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OK

Westerwelle

Die Bezirksvertretung Bonn beschloss in einer bemerkenswerten Abstimmung, die Viktoriabrücke (die übrigens nach einer Victoria benannt war, auch mal interessant) in Guido-Westerwelle-Brücke umzubenennen.

Das kann man kritisieren, zumal damit die einzige Brücke in Bonn, die nach einer Frau benannt war, jetzt auch nach einem Mann benannt wird (nach der Konrad-Adenauer-Brücke, der Kennedybrücke und der Friedrich-Ebert-Brücke). Fortschrittlich ist das nicht gerade.

Andererseits war Guido Westerwelle ein begnadeter Rhetoriker und der geborene Oppositionspolitiker, der zweifellos viel zu früh an Krebs verstarb.

Die Brücke, die nun seinen Namen tragen soll, führt in die Bonner Weststadt und an ihrem Ende in Richtung Altstadt müssen Radfahrer stets ein paar Bodenwellen passieren. Es versteht sich folglich von selbst, dass wir sie liebevoll „Westerwelle“ nennen werden.

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Israel

Zum Wiederaufflammen der Gewalt in Israel und dem Gaza-Streifen ist alles gesagt, nur noch nicht von jedem.

Ich finde es derweil erstaunlich, wie schnell und eindeutig sich viele Menschen auch hierzulande auf eine der beiden Seiten geschlagen haben. So als hätte es die Spirale der Gewalt in den letzten Jahrzehnten nie gegeben.

Wer jetzt die Idee für eine schnelle Lösung hat, der möge bitte noch einmal ganz genau hinschauen, was u.a. alles in den 1990er-Jahren gerade von einem Jitzak Rabin und einem Jassir Arafat unter enormen Anstrengungen für den Frieden in der Region schon einmal unternommen wurde und wie wenig davon nach Rabins tragischer Ermordung noch bestehen blieb.

Wie würden, ganz nebenbei, wir reagieren, wenn wir so etwas erleben würden wie Israel am 7. Oktober? Würden wir dann einfach sagen: „Ja, ist ja klar, sind wir selber Schuld, dass die sich radikalisiert haben und zu tausenden unser Land überfallen, hunderte ermorden, egal ob Frauen, Kinder, Greise. Jetzt fangen wir dann mal an, die Grenzen wieder zu öffnen und halten neben der rechten auch die linke Wange hin.“

Würden wir? Wirklich?

Ein Teil von mir hofft natürlich trotzdem inständig darauf, dass die geplante Bodenoffensive Israels in den Gaza-Streifen, die nun auch schon einige Tage auf sich warten lässt, ausfällt wegen: lassen wir einfach mal.

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Harry

Hatte heute ein langes Telefonat mit einer Sozialarbeiterin, die Harry wohl schon länger betreut, auch schon vor Jahren, als er schon einmal auf der Straße lebte.

Details darf ich natürlich keine veröffentlichen, aber sagen wir so: Es bemühen sich offenbar weit mehr Menschen um ihn, als es für mich den Anschein hatte. Einiges ist halt komplizierter, als es auf den ersten Blick scheint. Es wird versucht, ihn noch vor dem Winter, der ja mit Riesenschritten naht, in eine Unterkunft zu bekommen. Und vielleicht kann ich wenigstens versuchen, ihm da gut zuzureden; viel mehr kann ich wohl auch nicht tun. Das muss er natürlich selbst auch wollen.

Nach all dem, was ich jetzt gehört habe, ist auf jeden Fall mein Vertrauen in dieses Land ein Stück weit zurückgekehrt. Hier wird doch nicht einfach jemand allein sich und den Elementen überlassen. Immerhin, muss man sagen. Es ist noch Hoffnung da.

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Pubquiz

Interessanter Abend. Ich bin heute Morgen gegen Covid und Grippe geimpft worden und merke seit heute Nachmittag einiges davon. Wollte trotzdem natürlich meine 10.000 Schritte gehen und schlenderte auf dem Rückweg durch die Altstadt an der Pinte vorbei, wo ich Torsten in Mitten einer Gruppe seiner Freunde traf.

Eins führte zum anderen und man überredete ich, noch am Pubquiz teilzunehmen. Einiges konnte ich beisteuern (die Frage nach der Westerwelle-Brücke kam tatsächlich auch), für einige Fehler sorgte ich aber auch – ich dachte, Christian Lindner wäre in Düsseldorf geboren, statt dessen stammt er aus Wuppertal.

Gewonnen haben wir tatsächlich trotzdem. 😅 Und ich glaube, das liegt schlicht an der Spontaneität, der Ungeplantheit des Ganzen und dem Unvermögen der anderen. Man zahlte uns den Gewinn in Flüssigkeit aus – ich verabschiedete mich aber noch vor Genuss des Pitchers:

Christian Lindners Geburtsort habe ich dann noch gegoogelt, und – meine Güte – die ähnlichen Fragen bei Google. 🤣

Die 10.000 Schritte vermeldete die Fitbit dann auch noch, 100 Meter, nachdem ich das Pub verlassen hatte.

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Shirukid

Auf dem Nachhauseweg kam ich noch am Aksoy vorbei. Die jungen Leute hinter mir packten in der Zwischenzeit eine Actioncam aus und sprachen davon, jetzt hier eine Szene drehen zu wollen. Ich fragte: wovon? Sie sagten, sie würden ein Musikvideo drehen. Von wem, fragte ich? Von mir, sagte der supernette Künstler fröhlich.

Ich fragte nach Name, Stilrichtung und ob er berühmt sei. Na ja, geht so, sagte er. Er heiße übrigens Shirokid und ich könnte einen Sticker mitnehmen und mal reinhören, wenn ich wollte. Wollte ich.

Hab tatsächlich schon weit Schlechteres gehört!

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Yeah

Sozialkaufhaus Netto

Ich hab heute später gearbeitet und bin dann noch kurz vor Ladenschluss in den Netto an der Kölnstraße eingefallen, weil der Penny bei mir renoviert (und weil Netto irgendwie das vielfältigere Sortiment hat. Discounter. Vielfalt. Jaja…)

Der Typ vor mir an der Kasse sieht etwas hektisch aus. Vielleicht liegt’s auch nur daran, dass er schon aufs Band aufgelegt aber offenbar noch was vergessen hat. Er schaut mich kurz an, dann seine Sachen auf dem Band, noch einmal mich, dann wendet er sich dazu, noch einmal nach hinten zu gehen. Ich nicke ihm zu und signalisiere ihm damit: Ich halte dir deinen Platz frei!

Tue ich dann auch, nur dass sich in der Zwischenzeit ein junger Kerl hinter mich stellt, der wirklich nur Zwiebeln und Porree in der Hand hat. Klare Sache, den lasse ich vor, sogar noch vor den Typen, dessen Platz ich freihalte. Scheint auch für niemanden ein Problem zu sein, außer dass unser dreier Sachen auf dem Band nun sehr dicht gepackt sind und es an der Kasse keine Warentrenner gibt.

„Macht nichts“, sagt die – kurz vor Ladenschluss erstaunlich gelassene – Kassiererin. „Ich hab das im Blick.“ Und ehe ich es mich versehe, befinde ich mich in einer kleinen Unterhaltung mit der Verkäuferin und dem Typ vor mir, der inzwischen wiedergekommen ist. Die Kassiererin: „Ich hab die hier weggeholt. Mir tut vom dauernden Zurückschieben sonst der Arm weh“. Der Typ geht darauf ein und sie unterhalten sich erstaunlich lange über Belangloses. Warentrenner, Ladenschluss (noch vier Minuten bis dahin), wenig Geld und dass die Zeiten gerade hart seien. Ich werfe zwischendurch aus was ein. „Die guten Zeiten liegen hinter uns“, sagt der leicht hektische Typ. „Na ja, ganz so schlimm ist es noch nicht“, entgegnet die Verkäuferin.

Der Typ verabschiedet sich dann mit einem Lächeln. Ich komme auch noch dran und werde sehr nett behandelt. Hinter mir hat noch einer ein Glas Pastasauce runtergeschmissen. Die zweite Verkäuferin sagt: „Machen Sie sich keinen Kopf. Das haben wir schnell weggemacht.“

Ich packe noch in Ruhe meine Sachen in den Rucksack, höre hinter mir noch Stimmen, brauche auch eine Weile, weil ich viel zu viel eingekauft habe und in meinem Rucksack alles re-organisieren muss. Als ich fertig bin und mich umdrehe, erschrecke ich fast. Ich bin der letzte Kunde, die Stimmen stammen von den beiden Verkäuferinnen und dem Filialleiter, die nur noch auf mich warten.

Sie lachen, als ich meinen Fauxpas bemerke und mich entschuldige. „Alles gut, dazu sind wir ja da.“ Ich schaue auf die Uhr: Es ist genau 2100 Uhr, Ladenschlusszeit. Wir verabschieden uns freundlich, dann machen sie den Laden dicht.

War nett und hätte ich gar nicht erwartet. Im Netto in der Kölnstraße trifft sich auch die „Szene“ und nicht selten kommt da einer an die Kasse, der eigentlich gar kein Geld hat oder es gerade nicht findet und sich irgendwie trotzdem was holen will. Die Verkäufer:innen dort müssen einiges mitmachen. Umso erstaunlicher, dass sie kurz vor Ladenschluss noch die Ruhe weg und sogar noch Lust auf ein kleines Schwätzchen haben.

Bei „Sozialkaufhaus“ denkt man immer irgendwie an einen Gebrauchtwarenladen mit Plunder und Rabattmarken. Dass aber ein Netto oder ähnlicher Discounter die Funktion auch erfüllen kann, der Gedanke kam mir noch gar nicht. Hier wird niemand weggeschickt, egal wie arm oder reich er ist oder wie verranzt er aussieht. Hier gibt es Dinge des täglichen Bedarfs für einen Appel und ein Ei. Hier redet jeder mit jedem. Hier wird an einem ungemütlichen Herbstabend sogar noch ein wenig Menschlichkeit zelebriert. Sozialer geht geht es kaum!

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Harry

Sitzt immer noch da unten, und langsam wird es kalt. Learning: Nichts geht von alleine, ich werd das irgendwie selbst in die Hand nehmen müssen. Zumindest rauszukriegen, was da los ist und wo das Bürgergeld hinwandert, das ihm bewilligt worden ist.

Zeit habe ich dafür eigentlich keine und Ahnung von der Thematik leider auch nicht. Da hilft nur: Schneeballrecherche und das ein wenig stückeln. Jeden Tag ein bisschen weiter forschen. Hab heute für den Anfang noch einmal mit der GA-Redakteurin telefoniert und zumindest einen Kontakt bekommen, den ich mal anrufen kann.

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Der Arsch! Kopiert meine Idee und meint dann auch noch, mich unbedingt übertrumpfen zu müssen! 😤

Spaß! 😅 Coole Aktion! Ich drücke dir die Daumen, dass du es schaffst!

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A propos coole Aktion: Ich lach mich kaputt! 🤣

Warum ist von uns keiner auf die Idee gekommen?

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Cannabis

Ihr überfordert mich… Ich wollt das legalisieren, habt das aber immer noch nicht (oder habe ich da was verpasst?) und jetzt nennt ihr es schon legal, warnt aber gleichzeitig vor einer Zukunft, die ihr selbst heraufbeschwören wollt. Meta!

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Lovescam-Nachrichten reißen nicht ab, und wieso werde ich das Gefühl nicht los, dass die ihre Texte neuerdings mit einer Bilderkennungs-KI erstellen? 🤔

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Fitbit

Ähem, wenn du mal so freundlich wärst, auf dein Handgelenk zu gucken, mein Lieber! Aber nein, die Gen X ist ja nur noch via E-Mail zu erreichen… 🙄

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Ich brauche keinen Urlaub. Ich warte einfach, bis es Herbst wird und gucke aus dem Fenster:

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Right

Stress und Selbstbewusstsein

Scheinen zusammenzuhängen. Ersteres nagt – zumindest bei mir – an zweitem. Heute bei einem Spaziergang kam mir zum ersten Mal in den Sinn wieso. Ich versuche bei Stress alles schneller zu erledigen, wirke gehetzt, husche so durchs Leben, achte nicht auf meine Körperhaltung, nehme mir auch wenig Zeit, für mich selbst einzustehen und meine Bedürfnisse überhaupt zu erkennen.

Was hilft da außer Achtsamkeit und Meditation? Bei mir noch ein wenig: Regelmäßigkeit und kleine Ziele:

  • Ich habe wieder angefangen, täglich 10.000 Schritte zu gehen. Die Fitbit Charge 6, die ich gerade teste, hilft mir dabei.
  • Mal wieder bisschen abnehmen und gesünder essen. Ich hab gut zugelegt, die letzten Monate, weil ich hauptsächlich aus der Pfanne gegessen habe. Hab irgendwo gelesen: Ersetze Pfanne standardmäßig durch Topf und schon wird dein Essen gesünder. Probiere ich aus. 1 kg ist schon runter, woher genau, weiß ich nicht.
  • Lesen. Ich lese gerade noch einmal das Reisebuch „Hinter dem Horizont Rechts“, wo einer mit dem Motorrad bis nach Australien gefahren ist. An den meisten Tagen schaffe ich 50 Seiten.
  • „Die drei ???“ hören. ??‍♂️ Macht mir gerade irre Spaß. Spotify hat sehr viele (alle?) Folgen, und eine Folge lässt sich gut in den Nebentätigkeiten eines Tages (Duschen, Kochen, Kaffee zubereiten, auf Couch chillen) unterbringen. Nur beim Essen bleibe ich dabei, dass ich esse und sonst nichts.

Ob’s hilft? Ich weiß nicht. Spätestens nächste Woche ist ja wirklich Herbst, und die Umstellung bekommt mir für gewöhnlich nicht. Es wird wohl mal wieder ein Kampf werden.

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Selfie mit iPhone 15 Pro

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Antifascist Drinking Club

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Timing ist alles, was Eventim?

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Dünnes Eis, mein Lieber, ganz dünnes Eis.

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Alright!

Zeitfüller

Zum ersten Mal sehe ich mittlerweile wirklich Licht am Ende des Tunnels. Ich lese meine letzten Bücher weg, ich organisiere meine Finanzen, gehe alte Erinnerungsstücke durch. Das Final-Minimieren wird schon noch ein paar Monate dauern (und ich weiß, genau das schreibe ich hier immer wieder), aber das Ende ist diesmal wirklich absehbar. Mittlerweile deutet sich sogar an, dass ich am Ende auch mental gestärkt da herauskomme. Es ändert sich gerade viel, und das ist gut so.

Was ich mich angesichts der anstehenden Freiheit neulich mal gefragt habe, ist: Wenn weder materieller noch seelischer Ballast da sein sollten, was wird aus der freigewordenen Energie? Gehe ich neuen Hobbys nach und, wenn ja, welchen? Dinge ausmisten, also Minimieren, ist ja schon auch irgendwo ein Hobby geworden. Auch wenn das wegfällt, dürfte Potential freiwerden. Lese ich dann lieber als jetzt, zeichne ich, sammle ich etwas oder erfreue ich mich am Nichtstun? Jemand hier unter euch, der in der Lebensmitte noch ein völlig neues Hobby für sich entdeckt hat?

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Zum Sport verdammt

Zum x-ten Male habe ich mir gerade mal wieder den Nacken verzogen. Ärzte, Physios, meine Ex (Ergotherapeutin), sie alle sagten im Grunde dasselbe: Stärke deine Körpermitte, und das machst du am besten mit entsprechendem Sport: Rückenkurs, Core-Training, Yoga, Pilates, wenn es sein muss.

Ich bin auch schon drauf und dran, mich wieder für ein Fitnessstudio anzumelden, sobald das abgeklungen ist. Es ist nur das erste Mal, dass ich zum Sport wirklich gezwungen bin, weil es aufgrund von Alterserscheinungen nicht mehr anders geht. Oha.

(Na gut, das zweite Mal. Vor ein paar Jahren hatte ich dauerhaft so starke Rückenschmerzen, dass ich irgendwann mit dem Radfahren und allgemein Bewegen, sprich: Spazieren, anfing. Es hat Wunder gewirkt und viele spannende Reisen seitdem begünstigt. Man kann das also durchaus positiv sehen. Ich bewege mich ja auch gerne.)

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Bereit sein

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Mit dem iPhone 15 Pro Fotos machen

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Argh

Viel los, wenig zu erzählen

Weil so vieles in der Schwebe hängt – und ich auch gar nicht alles erzählen möchte, was so los war. ??‍♂️ Beratungsgespräch wegen Ehrenamts gehabt, lief gut. Harry sitzt immer noch da unten, und man hat ihm sogar das Portemonnaie geklaut. ? Mir fehlt leider oft die Zeit, ihn noch weiter zu unterstützen, das notwendige Wissen sowieso. Es geht nur in mühseligen Schritten voran.

Normal würde keiner obdachlos werden, weil er keine Wohnung finde, sagte die Beraterin über das Ehrenamt noch. Aber ich erlebe es gerade live, wie da jemand auf der Straße wohnt, unter anderem auch, weil der Amtsschimmel Monate braucht, um ihm das Bürgergeld, das ihm zusteht, erstens zu bewilligen und zweitens auch auszuzahlen. Da kann es also doch passieren, dass einer solange auf der Straße wohnt.

Dass in der Politik überdies zu wenig für bezahlbaren Wohnraum getan wird und sich nicht nur die jetzige, auch die vorherige Regierung gar nicht erst wirklich an eine Lösung des Problems gewagt hat, liest man wohl an den aktuellen Landtagswahlen in Bayern und Hessen ab. Einerseits konsequent, dass man die Fehler von CDU/CSU, SPD, Grünen und FDP abstraft (wobei die CDU in Hessen ja sogar zugelegt hat, und was hat die nochmal für bezahlbaren Wohnraum getan, als sie noch an der Macht war?).

Andererseits kriege ich das Kotzen, wenn ich Bilder von feiernden AfD-Politikern sehe. Die regierenden Parteien machen es nicht gut (von einem Versagen würde ich aber noch lange nicht sprechen), eine ernstzunehmende andere Protestpartei gibt es nicht mehr (was machen eigentlich die Linken so?), also halten die Leute Rechts plötzlich für wählbar? Das ist entwürdigend. Ich dachte, wir wären besser als das.

Die Bilder aus Israel stimmen auch alles andere als fröhlich. 260 Tote bei einem Massaker auf einem Festival (!), der israelische Armeesprecher Arye Shalicar vergleicht das Vorgehen der Hamas-Kämpfer bei diesem Überfall mit den Todesschwadronen des Islamischen Staats. Und in Deutschland feiern einige diesen menschenverachtenden Überfall. Selbst in Bonn gab es vorhin Autokorsos. Auch hier dachte ich, wir wären besser als das.

Was ich trotzdem nirgendwo in den deutschen Medien heute gefunden habe: einen Hintergrundbeitrag, der das ganze Geschehen vernünftig einordnet. Was sind jetzt die Hintergründe für die Eskalation der Gewalt? Wer hat die Angriffe koordiniert? Und warum diese neue, massive Form der Gewalt auch gegen Zivilisten, das an den Islamischen Staat erinnert? Lediglich Zeit.de hat sich dem Thema gewidmet, die Beiträge sind aber alle hinter der Bezahlschranke versteckt…

Ganz so negativ mag ich aber heute nicht enden.

Immerhin war heute fast wie Frühling:

Und das sieht eigentlich ganz witzig aus:

Wobei sein Humor nicht ganz meins ist.

Wann habe ich eigentlich zum letzten Mal Kultur gemacht…? ?

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Right

Accidental Cooking

Ungesundes Essen habe ich mittlerweile auch durchgespielt. Langsam wäre es mal gut, bisschen in die andere Richtung zu gehen. Seit ich mehr auf meinen Körper höre, sagt der mir auch interessante Dinge, wie, was eigentlich gerade ganz angebracht wäre und wie man es vernünftig würzen könnte. Ich weiß nicht, woher der das plötzlich weiß…

Also gesund kochen, trotzdem nicht zu viel Zeit für alles verwenden – und Rezepte aufschreiben, sagte man mir heute. 😉 Ich kam auf folgendes Rezept für selbstgemachten Kartoffelstampf:

  1. 1 Glas geschälte und vorgekochte junge Kartoffeln. Gab’s beim Rewe, gar nicht mal so teuer, 1,29 Euro das Glas. Die Kartoffeln abgießen, in einen breiten Topf geben und mit einer Gabel zerdrücken (falls wie bei mir ein Stampf nicht vorhanden)
  2. Mit bisschen Hafermilch (oder echter Milch) aufgießen, erhitzen
  3. Würzen mit Muskatnuss (nicht zu viel ?, ich musste welches wieder rausschöpfen), Rosenpaprika, einer Ecke Butter, einmal mit dem Salzstreuer drübergehen. That’s it.

Schmeckte erstaunlich gut.

Ich bin großer Freund von vorgekochten Kartoffeln, Pasta oder Reis. Spart unfassbar viel Zeit und gelingt immer. Kaufe ich in Angeboten oder zur Not eine Billigmarke.

Dazu gab’s übrigens Sauerkraut aus der Tüte und vegetarische Nürnberger. Keine 10 Minuten, und alles war fertig.

Mir fehlen weiterhin die Ideen. Es müsste eine App geben, die einem täglich drei Ideen für 1 personalisiertes gesundes, leckeres Schnellgericht rüberschickt.

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Hab im Trendblog heute über das neue Google Pixel 8 Pro geschrieben. Es hat einen magischen Editor. Der magische Radierer in der Vorversion konnte per Knopfdruck Personen und Gegenstände aus einem Bild löschen, die man dort nicht haben wollte. Das war schon nice. Mit dem magischen Editor könnt ihr jetzt Personen und Gegenstände in einem Bild neu anordnen. Dave steht zu weit links und ist außerdem sehr klein? Kein Problem: Rücken wir ihn mehr nach rechts und machen ihn größer:

Das dürfte die Fotografie ganz schön verändern. ?

Apples neuere iPhones können das übrigens im Prinzip auch, also Personen von Hintergründen lösen. Anders als Google weiß Apple damit aber noch nicht wirklich was anzufangen…

Best Take ist außerdem eine Funktion, die von einer Personengruppe eine Bilderserie aufnimmt und dann von jeder Person das beste Motiv in einem Bild zusammen“merged“:

Das wird aber noch etwas dauern, bis das gut funktioniert. Schon im Demofoto sieht das in den Umrissen um die Gesichter herum nicht gerade sauber aus (schaut mal genau hin!), und das Grinsen der Eltern auf dem Bild erinnert mich an das Musikvideo von Black Hole Sun. ?

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Ich mache solange Fotos mit dem iPhone 15 Pro. Sehen auch ganz anständig aus:

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Jetzt will ich aber was sehen!

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War einer der ganz Großen! Wer weiß, ob Filme mit Terence Hill (der im Original ganz anders klingt) ohne ihn überhaupt so ein großer Erfolg geworden wären. RIP! ?

Hier ist Danneberg, der natürlich auch schauspielen konnte, in einem alten Film in einer Szene mit Klaus Kinski (!) zu sehen:

Wolfgang Hess, der Synchronsprecher von Bud Spencer, ist schon 2016 verstorben…

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Right

Nachdenkliche Tage

Waren und sind es.

Ich war immer schon ein Grübler. Was ich daran mag: dass ich mittlerweile auf Lösungen komme. Das war jahrzehntelang nicht der Fall. ? Aber gut, besser jetzt als erst mit 90.

Schreiben hilft dabei. Legt euch ein Erfolgsjournal an oder wartet, bis Apple die Journaling-App für iOS 17 nachreicht! (Angeblich noch vor Weihnachten, da wird man sie auch brauchen.)

Es ist konstruktiver. Ich bin konstruktiver geworden. Deswegen heißt dieses Blog auch nicht mehr Leidartikel.de, sondern Aventurer.com, wobei ersteres schon der coolere Name war…

„Moin Jürgen, wir stehen am Pawlow. Komm jetzt!“

Schrieb mir Thorsten vorhin (von dem ich seit Wochen nichts gehört hatte) und rief kurz danach an.

Auch Felix meldete sich neulich (nach Jahren!) ähnlich. „90er-Party im Nyx nachher?!“ Eine Viertelstunde später kam er mit drei Bier vorbei (weil Joachim auch gerade zu Besuch war).

Bitte hört nie auf, spontan zu sein!!!

Auch nicht mit 80!

Erwartet aber bitte trotzdem nicht, dass ich zu allem immer ja sagen kann. Zur 90er-Party gingen wir tatsächlich noch. Thorsten musste ich heute absagen, weil ich noch krank bin – und ich weiß, dass wir uns am Sonntag auf einer Weinwanderung sowieso sehen werden. Wird also nachgeholt!

Es war nett am Telefon. Sage ich selten, aber wenn beide Seiten die Belange des anderen respektieren, kann man fröhlicher da heraus gehen, als man vorher war.

Die VHS Bonn hat richtig coole Kurse zum Teil. Hab mich für welche angemeldet, darunter ein „English Christmas Singalong“ kurz vor Weihnachten, weil ich weiß, dass es richtig schöne englische Weihnachtslieder gibt and because: why not?

Es beginnt nämlich die kalte und dunkle Jahreszeit. Und wenn ich eins in der Vergangenheit gelernt habe, dann, dass ich da unter netten Menschen sein will. Ja! Ich!!

Um da mitsingen zu dürfen, sollte man vorher einen Englisch-Sprachtest machen. Na denn…

Wurde wegen zwei, drei kleiner Fehlerchen unter (ziemlichem!) Zeitdruck auf B2-Niveau runtergeschätzt. Frechheit!1!!11

Zwei meiner Exfreundinnen waren Muttersprachlerinnen, ich hatte Englisch-LK, gucke seit 20 Jahren Filme und Serien nur noch im Original. I am very proud of my Jerman äksent. Und dann B2… ? Passt lieber euren Test an!

iOS 17 schlägt mir als Hintergrundbild Fotos der Exfreundin vor. Hat man dann davon…

Ehrenamt-Beratungsgespräch am Freitag!

Mein restlicher noch auszusortierender Krempel:

Jepp, das Ende ist buchstäblich in Sicht.

Heute wäre ein Brückentag möglich gewesen. Morgen ist Feiertag. Ich arbeite an beiden Tagen. Und es ist erstaunlich, wie viel entspannter es sich arbeitet, allein mit dem Gedanken, dass eigentlich gar nicht gearbeitet werden muss. ?

Trotzt der Dunkelheit! Gute Nacht!

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:)

Was noch kommt

Harry ist in der Zeitung:

Ich bin darin auch kurz erwähnt als Nachbar, der immer mal wieder nach ihm schaut und sich fragt, ob und wer von der Stadt sich eigentlich um ihn kümmert.

Lisa Inhoffen, die GA-Redakteurin, hat das richtig gut gemacht, finde ich. Sie hat die zuständigen Stellen kontaktiert und herausgefunden, dass er schon Betreuer hat, von einigen allerdings keine Hilfe annehmen will. Ihm ist demnach nun Bürgergeld bewilligt worden – wenn auch erst vor zwei Wochen, als Harry schon rund zwei Monate auf der Straße lebte. So langsam mahlen die Mühlen dann doch. Der zuständige Betreuer kümmere sich demnach darum, dass Harry das Bürgergeld nun auf ein Konto überwiesen wird, das erst noch eingerichtet werden muss. Da sie Harry das Smartphone ja gestohlen haben (?) wird es für ihn auch schwer, online darauf zuzugreifen. Mir sagte er, dass er jemanden kenne, bei dem er vorübergehend einziehen könne. Er brauche nur das Geld dafür. Wenn ihm das Bürgergeld ausgezahlt wird, müsste das dann ja eigentlich möglich sein. Bin jetzt gespannt, wie lange er da noch sitzen wird/muss.

Ich hab ihn vorhin nochmal besucht. Er hat sich über den Beitrag gefreut und mir noch einmal sehr herzlich gedankt. ? Ich hab den Dank an Frau Inhoffen weitergegeben. Und feiern tun wir eh erst, wenn er da nicht mehr sitzen muss oder, wie Harry sagt, „der Wahnsinn hier ein Ende hat“. Der Witz ist: Ich würde ihn vermissen, alleine schon als tollen Gesprächspartner, und ich glaube, viele andere Leute, die ihn regelmäßig besuchen, mittlerweile auch.

Die Geschichte um Harry, die Begegnung mit der alten Frau neulich… Vielleicht passiert ja nichts durch Zufall auf dieser Welt. Ich glaube, mir hat etwas gefehlt. Ich habe Frau Inhoffen gefragt, ob ich sie bei solchen Geschichten mal unterstützen kann. Und hab mich außerdem um ein Ehrenamt beworben (Beratungsgespräch ist am Freitag). Ist noch nichts beschlossen, aber wäre auf jeden Fall was, mich im Herbst mal ein wenig karitativ zu betätigen.

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Das iPhone 15 Pro macht richtig tolle Bilder ?:

Das iPhone 14 Pro aber auch ?:

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Heiteres Suchspiel: Finde den eigentlichen Content auf dieser Seite:

Es scheint die Zeit des Jahres zu sein, in der die Webanbieter wieder Kohle brauchen. ?

Stimmt übrigens irgendwie nicht. Das ist im Intro doch kein Am nach dem G, sondern ein viel höherer Akkord, den die da spielen. ? Wenn ich nur wüsste, welcher.

Für einen Pop-Act haben Florence + the Machine übrigens einige Songs, die mich regelmäßig richtig packen. Wie auch immer die das machen.

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Alright!

270 km

Ja, wahrscheinlich bin ich wahnsinnig. Aber ich hab auch nichts Besseres zu tun derzeit. ??‍♂️ Erkenntnisse daraus:

  • Es ist möglich.
  • Über die bekannten Grenzen zu gehen, scheint problemlos möglich.
  • Ich hatte Angst davor, diese Grenze zu überschreiten. Warum, weiß ich noch nicht genau.
  • Wo die eigentliche Grenze liegt, habe ich noch nicht herausgefunden.
  • Am Ende hat eher der Kopf schlapp gemacht als der Körper.
  • Ich scheine dabei eine Menge Dinge verarbeitet zu haben.
  • Am nächsten Morgen habe ich so in mir geruht wie seit Jahrzehnten nicht mehr.
  • Das allerdings hielt nicht lange an.

Könnte sich lohnen, das auch noch für weitere Bereiche im Leben auszuprobieren oder sogar festzustellen, dass es gar keine Grenzen gibt. ?

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Wenn ich schlecht drauf bin, es akzeptiere und mich nicht verstelle, sehe ich so aus:

War neulich mal der Fall.

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Right

Einen Obdachlosen noch obdachloser machen

… war offenbar das, was ein Nachbar mit Harry, „meinem“ Obdachlosen direkt vor seiner Tür, vorhatte. Er rief zum wiederholen Male das Ordnungsamt, das kam und Harry eine Frist setzte: bis um 1500 Uhr heute bist du da weg, sonst räumen wir dich da weg!

Als er mir das heute Morgen erzählte, setzte ich mich erstmal dazu und wir redeten eine Weile niedergeschlagen miteinander. Und was er jetzt tun wolle, fragte ich. Na ja, er würde sich halt eine neue Ecke irgendwo suchen. Ich wusste: ich muss das irgendwie verhindern, hatte aber keine Ahnung wie. Mit diesem Behördenkram kenne ich mich null aus. Ein weiterer Bekannter von Harry kam vorbei und forderte, recht aggressiv, er müsse jetzt was tun, ins Obdachlosenasyl gehen oder so. Dar war er schon mal, sagte Harry, will er nie wieder hin. Wenn man die Geschichten, was sich dort abspielt, mal gehört hat, kann man verstehen warum. Ich musste den Kopf freikriegen und ging eine Runde.

Ich würde jetzt gerne schreiben, wie ich heroisch auf die Lösung stieß und Harry da wegrettete. Aber so war es leider nicht. Mir fiel überhaupt nichts ein, was ich tun konnte, außer zwei Dingen: noch ein letztes Mal beim Generalanzeiger um Hilfe zu bitten. Und: einen Anzug anzuziehen, mich mit meinem Laptop statt Harry dahinzusetzen und auf das Ordnungsamt zu warten. Mal sehen, ob die einen Hipster mit MacBook da genauso entschlossen verscheuchen.

Nach meiner Runde ging ich zu Harry, bat ihn darum, ein Foto von ihm aufnehmen zu dürfen (durfte ich) und schickte es noch einmal an meinen Kontakt beim GA, nach dem Motto: jetzt oder nie. Ich duschte, zog mir den Anzug an und ging runter. In der Zwischenzeit hatte sich der GA-Redakteur tatsächlich bei mir gemeldet. Er entschuldigte sich, er war und sei im Urlaub, schicke aber eine Kollegin vorbei. Die kam dann auch wenig später tatsächlich, während wir da saßen, schien sich sehr gut mit der Materie auszukennen, befragte Harry und auch mich und versprach, sich um die Sache zu kümmern. Das Ordnungsamt allerdings, vermutete sie, würde wohl nun nicht mehr kommen. Die hätten vor einer halben Stunde Schichtwechsel gemacht.

Wir warteten noch eine knappe Stunde bis nach 1500 Uhr. Es kam wirklich niemand mehr vom Ordnungsamt, nur noch eine Frau, die Harry Lebensmittel brachte. Er bedankte sich bei mir, und ich zog von mit MacBook und Rucksack wieder von dannen.

Ich kann gar nicht sagen, wie weltfremd ich mir vorkam, während ich da saß und die GA-Redakteurin Fragen auch an mich stellte, wie: „Haben Sie und die anderen Nachbarn da mal zusammen versucht, etwas für ihn zu tun? Oder sich bei der Stadt gemeldet?“ Nein, haben wir nämlich nicht. :(( Und ob das, was ich da jetzt unternommen habe, nicht unfreiwillig komisch war – hat sie nicht gefragt, aber ich mich selbst: Und ja, war es wohl. Aber auf eine Sache bin ich stolz: Die Entschlossenheit, mit der ich diese kleine Aktion heute durchgezogen habe. Das kannte ich von mir gar nicht.

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Lightning Crashes: Gewitterfotos mit dem Smartphone aufzunehmen, ist einfacher, als manch einer denkt:

Live-Fotos einschalten > auslösen, sobald du den Blitz siehst > kurz warten > Aufnahme ansehen > vom Stapel das gewünschte Foto auswählen (einige Smartphone-Cams suchen auch automatisch das beste Bild einer Reihe aus, was in dem Fall der Blitz ist).

Grund ist: Bei einer Live-Aufnahme beginnt die Smartphonekamera schon 2-3 Sekunden VOR dem Auslösen mit der Aufnahme und erstellt ein Video oder eine Bildreihe, auf der dann auch der Blitz vorkommt, selbst wenn der nur kurz zu sehen war:

Was man mit Live-Fotos noch so Schönes machen kann, habe ich vor zwei Jahren mal im Trendblog aufgeschrieben.

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Idee: Out-of-the-Office-Reply einfach dauerhaft eingeschaltet lassen, nur die Daten alle zwei Wochen ändern. ? Möglicher Effekt: keiner belästigt dich mehr mit E-Mails, freut sich aber umso mehr, wenn du ihm aus dem Urlaub heraus doch antwortest, fasst sich dann aber kurz oder sagt: „ist auch gar nicht so wichtig, kläre ich schon selbst“.

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Funny van Dannen: Freunde der Realität