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Yeah

Alleine Party machen

Ich schlafe sehr schlecht in letzter Zeit, und die Zeitumstellung hat nicht unbedingt dazu beigetragen, dass es besser wird. Das sorgt bei mir meistens für Stress, Unausgeglichenheit, Fernweh und den Wunsch, Party zu machen. Ist selten, aber passiert auch hin und wieder mal mit Mitte 40. Im Alltag stecke ich – wie jeder – in einigen Zwängen, dabei habe ich es ohne Kinder noch leicht. Aber ich muss zum Beispiel – wie jeder andere auch – auf meine Linie achten. Dafür habe ich mir Intervallfasten angewöhnt, aber die letzten Monate, in denen ich irgendwie mehr krank als gesund war, haben meiner Linie nicht gerade gut getan.

Diese Zwänge… Sie sind ja auch für was gut, aber wenn man tagein, taugaus immer unter ihnen steht, will man einfach mal alles abschütteln und nochmal kurz wieder frei sein… Alles tun, wonach einem ist. Jetzt ein leckeres Bier trinken zum Beispiel, obwohl eigentlich schon Fastenphase ist, nen fiesen Burger bei McDonald’s essen, einfach weil es so schnell geht und ein Stück weit Rebellion ist. Das Zeug ist Fraß und gar nicht gut für den eigenen Körper. Und wenn man es dann doch isst, dann scheißt man mal kurz auf diese elendige Korrektheit.

Ich kam heute auf einem Abendspaziergang nach der Arbeit in der Stadt vorbei. Ein Typ vor mir schob sich gerade im Gehen einen Mäcces-Burger rein, der Rewe am Friendsplatz hatte noch auf, ich sah Leute dank des warmen Wetters draußen im „Elefant“ sitzen. Da würde ich jetzt auch alles gerne, aber… Warum denn immer „aber“?

Noch während ich im Rewe eine Packung Treets und ein potentielles Wegbier kaufte, kamen mir Zweifel an meiner geplanten Aktion. Was könntest du damit erreichen? Wäre doch eigentlich für nichts gut. Aber wäre auch schon ein bisschen cool, zwanglos und frei. Ich überlegte noch eine Weile… Und was, wenn ich morgen vom LKW überfahren würde? Dann hätte ich es nie gemacht! Und wie so oft, wenn ich mir unsicher bin, könnte ich es ja auch einfach als Experiment deklarieren.

Und so nahm der Abend seinen Lauf:

  • Ich fiel im Mäcces ein. Einen McPlant hatte ich sowieso noch probieren wollen (geht so, schmeckt stark nach den anderen Zutaten als nach dem Fleischersatz).
  • Ich aß ihn draußen und schrieb Britta und Nicky, dass ich das jetzt durchziehen würde. Nicky verlangte sofort Fotos, sonst wäre es nicht real. Sie bekam welche:
  • Noch auf dem Weg zum nächsten Laden kamen mir Zweifel an meiner Aktion. „Bist du nicht viel zu alt dafür? Und wolltest du nicht morgen fit sein? Was machst du hier eigentlich?“ Ich schob die Bedenken erst einmal zur Seite.
  • Danach wollte ich ein Bier in der Bar Balthasar trinken, Bonns einziger Craftbeer-Bar. Ich bestellte 0,3l West Coast IPA nach draußen. Weil der Kellner zehn Minuten brauchte, um es mir rauszubringen, aß ich aus Protest meine mitgebrachte Packung Treets.
  • Direkt vor mir machten zwei Jungs mit einer interessanten Apparatur die Fenster des Geschäftshauses nebenan sauber. Weil ich sonst niemanden zum reden hatte, kam ich kurz mit dem einen Dude ins Gepräch. Sie arbeiten abends, weil dann weniger Betrieb in der Stadt ist. Und das Haus wäre noch gar nichts, bei anderen würden sie einen Kran brauchen.
  • Mittlerweile schrieb ich fleißig mit Britta, Nicky, außerdem Christian und kurz mit Mattes. Wenn man die Freunde virtuell „dabei“ hat, ist man nicht ganz so alleine.
  • Auf dem Weg zum nächsten Laden, „The Pub“, merkte ich, wie müde ich war. Irgendwie doch viel anstrengender, wenn man alleine unterwegs ist. Aber fürs Aufgeben wäre es noch zu früh.
  • Im Pub setzte ich mich an den Tresen, bestellte noch ein kleines Bier und smalltalkte ein wenig mit der Kellnerin, wie man es immer in den Filmen so sieht. Ging überraschend gut.
  • Und auch mit meinen virtuellen Gesprächspartner:innen wurden die Konversationen langsam deeper…
  • Der Weg danach in den Quiet Man kam mir erschreckend weit vor. Die Altstadt hat doch sehr lange Laufwege. Es war einiges los unterwegs, viele Menschen saßen zum ersten Mal in diesem Jahr draußen, jeder auf seine Weise:
  • Im Quiet Man war die letzte Runde dann schon gelaufen. Ich belaberte den Kellner aber, mir noch ein letztes, kleines Bier auszuschenken, bekam es und setzte mich auch dort an den Tresen.
  • Wir kamen ein wenig auf den Namen „Quiet Man“ zu sprechen. Der Kellner verwies auf einen Whiskey und einen Film gleichen Namens. Dann war mein Bier auch schon leer, und ich verabschiedete mich.

Tja, und jetzt?

Jetzt habe ich das durchgezogen.

Bei genauer Betrachtung bin ich halt nur alleine einen trinken gegangen, aber irgendwie hat mir das gut getan. Ich werde morgen deswegen nicht früher oder später aufwachen als sonst, aber ziemlich sicher nicht schlechter gelaunt. Hin und wieder mal was Spontanes tun – warum ist das so schwierig geworden?

Mit ein paar netten Leuten hätte es übrigens noch viel mehr Spaß gemacht. Vielleicht lässt sich das ja nochmal machen.

Mit besten Dank an Britta und Nicky, die bis zum Ende mit „dabei“ waren! <3

*

Gänsehautlied (und ja, kann sein, dass ich das schonmal gepostet habe):

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Right

Strebe nach weniger

Wenn ich eine einzige Weisheit in diesem Leben weitergeben dürfte, dann wahrscheinlich diese hier: Wenn es dir mal nicht gut geht, weil die Welt mal wieder scheiße zu dir ist, dann verlange weniger von ihr und von dir selbst.

Deine Beziehung ist weit von einer echten Romanze entfernt? Ihr streitet euch nur noch? Der Chef macht Stress, die Arbeit nervt? An der Supermarktkasse hat sich einer vorgedrängelt? Du hast das Auto beim Einparken gegen die Stoßstange des Nebenparkers gesetzt? Du hast keine Perspektive, weißt nicht, was das alles soll?

Dann halte mal kurz inne und steige ein, zwei Stufen herab auf der Bedürfnispyramide. Jetzt ist vielleicht einfach nicht die Zeit für Selbstverwirklichung.

Sei froh, dass du eine Beziehung hast (wie viele Menschen haben keine oder hatten noch nie eine!). Hilft ein wenig Dankbarkeit dafür nicht vielleicht sogar, den nächsten Streit zu umgehen? Der Job ist öde, okay, aber du hast ihn! Er gibt dir Geld, um deine Rechnungen zu bezahlen. Das ist ja erst einmal das Wichtigste. Schau dich dann in Ruhe nach was Anderem um. Einer hat sich vorgedrängelt? Was soll’s. Du kommst dadurch 30 Sekunden später mit tollen Waren nach Hause, die du dir kaufen kannst, weil du im reichen Teil der Welt aufgewachsen bist. Die Stoßstange des Nebenautos ist beschädigt? Ätzend, aber wenigstens ist niemandem was passiert.

You get the picture.

Und ja, ich weiß, ist erstens schwer. Und zweitens sollen wir doch nach den Sternen greifen. You gotta kick it like a big bass drum, wie ein weiser Mann (Juan!) einst sagte.

Sicher, auf lange Sicht sollen wir das. Aber nicht zwingend immer und zu aller Zeit. Ich glaube, zum Meister wirst du auch nur, wenn du zuweilen eine Durststrecke und kleine Ungerechtigkeiten ertragen kannst. Strebe nach weniger, zumindest dann, wenn du gerade eine Krise hast. Dann löst sich die Krise schneller auf.

*

Müsli-Boykott

Neulich stand ich im Supermarkt vor dem Müsli-Regal und dachte: „Ach komm! Du hast seit beinahe fünf Jahren kein Populär-Radio mit Werbung mehr gehört. Du kannst Seitenbacher für diese blöden Spots vergeben, die du immer gehasst hast, deinen Boykott beenden und das Zeug wieder kaufen. Am Ende war’s doch gar nicht soo schlimm, oder? Da hat halt einer geschwäbelt und ganz oft „Seitenbacher“ gesagt. Und wahrscheinlich macht der das schon lange nicht mehr.“

Vorhin auf dem Weg zu Ikea nach zehn Minuten auf 1live:

„WOASCHT, KARLE!“

Radio aus.

Nein, ich bin doch noch nicht so weit, und ich glaube, ich werde es auch niemals sein.

Was nicht ist, kann niemals sein!

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Alright!

Einfach mal sein

Es gibt Phasen im Leben, in denen mache ich mir Gedanken, wie ich wohl rüberkomme bei anderen Menschen. Bin ich zu laut, lache ich zu komisch, falle ich zu sehr auf, kleide ich mich zu schlecht, ist meine Stimme wohl seltsam, unterbreche ich die Leute zu oft, sind meine Witze mies, hätte ich an der Stelle besser das und das gesagt?

Ich glaube, nichts strengt mehr an, und nichts ist überflüssiger. Hab gerade mit Nicky darüber gechattet. Sie sagte dazu:

ich glaube, dass man selbst immer denkt man hätte voll die merkwürdigen seiten, die man keinem zeigen darf

In wirklichkeit zeigt man aber die ganze zeit seiten von sich, die andere merkwürdig finden, man selbst aber nicht…

D.h. ich glaube wenn man einfach true ist, dann finden die leute einfach nur andere dinge an einem merkwürdig, aber das gesamtbild ändert sich nicht

Dem ist nichts…

Doch, Moment! Denn zum einen boykottiert Nicky hier die Groß- und Kleinschreibung der deutschen Sprache, und ich finde es großartig! Oder habt ihr deswegen daran irgendwas missverstanden?

Was aber ist, zum anderen, wenn man keine woken Sprüche hat, sexistische Witze reißt, rumläuft wie Honk?

Sperrt einen immer noch keiner für ein… Vielleicht wird man eher von einigen Leuten gemieden. Aber schaue ich mir an, wie viele Menschen in meinem Bekanntenkreis sind, die nicht woke sind, gannnz schlechte Witze reißen oder überhaupt nicht der Norm entsprechen, und ich sie trotzdem irgendwie gern habe und viele andere auch.

Dann scheint das gar keine so große Rolle zu spielen.

Die Leute wollen dich nur greifen können, wollen sagen können, „Hey, den Jürgen mag ich, obwohl der ja manchmal echt… und dann noch… und weißt du, was der neulich… Aber eigentlich…“

Klar, hinterfrag dich immer mal wieder, isoliere dich nicht absichtlich sozial, tue möglichst niemandem weh. Aber ansonsten: sei einfach! Ich glaube, da haben alle was von.

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Ob ich mal zu den Dropkick Murphys gehe, wenn die schon mal nach Bonn kommen? ? Tickets mit 55 Euro fast schon billig für einen Kunstrasen-Act. Jemand Lust?

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Everything Everywhere All At Once

Ich glaube, das hat den Oscar gewonnen, weil es einfach verdammt gut gespielt und szenisch umgesetzt ist. Die Story: irgendwo zwischen „ja nun“ und „what the hell did I just watch?“. Love ist halt the answer. Toll finde ich, dass das asiatische Kino (so man die Hollywood-Produktion denn so nennen kann) jetzt schon zum zweiten Mal in diesem Jahrzehnt den Oscar für den besten Film eingeheimst hat.

Silicon Valley

Vor Jahren mal damit angefangen und jetzt – wo ich mir zwei Monate lang ein Wow-Abo gegönnt habe – endlich mal zu Ende gesehen. Bzw. gerade noch einmal die erste Staffel erneut gesehen. Ich find’s einfach genial. Eine wunderbare Parodie auf das Jahrzehnt der Startups (die 10er-Jahre ☝?) mit einem einfach wun-der-ba-ren Antagonisten. Denn jepp, der heimtückische Techmilliardär Gavin Belson (toll gespielt von Matt Ross), der sich nach außen hin als Philantrop gibt, aber alles dafür tut, das Startup der Hauptdarsteller zu sabotieren, ist für mich der heimliche Star der Serie. Ein toller Running Gag natürlich auch, wie sich die beiden Entwickler Gilfoyle und Danesh gegenseitig batteln. Hat fast von vorne bis hinten Spaß gemacht, mit einem kreativen Hoch in der Mitte, die Staffeln 3 und 4.

Der Schwarm

Verfilmung von Frank Schätzings Bestseller als 8-Teiler in der ZDF-Mediathek. Lässt mich ziemlich ratlos zurück. Klar, das Meer rächt sich am Menschen, hat ja auch allen Grund dazu. Sie bauen gute Charaktere auf, die einem im Gedächtnis bleiben. Komisch nur, dass es einem dann trotzdem egal ist, wenn der eine oder die andere über den Jordan geht. Und was soll dieser Armageddon-mäßige Schlussteil? Und wie, das war jetzt das Ende?

Nee, überzeugt mich nicht.

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Liegt es, Dirk, liegt es. ?

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Alright!

Besser als ChatGPT

Gestern kam ein Kumpel vorbei, dem ich mit seinem Handy helfen sollte (ich glaaaube, wir haben das Problem am Ende auch gelöst, es trat zumindest seitdem nicht mehr auf). Und irgendwie kamen wir auch auf ChatGPT und Chemie zu sprechen. Ich erwähnte, dass mir ChatGPT bei einigen Fragen mit Chemie geholfen hatte. Was mir denn noch unklar wäre, fragte mein Kumpel dann, zufällig kenne er sich als Lehrer mit Chemie aus. Na ja, was eine Säure von einer Base unterscheidet und wie man sie im Alltag voneinander unterscheiden kann, das wäre mir noch nicht zu 100 Prozent klar.

Mein Kumpel nahm ein Stück Papier und zeichnete etwas auf: „Guck mal, das ist ein Wassermolekül. Wenn du davon jetzt das Wasserstoff-Atom abspaltest, passiert was?“ – „Es bleiben HO und H zurück.“ – „Genau, aber weil die beiden vorher miteinander verbunden waren, durch die Trennung aber nicht alle Elektronen dahin zurückgewandert sind, woher sie kamen, haben wir nun HO und H+, eine Base und eine Säure“…

Das alles wäre für euch verständlicher, wenn ihr das Blatt Papier vor euch hättet liegen sehen. Mein Kumpel ging genau auf meinen Wissensstand und meine Nachfragen ein, und am Ende waren irgendwie alle Unklarheiten beseitigt. Eine Säure ist eine Substanz mit einem hohen Anteil an positiv geladenen Wasserstoff-Ionen und eine Base eine Substanz mit einem hohen Anteil an Hydroxidionen. Das hatte mein Chemiebuch tatsächlich nicht in diesen einfach Worten erklärt.

ChatGPT – was wir danach ausprobierten – übrigens auch nicht. Mein Kumpel probierte es zum ersten Mal aus, stellte auch einige philosophische Fragen, war insgesamt aber eher wenig begeistert von den Antworten. Ich diesmal auch.

Es war Anfang des Jahres in der Diskussion, dass Lehrer neben vielen anderen Berufen künftig überflüssig sein könnten. Mein Kumpel jedenfalls nicht. Er kann das phänomenal gut mit diesem Erklären.

Vielleicht wird es nur die Schlechten ihrer Art treffen. Jetzt muss jeder hoffen, nicht selbst dazu zu gehören.

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Aber, das muss man ChatGPT lassen: Fehler eingestehen und sich später korrigieren – ungewöhnlich für eine Maschine und irgendwo: menschlich.

Also, auch vorbildlich für einen Menschen. Ich kenne sehr viele, die einen Fehler nicht eingestehen können oder ihn auf höhere Mächte zurückführen.

ChatGPT nennt übrigens keine Quellen. Das wird dem Tool irgendwann noch zum Problem werden.

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Hui, mein Lieblings-Eishockeyteam war gestern in town (und scheint heute die Kölner Haie rausgehauen zu haben, ja nun…):

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Grüße vom Handwaschbär:

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Es wird Frühling:

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Alright!

Nur eine Stunde

Mir fiel heute die Decke auf den Kopf und ich musste unbedingt raus. Aus der Wohnung, aus dem Home Office, aus dem ewiggleichen Trott. Ja, ich hatte mir vorgenommen, im März nichts Anderes zu machen als meinen eigentlichen Job und die Wohnung auf Vordermann zu bringen. Aber ich wusste: Wenn ich heute nicht versuchen, bei meinem *Geheimprojekt* Fortschritte zu machen, dann würde ich das wohl nie mehr.

So landete ich dann am Bahnhof im Kaffeesaurus. Das Kaffeesaurus mausert sich langsam zu einem meiner Lieblingscafés. Das Ambiente, der Kaffee… in einer Ecke und auf einer Art Empore haben sie auch ein paar Plätze für Hipster mit MacBooks, die an ihren coolen Projekten arbeiten. Und dort bekam tatsächlich heute mal die Chance zum wandelnden Klischee zu werden. Dazu gab es einen sehr leckeren Caffè Latte und einen WLAN-Zugang – begrenzt auf 1 Stunde.

Interessantes Konzept! Du hast nur eine Stunde Zeit, um zu erledigen, was du dir vorgenommen hast. Das bedeutet: zielgerichtetes Arbeiten, keine Ablenkung, powern, eine Stunde lang richtig Gas geben und zusehen, dass du in der Zeit fertig wirst.

Klappte dann auch. Bis auf eine Kleinigkeit war ich nach der Stunde mit dem Teil durch, den ich mir vorgenommen hatte. Könnte ich nicht jeden Tag machen, vielleicht auch nicht jede Woche, aber für dieses eine Mal war es fantastisch, und ich möchte das bei Zeiten wiederholen.

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Social Media

Für das genannte *Geheimprojekt* wälzte ich viele Webseiten und stieß dabei auch auf diverse Mastodon-Clients, die ich einmal gespeichert hatte, darunter Elk und Ivory und viele Geschichten darüber, wie damals, vor einigen Wochen, viele Nutzer Twitter lebwohl gesagt haben und zu Mastodon wechseln wollten.

Ich habe mir Elk eine Weile angeschaut – sieht tatsächlich ein wenig aus wie Twitter. Heute lese ich dann noch, dass Twitter die blauen Häkchen kostenpflichtig machen will.

Und wisst ihr was? Es ist mir scheißegal. Ich will nicht dahin zurück. Ich hab Facebook vor etwa fünf, Twitter vor etwa drei Jahren den Rücken gekehrt. Und dieser ganze Zirkus dort wirkt irgendwo wie aus einer anderen Epoche. Irgendwas Belangloses raushauen, andere beleidigen, Dinge liken, Aufmerksamkeit erhaschen, coolere Dinge machen wollen als die Anderen, besser aussehen wollen. Ich muss nichts davon noch haben, und ich wünsche Mark Zuckerberg und Elon Musk die Pest an den Hals.

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Nagelsmann-Rauswurf

Gibt mir tatsächlich wieder ein wenig Hoffnung in meiner Abneigung der Bundesliga. Sie hat gedroht, ihre Fans an Gleichgültigkeit zu verlieren. Nun ist endlich wieder Bayern-Antipathie da. Dass man einen der wohl hoffnungsvollsten Trainer gerade auf dem Markt ohne große Not schasst, nur damit ein vielleicht noch etwas besserer Trainer (Thomas Tuchel) bei Bayern unterschreibt statt bei Tottenham, das ist ganz schön weit unten.

Ich schrieb neulich in meiner Abrechnung mit dem Fußball, dass Bayern als Klub heute eigentlich nicht weniger sympathisch sei als andere. Das hat sich nun völlig umgekehrt. Und dann das direkte Duell mit Dortmund nächste Woche mit deren Ex-Trainer Tuchel auf der Bayern-Bank… Da ist endlich mal wieder Musik drin! Wenn auch wahrscheinlich nur für diesen kurzen Moment…

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Was geht da ab?

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Der Vorteil von Aprilwetter im März: beeindruckende Fotomotive (no filter):

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Also wenn ihr mich so fragt…

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Right

I don’t need more things, I need more time

Seit ein paar Monaten jetzt schon umkreise ich eine Instagram-Werbung und sie umkreist mich: Storyteller Tactics. Ein schon was älterer Dude hat die Weisheit mit der Schneeschaufel gefressen aus all den Büchern über Rhetorik, Dramarturgie und eben Storytelling auf ein paar bunten Karten zusammengeschrumpft. Wäre etwas, was mich interessiert und sicher auch beruflich weiterbrächte. Deren Zielgruppe sind eher Unternehmen, weniger Autoren – es geht ihnen vor allem um besseres Präsentieren und Rhetorik. Aber ich könnte mir vorstellen, es für beides anzuwenden.

Ganz billig ist das Ganze nicht, aber ich hatte mir vorgenommen, in diesem Jahr vor allem in Bildung zu investieren. Es wäre mir den Spaß wert, Bock drauf, das alles zu lesen, zu studieren und anzuwenden hätte ich auch. Es ist der Faktor Zeit, der mich zurückhält.

Ich habe mittlerweile eine ellenlange Liste an Büchern, Themen und Dingen, die ich gerne lesen und lernen würde. Und ich hab noch nicht einmal das erste Thema (Chemie) überhaupt beendet. Mir fehlen zum Glück kein Geld und auch keine Ideen, mir fehlen die Zeit und ein Stück weit auch das Lernvermögen. Man ist halt nur bedingt aufnahmefähig, selbst wenn eigentlich zu Weilen eine Menge Freizeit da ist.

Wie machen das Menschen, die neben der Arbeit noch studieren?

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My Case Against AirDrop

Eigentlich mag ich Apples AirDrop und ich setze es oft für die Arbeit ein. Ohne viel Hassle eben ein paar Bilder kabellos vom iPhone auf den Mac rüberschieben. Etwas, wofür iCloud zu langsam ist.

AirDrop in letzter Zeit aber leider auch. Ich klagte da die Tage schon einmal drüber, diesmal habe ich Beweise gesammelt. Es braucht zunächst eine ganze Weile, bis AirDrop auf dem iPhone mein MacBook (das direkt daneben steht) überhaupt findet:

Um dann ewig zu warten und dann noch eine weitere Ewigkeit länger zu brauchen, um zu senden:

In der Zeit ist schon längst das Übertragungssignal ertönt, auch wenn die Datei noch lange nicht gesendet worden ist. Und wenn du jetzt den Fehler machst, oben auf „Fertig“ zu tippen, bricht die Übertragung ab. Das heißt, du musst auch noch die ganze Zeit warten und kannst mit dem iPhone in der Zwischenzeit nichts Anderes tun.

??‍♂️

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My Case Against Safari

Ja, heute kriegt Apple es von mir ab. Mit einer Akkuladung im iPhone 14 Pro kam ich mal zwei Tage hin. Seit ein paar Wochen ist es nur noch etwas über 1 Tag. Es scheint vor allem Safari zu sein, das meinen Akku leersaugt:

Selbst wenn ich Safari gar nicht aktiv benutze:

Nein, Apple macht auch nicht immer alles richtig und alles gut.

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Gefunden: Eine Hafermilch, die es geschmacklich mit der Oatly Barista aufnehmen kann:

Nur dass eben doch Bullshit drin ist:

Okay okay, das klingt nicht so, als wäre es irgendwie Chemie oder schlecht, aber eine reine Hafermilch ist es dann ja eigentlich auch nicht.

??‍♂️??‍♂️

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Sogar die Kirche arbeitet im „Gotteslob“ mit Platzhaltern. ?

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Marlene Kuntz: Impressioni Di Settembre (2010):

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Hm

Dachschaden entschlüsselt

Neulich schickte mir meine Freundin noch einen sehr interessanten Persönlichkeitstest von Stefanie Stahl. Es gibt zwei auf ihrer Webseite, den einen für die eigene Persönlichkeit, den anderen für den Beziehungstyp. Den ersten hatte ich vor Jahren schon einmal gemacht. Der steht auch in Stahls Buch „So bin ich eben“. Aber die Wiederholung hier dauerte nicht lange (und kam aufs selbe Ergebnis). Den Beziehungstyp machte ich gleich mit.

Und was soll ich sagen? Traf beides ziemlich genau ins Schwarze und gab mir noch einmal gehörig zu denken. In den letzten Jahren habe ich viel Zeit darin investiert, mich selbst kennenzulernen, quasi meinen eigenen Dachschaden zu entschlüsseln. Das hat nicht nur mit Stefanie Stahls Büchern funktioniert, aber auch.

Und jetzt, mittlerweile, würde ich sagen: Ich bin so weit. Ich weiß jetzt, was los war, was alles schief gelaufen ist in meinem Leben und warum. Vielleicht aber auch ein Stück weit: was gut gelaufen ist, was ich bisher viel zu wenig betrachtet habe. Jetzt kann es daran gehen, die letzten Scherben auch noch wegzukehren oder – wo es passt – zusammenzupuzzeln. Aber ich glaube, so viel ist da gar nicht mehr. Ich denke, ich bin geheilt.

Keinesfalls frei von kruden Ideen, eigenwilligen Marotten und einem – für andere zu überraschendsten Zeitpunkten – aufbrausenden Temperament. Aber ansonsten wohl: geheilt.

Hat ja auch bloß ein halbes Leben gedauert.

Mobil mobil telefonieren: Ich kam heute Abend – noch im Hellen – an gleich drei Frauen vorbei, die freihändig telefonierten. Die eine auf dem Fahrrad, die anderen beiden beim Spazierengehen am Messdorfer Feld.

Klar, von einer Beobachtung nicht aufs große Ganze schließen, aber da ich das immer öfter an vielen Orten sehe: Das scheint sich komplett durchgesetzt zu haben. Vor ein paar Jahren noch, als es kabelgebundene Headsets gab, haben nur ein paar Verrückte so telefoniert (Early Adopters? ?). Dann kamen die ersten Wireless Earbuds mit Mikrofon und die freihändig Telefonierenden nahmen zu.

Ich twitterte damals (sinngemäß):

Wir können heute nicht mehr unterscheiden, ob jemand freihändig telefoniert oder ob es ein Irrer ist, der mit sich selbst redet. Das sagt einiges über diese Gesellschaft aus.

Heute, wahrscheinlich aufgrund der Pandemie, hat sich das mobil mobil telefonieren noch einmal deutlich vermehrt. Ich dachte erst, Frauen würden das nur nachts auf dem Nachhauseweg tun, um sich sicherer zu fühlen. Aber es ist längst mehr als das. Und eigentlich auch zu recht. Das ist das wirklich freie Telefonieren, das ein Handy am Ohr noch nicht bot. Das mit einem Smartphone am Ohr auch im Grunde niemand gern getan hatte. Die Telefon-App wurde nur eine von vielen und verschwand auf dem zweiten, dritten Homescreen. Nach vorne rückten Textchat-Apps wie WhatsApp und Telegram.

Was wir jetzt erleben, ist nicht nur eine Renaissance des Telefonierens. Es ist die eigentliche Mobilität, die erst gute Wireless Earbuds möglich gemacht haben. Ich glaube, das ist eine ziemlich große Sache. ??‍♂️

Meine neue Sportuhr kann Tischtennis!

Also spielen muss ich schon noch selbst, aber sie „versteht“ Tischtennis als eine von über 100 Trainingsmodi. Also habe ich sie heute mal ausprobiert.

Und bin ziemlich weggeflasht. Nicht nur wegen der 1.000 verbrannten Kalorien in knapp 2 Stunden Training. Vor allem, weil mein Puls demnach ständig die 140 überschritt und im anaeroben Bereich lag. Hallo? Von Tischtennis?

Also, so ganz glaube ich der Uhr nicht. Schon alleine deswegen, weil ich nach einer Stunde Joggen deutlich verschwitzter bin als nach zwei Stunden Tischtennis. Und bei meinen 10km Lauftraining gestern war ich angeblich nur kurz im anaeroben Bereich. Und wie soll ich jetzt beim Tischtennis dahin gekommen sein? Zu harte Aufschläge? Zu viel Topspins? ?

Ich werde das mal weiter beobachten und vielleicht auch irgendwann mal mit einer anderen Sportuhr testen. Widerlegen kann ich das beliebte Vorurteil aber schon jetzt: Da steckt mehr dahinter, als nur am Tisch rumzustehen und mal kurz den Arm nach links oder rechts zu bewegen. 🙂

All Them Witches: Mellowing (2015):

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Immer was Bargeld dabei haben

Heute Abend kam ich bei einem Spaziergang an der evangelischen Freikirche vorbei. Ein Typ wartete davor und fragte, ob ich was Geld für ihn hätte. „Heute nicht“ – meine Standard-Antwort, wenn ich nichts übrig habe. Ich hatte aber auch tatsächlich kein 1- oder 2-Euro-Stück im Portmonee, das wusste ich.

„Nicht so schlimm“, sagte er. Gleich bekäme er hier ja was zu essen. Und dann rief er mir noch hinterher:

„Ist übrigens immer gut, etwas Bargeld in der Tasche zu haben. Wenn der Akku leergeht, können Sie dann nirgendwo mehr bezahlen.“

?

Point taken.

*

Hab mich selten so sehr (oder überhaupt jemals? ?) über einen Leverkusen-Sieg gefreut.

Quelle: Kicker.de

Dortmund ist neun Spieltage vor Saisonende jetzt tatsächlich vor den Bayern. Geht da am Ende vielleicht doch noch etwas?

*

AirDrop nervt.

Dude, das MacBook steht direkt neben dir! Du findest es aber nicht und wenn, dauert’s neuerdings 2 Minuten, bis ein Bild versendet ist.

Apple macht auch nicht alles gut.

*

Poppelsdorfer Schloss Bonn. She’s a beauty!

*

Alda

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Alright!

Powere dich aus!

Okay, also als vermeintliches Gegenteil zu meinem Post gestern mit dem Titel „Unterfordere dich„, fordere ich heute das Gegenteil: Powere dich aus!

Wie passt das zusammen, fragen Sie?

Nun, schauen’s, eins habe ich gestern in meinem Pamphlet für die Langeweile vergessen zu erwähnen: Wenn ich mich chronisch unterfordere, werde ich zumindest abends nicht müde. Ich kann nicht einschlafen und bin dann nicht selten nachts um drei noch hellwach. Gleichwohl bin ich ein Schlafmonster und brauche acht, besser neun Stunden Schlaf. Folglich würde ich jeden Tag erst mittags aufstehen können, um halbwegs ausgeschlafen zu sein, aber dann ist die Phase bis zum nächsten Abend schon wieder zu kurz. Es wird immer schlimmer und später.

Sprich: Trotz gewollter, geistiger Unterforderung muss ich da irgendwie gegenwirken. Sport halte ich da für eine wunderbare Lösung: Muss man wenig bei nachdenken und kann bei richtiger Dosierung ganz schön erschöpfend sein.

Heute habe ich keinen Sport gemacht, war aber spazieren, habe Christian in Beuel getroffen und bin danach über die Nordbrücke zurück nach Hause. Als ich danach nochmal zum Einkaufen raus bin und den Kühlschrank geputzt habe, war ich ganz schön erledigt. Aber wovon? ? Blick auf meine neue Sportuhr und ihre App: 22.600 Schritte und 17,5 Kilometer. Hätte ich mit deutlich weniger gerechnet.

Erledigt genug bin ich jetzt, aber kann ich davon auch heute Nacht gut einschlafen? Ich werde berichten!

Update: Ich hab geschlafen wie ein Stein und hatte auch keinerlei Probleme einzuschlafen. Scheint also zu funktionieren.

*

Selten habe ich mich so auf den Frühling gefreut wie jetzt. Wie verflucht lang war dieser gottverdammte Winter?!

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Yeah

Unterfordere dich!

Ich hatte mir geschworen, den März über nichts zu tun, was mich in irgendeiner Art und Weise stressen könnte. Aber gar nichts tun kann ich irgendwie nicht, also habe ich angefangen, mit den Magic 5 die Wohnung auf Vordermann zu bringen. Und, ach du Scheiße, hat das schon was gebracht!

Hin und wieder lese ich ein ganz kleines bisschen was, um angefangene Bücher und Zeitschriften (hab noch ein Katapult-Magazin hier rumfliegen) zu Ende zu bringen. Auch eine Art von Aufräumen. Aber hauptsächlich gucke ich so viele Serien wie schon lange nicht mehr. The Last of Us, Der Schwarm, Silicon Valley, The White Lotus…

Heute Nachmittag war ich dann drauf und dran, meine Steuer zu machen. Mir war langweilig. Zum ersten Mal seit langer, langer Zeit. Das ist genau das, was ich anderen Leuten immer rate, wenn ihnen alles über die Ohren wächst und zu viel wird: Mach einfach mal nichts, unterfordere dich! Und zwar so lange, bis dir stinklangweilig wird. Dann mach noch ein paar Tage so weiter und dann fang langsam an, ein Projekt anzugehen. Aber nicht wieder zehn auf einmal.

Jetzt, wo ich das also selber noch einmal ausprobiere, muss ich sagen: es funktioniert! Und, oh mein Gott, ist das fad! Ich will da wieder raus und etwas machen, muss mich schon bremsen, nicht wieder Zeit in eins der genannten zehn Projekte zu stecken, die ich noch offen habe.

Aber das ist wahrscheinlich genau die Herausforderung. Den Fokus nur auf eine Sache zu richten (in meinem Falle die Arbeit) und abends etwas zu machen, was beinahe keinerlei geistige Energie erfordert (Saubermachen, Sport, Serien). Und dann könnte ich doch eigentlich… nein, könnte ich nicht!

Die Herausforderung ist also nicht das Nichtstun, sondern das Langweilen, und das dann eben ein paar Tage auszuhalten, bis der Körper komplett durchentstresst ist.

Eine ganz schön alte Erfahrung…

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The Last of Us, Staffel 1:

Lässt mich etwas zwiegespalten zurück. Wir müssen uns nicht darüber unterhalten, dass das eine hochspannende, toll gescriptet und produzierte Serie mit Top-Schauspielern ist, die Potenzial für viele fantastische Staffeln bietet und HBO endlich die Chance auf einen neuen Reichweitenerfolg wie Game of Thrones gibt. All das ist der Fall.

Streckenweise ist mir das aber zu brutal, wie Joel da vorgeht, den ich natürlich mag oder zumindest mögen will. Wer sich ergibt, wird nicht erschossen. So einfach ist das – eigentlich.

Was aber fast noch schlimmer ist: Die Serie ist in Teilen vorhersagbar. „Jetzt passen sie gerade nicht auf, da werden die Zombies kommen“, und schwups – sind paar Zombies da. „Die eine von den beiden wird sterben, aber erst küssen sie sich noch“ – und dann passiert genau das.

Vielleicht hat man als Serien- und Filmfan mit Mitte 40 auch einfach schon zu viel gesehen. Oder aber, The Last of Us hat noch Luft nach oben. Letzteres wäre schön – und auch kein Drama. War ja erst Staffel 1, und wie man hört, sollen da noch einige folgen. I like!

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Vergiss es, New Bing (mit ChatGPT 4.0)! So würde ich nie im Leben schreiben:

KI macht mir immer weniger Angst.

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Amazfit T-Rex 2: Hatte mich richtig auf das Ding gefreut, und jetzt ist der erste Eindruck – irgendwie underwhelming:

Das Watchface wirkt in der Realität deutlich unechter als auf dem Werbebild, die Bedienung – lässt noch Luft nach oben. Na ja, schauen wir mal, ob der zweite Eindruck überzeugen kann.

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Zirkus Roncalli in Bonn ??

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„Außerordentlich geehrter Kunde“

Fast schade, dass das nicht echt ist.

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Demnach wäre der Winter jetzt endgültig vorbei, beinahe passend zum meteorologischen Frühlingsanfang. Ganz schön spät. Klimawandel, du underperformst!