch nicht gehen, weil er Google seine Daten nicht geben wolle. Am Ende immerhin notiert er sich den Namen der App, die ich gerade teste (Syncthing) und hoffentlich auch meinen Tipp, einfach mal zu googeln, wo im Android-Dateisystem die Kontakte gespeichert sind.

Mir kam nur ein Gedanke bei all dem: Verbaut man sich nicht ein besseres Leben, wenn man zu lange an Altem festhält?

Ich finde es manchmal schwer, da die richtige Balance zu treffen. Windows 7 war toll und warum sollte man von etwas wegwechseln, was gut funktioniert? Trotzdem ist Windows 10 mittlerweile seit 7 (!) Jahren auf dem Markt (Kinder, wie die Zeit vergeht!), ist moderner, funktioniert gut, hat sich bewährt. (Was übrigens keiner mitbekommen hat: es gibt seit einem Jahr sogar schon Windows 11. 😉

Und an einem vier Jahre alten Smartphone festhalten, weil es einen begeistert hat… Vier Jahre ist eine Ewigkeit in der Smartphone-Welt. Da wird es irgendwann keine Updates mehr geben, die modernen Geräte sind besser und schneller. Ich würde jedem fast immer zu einem Neugerät raten.

Dann wiederum können wir nicht so weitermachen wie bisher. Alle 1-2 Jahre ein neues Smartphone: damit saugen wir praktisch die Ressourcen der Erde leer. Wir sollten unsere Geräte länger benutzen, und das wäre auch durchaus möglich, wenn die Hersteller da mitgehen, länger Updates veröffentlichen und vielleicht nicht jedes Jahr 50 neue Geräte rausbringen würden.

Ich finde das schwierig. Aber ich habe in meinem Leben immer wieder gemerkt: Wenn ich zu lange am Alten festhalte, werde ich abgehängt. Das will ich natürlich nicht und deswegen kommt hier ab und an was Neues ins Haus, vielleicht manchmal sogar öfter als es zwingend notwendig wäre.

Und bei euch?

Das war noch ein ganz schöner Kampf bis hierhin, und das wird wohl auch noch ein paar Tage so weiter gehen…

Kindle Create ist beim ersten Import-Versuch abgestürzt. Ich musste die Bilder zunächst entfernen und sie später wieder einfügen. Und das wird noch viel Arbeit werden. Ich bin noch nicht mit allen notwendigen Formatierungen durch. Soo benutzerfreundlich scheint Kindle Create gar nicht so sein. Und beim Rüberkopieren habe ich noch etliche Tippfehler gefunden…

Aber immerhin: Das Manuskript ist jetzt eins. In Trippelschritten geht es voran. 🙂

Bremsbeläge hinten erfolgreich ausgetauscht. Waren nach den 2.000 km komplett runtergefahren. Sowas. ?

Hach, der Sommer in Deutschland. ? Wir kriegen ja italienische Verhältnisse langsam. Es ist zu trocken, es ist zu heiß, aber es ist auch schön.