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Yeah

.26: Please Mention the War!

So langsam reicht’s dann aber auch mal. Rassistische Filme aus dem Programm nehmen oder zumindest mit einem Disclaimer versehen: ja. Aber jetzt hat sogar die BBC eine Folge von „Fawlty Towers“ ausgelistet, weil sie anti-deutsche Ressentiments schüren könnte.

https://www.youtube.com/watch?v=yfl6Lu3xQW0

Wie weit ist es gekommen, dass normale Menschen das nicht mehr als wunderbare Satire erkennen könnten? Hotelchef Basil Fawlty alias John Cleese gibt (nachdem er einen Schlag auf den Kopf bekommen hat) beim Aufeinandertreffen mit deutschen Hotelgästen ein paar Nazi-Parodien zum Besten. Die Deutschen sind natürlich echauffiert. Leider fehlt der Schluss, in dem sich die Deutschen wundern: „Wie konnten die nur den Krieg gewinnen?“. Fawlty kriegt’s also, wie immer, selbst drauf, und die Moral von der Geschicht: Die Deutschen gewinnen am Ende doch irgendwie, genauso wie im Fußball.

Mir ist das tatsächlich mal passiert. In Dublin (s.u.) traf ich auf der Toilette auf einen betrunkenen Iren, der mir auf Lokalkolorit etwas zurief, was ich nicht verstand. Auf seine Frage, woher ich käme, begrüßte er mich mit „Sieg heil“. Und als ich das nicht ganz so lustig fand wie er, schob er noch eine Fawlty-ähnliche Parodie hinterher, nicht ohne mich danach mit einem aggressiven „Never mention the war, right?“ hinauszukomplimentieren.

Kann gut sein, dass daher meine latente Angst rührt, im Ausland nicht verstanden zu werden. Was ist also dran an der Debatte, dass Filme und Serien Ressentiments gegenüber einer bestimmten Bevölkerungsgruppe schüren, denen man dann auch noch vorwirft, keinen Humor zu haben?

Ich will das trotzdem nicht. Ich will eine Gesellschaft, in der die Leute empfänglich für Ironie, Satire und belesen in Politik und Geschichte sind, und wo keine Serien verboten werden müssen, die klar ironisch gemeint sind. People of the British Isles: Go ahead and mention the war! Just don’t insult us (or we are gonna win next time. ; )

Ich gönne mir gerade einen Monat Disney+. Mehr wird’s wohl auch nicht werden. Ich dachte, ich schaue mir noch einmal alte Simpsons-Folgen an, aber nach einer Folge habe ich gemerkt, dass es dafür noch zu früh ist.

Die guten Kritiken von The Mandalorian kann ich dagegen nachvollziehen. Wirkt ein wenig wie die inoffizielle Fortsetzung von Firefly. Ich hoffe, diesmal kriegen sie es hin mit mehr als einer Staffel. Und, ach du Scheiße, ist Baby-Yoda süß geworden!

Bild: Disney

Mein alter Mac ist Geschichte. Ich habe die letzten Daten rübergeholt und bin auf ein paar alte Bilder von Leidartikel.de gestoßen, die maßgeblich noch aus den Nullerjahren stammen. Hier noch einmal, weil’s so schön war:

Das war irgendwann Karneval, als Amnesty mit Bierverkauf die Spendeneinnahmen aufgebessert hat. Manchmal können die Zusammenhänge so einfach sein.
Und das ist dabei herausgekommen. 😉 (Vorsicht: Ironie)
Dublin
Hatte mich mal an nem Comic versucht.
Es gab tatsächlich mal ein monströses Unwetter in Bonn mit monsunartigen Regenfällen (jaja!) und Bäumen, die auf Autodächer regnen.
Oder Schnee…
Bevor es Smartphones gab (oder Digitalkameras, die im Dunkeln scharfstellen)
Alle Wege führen nach…
Ohne Bart wirkt der Zinken so groß…
Sommermärchen 2006 (aufgenommen in Flensburg)
Selber Ort
Bremen
Südostasien <3
Phuket (2008)
Dto. Riesiges Hotelzimmer mit Fensterläden vor der Badewanne (für 25€!)
Terminal 3, Singapur Changi Airport (2008)
So voll war es auf einer Rheinkultur (R.I.P.)
War schor vor >10 Jahren schön (Ich hab es damals noch für Flieder gehalten).

Cooler Hack, wenn euch Werbung auf YouTube nervt: Einfach einen Punkt setzen hinter youtube.com.

Mir tut der Hals weh vom Nicken. Heinrich Schmitz bringt es auf den Punkt. Ruhig mal ganz durchlesen (via Bildblog):

„Wer den Missbrauch von Kindern verhindern will, muss früher ansetzen. Strafgesetze greifen immer erst, sobald eine Tat begangen wurde. Dann ist es zu spät. Aber – und das macht den großen Reiz von Gesetzesverschärfungen für Politiker aus – verschärfte Gesetze kosten nichts und lassen sich im Wahlkampf gut vermarkten. Das ist wohl der Hauptgrund, warum so gerne lautstark nach ihnen gerufen wird. Wirksame Maßnahmen hingegen sind teuer und unpopulär.“

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Yeah

.25: Apple-Universum

Mein neues MacBook Pro macht schon Spaß, hat aber gar keine soo überragende Akkulaufzeit, und die Touchbar nervt mich bisher mehr als dass sie nützt.

Das habe ich jetzt davon: Ich habe das perfekte Notebook gesucht, und bin jetzt mit allem unzufrieden, was kommt. Ich feiere das Gerät aber auf jeden Fall für sein Display. Stellt Farben erheblich schöner dar als mein 7 Jahre altes Air, leuchtet heller, ist schärfer, wirkt einfach moderner. Das XPS ist schon vergessen,. Ich glaube, wir werden miteinander klarkommen.

Wieder zurück im Apple-Universum, wollte ich mal schauen, ob das iPhone X eigentlich fototechnisch mit meinem mittlerweile geliebten Galaxy S10 mithalten kann. Ein Vergleich (links Samsung, rechts Apple)

Die Bilder vom S10 wirken auf mich farbenfroher, detailreicher, heller. Besonders krass sieht man das beim Bild der Allee, wo es beim iPhone aussieht als wäre Herbst. Chef ist das iPhone X aber dafür im Porträtmodus, was ihr im letzten Bild seht. Die Blüte versinkt in einer angenehmen Hintergrundunschärfe; das Ergebnis ist auf den ersten Blick nicht von einer Aufnahme mit einer Spiegelreflex oder DSLM-Kamera zu unterscheiden. Beim Samsung-Bild (mit Live-View aufgenommen) ist einfach alles scharf, was ich hier gar nicht wollte. Auch wenn das S10 die Blüte viel farbenfroher darstellt.

Also, Fazit: Das S10 gewinnt, aber neidisch bin ich auf den Porträtmodus des iPhone X. Und ich glaube, 1, 2 Generationen noch (die neue mit S20 und iPhone 11 Pro ist ja schon am Start), und ich kann meine Canon DSLM wirklich einmotten.

Nach drei Monaten mal wieder ein paar Bälle Tischtennis spielen. Mensch, hat das gut getan! Auch wenn’s draußen war:

Living the life 🙂

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Möh

.24: Vom Winde zerlegt

Tja, das haben wir jetzt davon… Und ich fürchte, ich habe gerade auch meinen Teil dazu beigetragen. Vermutlich ging es vielen Leute wie mir. Sie wollten sehen, wie schlimm „Vom Winde verweht“ wirklich ist.

Und ja, geht gar nicht. Die Darstellung der Schwarzen als tumbe Taugenichtse, die froh sein können, dass gütige, weiße Herrenmenschen sie überhaupt für lau auf den Plantagen schuften lassen, ist noch nicht einmal das Schlimmste. Das hatte man ja für die Zeit, in der der Film gedreht wurde, fast schon erwartet. Viel übler ist eigentlich das Setting, das die Südstaaten zur Zeit der Sezession als sonnige, kleine Welt darstellt, in die dann irgendwann der böse Yankee einfällt. Noch einen drauf setzt die deutschen Synchronfassung (die ich gucken musste, weil ich den Südstaatenakzent nur zur Hälfte verstanden habe). Laut der können die Schwarzen sogar ihre eigene Sprache nicht richtig sprechen. Im Original reden sie schlicht Slang.

Das ist aber nicht das einzige Problem, das ich mit dem Film habe. Erschwerend kommt hinzu, dass es eine elendige, vierstündige, von Theatralik triefende Schmonzette ist. Ja, Clark Gable und Vivien Leigh spielen super. Spaß macht’s vor allem, wenn sie sich gegenseitig aufziehen. Dann hat der Film seine größten Momente. Die übrigen dreieinhalb Stunden hätte ich mir trotz wirklich aufwändiger Kostüme, Kulissen und Massenszenen lieber gespart.

Sieht gut aus!

Tough but fair…

Und noch paar Bildchen, dann schon genug für heute.

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Allgemein

.23: Es tut sich was

HBO Max nimmt „Vom Winde verweht“ aus dem Programm, die BBC und Netflix „Little Britain“. Man kann das übertrieben finden. „Vom Winde verweht“ ist 80 Jahre alt, die Macher von „Little Britain“ hatten sich längst von fragwürdigen, heute kritisierten Methoden wie Blackfacing distanziert. Ich finde dennoch, es setzt das richtige Zeichen. Man hat es beim Thema Rassismus lang genug Fünfe gerade sein lassen. Zeit, dass es mal in die andere Richtung geht.

Speaking of which: Eine Boulevard-Zeitung mit Rückgrat. Kudos, Hamburger Morgenpost!

Jetzt könnte man sagen: Das alles sind doch nur Kleinigkeiten. Sind es auch. Kleinigkeiten, die Mut machen, auf dass man sagt: Vielleicht ist die Welt doch gar nicht so schlecht. Sie sind notwendig.

Ich wollte anlässlich des Ganzen noch einmal „Vom Winde verweht“ sehen. Gucken, ob das mit dem Rassismus wirklich so schlimm ist, oder allgemein, was um die Geschichte für ein Gewese gemacht wird, Filmgeschichte halt.

Ich hatte plötzlich keinen Bock mehr darauf. Ob’s daran lag, dass der Film 4 (!) Stunden lang ist? Auch, aber nicht nur.

Ich habe mir stattdessen „Land im Sturm“ angeschaut, eine dreiteilige, portugiesische Familiensaga. Und das würde ich euch auch empfehlen. Gibt es noch ein paar Wochen lang auf Arte. Ist gut investierte Zeit.

Wenn David Lynch etwas macht, dass muss es abseitig sein. Selbst wenn es so etwas wie eine Comedyserie oder – ja, was soll das eigentlich sein? Es ist weder lustig, noch notwendig und alle tragen Häschenkostüme. Könnt ihr machen, wenn ihr wollt, könnt ihr aber auch lassen und statt dessen „Land im Sturm“ gucken.

Ein Glück, es ist wieder Alltag, der „General-Anzeiger“ berichtet jetzt über die brandheißen News:

Wenn du so stark bist, dass du das stärkste Fitnessband, das du hast, zerreißt…

… dann war es offenbar nix, und du solltest neue, bessere bestellen oder doch irgendwie wieder ins Fitnessstudio gehen.

Hab Nicky heute aus Blankenheim abgeholt. Hübsche Gegend, es sei auch das Bild des Tages:

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Yeah

.22: Horrorfilm Schule

Die Funk-Serie „Druck“ ist für den Deutschen Fernsehpreis nominiert; da wollte ich mir mal anschauen, was das eigentlich ist. Und hab es nicht lange ausgehalten. Nicht wegen der Qualität der Serie, die könnte zwar noch weit besser, ist aber okay. Und eigentlich eine ganz liebevolle Coming-of-Age-Geschichte aus weiblicher Sicht, für die ich allenfalls zu alt bin.

Dass ich das nicht lange ausgehalten habe, hat mit dem Setting „Schule“ zu tun. Wenn ich einen Film oder eine Serie über eine US-Highschool sehe, nehme ich das klar als Fiktion wahr. Serien über deutsche Schulen lösen in mir die gleichen Beklemmungen aus, wie wenn ich einen Horrorfilm sehe.

Das ganze ist sich auch nicht so unähnlich. Jeder Schritt der Heldin ist ein Spießrutenlauf. Du weißt, dass jederzeit von rechts oder links einer kommen könnte, der sie unvermittelt anrempelt, ihr etwas unfassbar Gemeines ins Gesichts sagt, weil Teenager da nicht groß drüber nachdenken, sondern es einfach tun. Weil jeder sie als Schlampe bezeichnen könnte, Gruppen sie ausgrenzen, der Lehrer sie zusätzlich auseinander nehmen. Puh! Viel zu reell, das alles.

Manchmal frage ich mich: Liegt all das am System Schule oder einfach daran, dass Dutzende Adoleszierende hier in einen Kessel geworfen werden, der an sich schon heiß ist, weil das Problem auch ohne Schule wäre, dass alle irgendwie erst lernen müssen, miteinanander klarzukommen? So oder so glaube ich, es ist kein Zufall, dass es so viele Highschool-Horrorfilme gibt. Das geht eh beides in die gleiche Richtung und Highschool-Horror ist dann entweder der Overkill oder neutralisiert sich ein bisschen.

Zehn Folgen von „Druck“ habe ich durchgehalten, dann war auch mal gut. Obwohl mich schon noch interessiert, ob Mira und Alex noch…

Ich vermisse „meine“ Rudermaschine und würde am liebsten ins Fitnessstudio gehen. Traue mich aber noch nicht so recht. Weil, wenn irgendwo Aerosol-Party ist, dann da. Da können sie an Maßnahmen treffen, was sie wollen. Was meint ihr?

Während das Dell XPS 13 gerade zurücksetzt, habe ich den Nachfolger bestellt. Der kommt jetzt vielleicht etwas überraschend:

Ja, ein MacBook Pro, ja eins vom vergangenen Jahr (noch mit der „bösen“ Butterfly-Tastatur), mit nur 128 GB und nur 8 GB RAM. Also allem, was ich eigentlich nicht wollte (außer der Farbe).

These nämlich: Selbst wenn ich 2.000 Euro in ein Notebook stecke: Irgendwas ist offenbar trotzdem immer. Also hole ich mir lieber eins, das deutlich erschwinglicher ist und seinen größten Wertverlust schon hinter sich hat, und verkaufe es wieder, wenn ein besseres kommt.

Gerüchten zufolge kündigt Apple nämlich bald an, bei MacBooks auf ARM-Technologie zu wechseln. Und dann bekäme ich vielleicht doch noch ein MacBook mit Touch? Na, wahrscheinlich nicht. Aber die Zeit hin bis zu Besserem überbrückt jetzt erstmal das Pro. Und das Beste: Es kommt schon Freitag.

Außerdem sind mir fast 2.000 Euro eigentlich eh ein bisschen viel für ein Notebook. Ich mag da gedanklich gar nicht die ganze Zeit dranhängen, vor allem, wenn ich unterwegs bin.

Bill & Ted waren eins der lustigsten Comedy-Duos meiner wilden (?) Jugend. Und jetzt kommt tatsächlich Teil 3! Und sie haben allen Ernstes die gleichen Jungs von damals wieder genommen, was im Falle der 2. Hauptrolle niemand Geringeres bedeutet als Keanu Reeves. Und dem Actionstar scheint die Rolle als alt gewordener Dummbrot-Musiker überhaupt nicht zu liegen. Ich hoffe, das kommt nur im Trailer so rüber:

Wenn du dir einen Scooter reservieren willst, aber die Uhr nicht weiterlaufen soll:

Und mal wieder ein paar Bilder von der Heimatfront:

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OK

.21: MacBook als das kleinere Übel

Okay, es ist entschieden. Das Dell XPS 13 geht zurück. Durchaus schweren Herzens. Aber wenn die Akkulaufzeit nicht mal halb so hoch ist wie angegeben, sehe ich es irgendwo nicht ein. Bericht dazu folgt auf dem Trendblog. Schön ist es schon… :`(

Und the new weapon of choice wird dann wohl wieder die alte weapon of choice sein: ein neues MacBook Air. Du hast gewonnen, Apple. Aber nicht, weil du so geil und engagiert bist, sondern weil die anderen es noch schlechter machen. Das sei an dieser Stelle betont. Es ist wie bei einer Bürgermeister- oder Bundestagswahl, in der man schon lange nicht mehr den besten Kandidaten wählt, weil es keinen gibt, sondern nur noch das kleinere Übel. Toll ist das schon nicht.

Ich versuche weiterhin täglich hier zu loggen (außer am Wochenende). Es sind jeweils Sammlungen, aber die Überschriften bekommen jetzt wieder ganz normale Titel. Zumindest experimentiere ich mal damit. Ich hoffe, es ist nicht zu verwirrend.

Iiirgendetwas stimmt hier nicht. 😉

Wenn der Voyeur in mir eins gerne liest, dann sind das Verrisse über Til-Schweiger-Filme. Im Grunde schlagen die Medienkritiker hier aber auch nur in eine Kerbe, die Schweiger seit 20 Jahren kontinuierlich selbst ausweitet. Schon die Überschrift „Bastian hätte mehr verdient als „SCHW(31NS7)EIGER“ lässt erahnen, dass der gute Til hier wieder nicht gut wegkommt.

Jan Freitag von DWDL tritt aber noch fester drauf:

„So stehen abgesehen von der Titelfigur drei Personen im Fokus dieser Dokumentation: Til Schweiger. Til Schweiger. Und Til Schweiger.“

Oder:

„Und wenn der Donald Trump des hiesigen Massenentertainments im Hintergrund die Fäden zieht, kann sein überdimensioniertes Ego gar nicht anders, als sich ständig zum Bühnenrand vorzudrängeln.“

Autsch. Der Mann muss schon einiges aushalten.

Und irgendwie hätte ich jetzt Lust, „SCHW31NS7EIGER“ gerade deswegen zu sehen.

Wobei mir jetzt schon so oft „The Last Dance“ empfohlen worden ist, dass ich meine kostbare Lebenszeit vielleicht besser damit verbringe.

Am Ende verbringe ich ebensolche Lebenszeit zuletzt aber doch meistens damit, Bücher zu lesen, mich mit meiner Altersvorsorge zu befassen und mich nach E-Bikes umzuschauen. Leider gar nicht so billig, um nur kurz eins für einen Urlaub anzuschaffen…

Bild des Tages:

Hab mich selten so sehr über Regen gefreut.

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Möh

.20: Rassismus ist 80er

Versteht mich nicht falsch: Rassismus ist immer noch ein Riesenproblem, wie die letzten Tage gezeigt haben, auch in Deutschland. Gleichberechtigung ist immer noch nicht durch und auf Klimawandel und Umweltzerstörung reagieren wir mit: noch mehr Konsum.

Hab einen Bekannten mit einem E-Bike-Geschäft gefragt, ob er auch Gebrauchträder verkauft. Seine Antwort, sinngemäß: Er würde mir ja gerne helfen, aber die Kunden rennen ihm gerade wegen Neugeräten die Bude ein. Und mit den Anfragen für gebrauchte E-Bikes könnte er am Ende der Stadt ein eigenes Großlager aufmachen.

Läuft da nicht irgendwas schief?

Aber zurück zum Thema: Etwas kindlich-naiv formuliert: Das hatten wir doch eigentlich alles schon hinter uns, seit ich klein war. In meinem Umfeld waren Frauen gleichberechtigt, ich wäre gar nicht auf die Idee gekommen, dass das anders hätte sein können. Dass Mädchen mindestens genauso schlau waren wie Jungs und alles werden können, was sie wollten, war da längst bekannt. Ich meine auch, es war in der Grundschule der katholische Religionsunterricht (den viele heute für Teufelszeug halten), wo unser Lehrer uns Offenheit und Toleranz gegenüber Menschen anderer Glaubensrichtungen eingeschärft hat. In der Schülerzeitung in der 5. Klasse (das war etwa 1989 rum) habe ich damals einen Beitrag darüber geschrieben, wie gefährlich Autoabgase seien und dass wir was dagegen tun müssten. Michael Jackson (lange vor Bekanntwerden seine Pädophilie, ein weiteres Problem, das gerade wieder aktuell ist) sang ein paar Jahre später einen tollen Popsong gegen Rassismus. Und alles war gut.

Spätestens da waren die Themen eigentlich für mich erledigt. Und heute, 30 Jahre später, schlagen wir uns allen Ernstes immer noch mit ihnen herum? Das darf doch alles nicht wahr sein! Was ist da bitte schief gelaufen?


Minimalismus letztes Level

Besiegte, weil fertig aussortierte Räume:

  • Auto (✓)
  • Keller (✓)
  • Küche (✓)
  • Bad (✓)

Fehlen noch Schlafzimmer, Flur und vor allem Arbeitszimmer. Hier vor allem die Kommode mit allem Papierkram. Letzte Gegner:

  • Einkommensteuer-Erklärung 2019 (ein letztes Mal auf Papier)
  • Papierlose Strategie
  • Alte Kladden, Tagebücher, Briefe
  • Alte Dokumente auf der Festplatte
  • 80.000 Fotos (immer noch)
  • Altersvorsorge
  • Vorsorgevollmacht & Co.
  • Fachbücher, die ich mal angeschafft, nie gelesen, vor dem Wegschmeißen aber dann doch mal durchgearbeitet haben wollte

Nebenbei: Was bin ich froh, dass ich DIESES Mistbuch endlich durch (und sofort in den öffentlichen Bücherschrank outgesourct) habe. Klingt eigentlich spannend, und das Thema hat mich auch interessiert, aber war unfassbar dröge zu konsumieren. Hab fast ein halbes Jahr daran gelesen.

Letzte Geräte zum Wegminimieren:

  • MacBook Air 2013 (bereits vergeben)
  • Dell Multifunktionsdrucker (dto.)
  • Alte Speicherkarten, hauptsächlich MicroSD (jemand Interesse?)
  • Eventuell doch noch die Fotokamera (Canon EOS M6 Mark I)

Morgen entscheidet sich auch, ob ich den Dell XPS 13 behalte. Sieht nicht gut für ihn aus.

Das ist noch gut und gerne Arbeit für ein paar Wochen. Aber das Ende ist in Sicht. 🙂


WHERE ARE MY DRAGONS?!?

Ach so, da oben…

Hrhr…

A few pics. All taken this weekend in Bonn, Germany:

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OK

.19: Die Fehler der Anderen

Rezo hat für sein Video „Die Zerstörung der Presse“ fast 1.800 online verfügbare Beiträge über sich in einer Excel-Tabelle gesammelt und hier jeweils beschrieben, wenn die Autoren dieser Beiträge Fehler gemacht haben. Die Aussage scheint eindeutig: Die Presse macht Fehler, einige Presse-Erzeugnisse deutlich mehr als andere.

Die „Berliner Zeitung“ kam dabei neben der „Bild“ und der „FAZ“ besonders schlecht weg (Fehler in angeblich 55% der Beiträge über Rezo), die Verantwortlichen wunderten sich darüber. Medienjournalist Kai-Hinrich Renner hat diese Beiträge nun für die B.Z. analysiert, findet in Rezos Tabelle überhaupt nur 18 Beiträge der B.Z., von denen Rezo 11 bewertet haut und 6 davon laut Rezo Fehler aufweisen (6 von 11 = 55%). Das ist schon sonderbar gezählt, denn 1. waren es eigentlich mehr als 18 Artikel, und 2. hätte Rezo eigentlich 6 fehlerhafte von 18 zählen müssen, also nur 33%.

Renner schreibt einige der Fehler Kollegen aus der Mediengruppe DuMont zu, zu der die „Berliner Zeitung“ im Mai 2019 noch gehört hatte. Andere Fehler gibt er zu. Bei wieder anderen sieht er im jeweiligen B.Z.-Artikel keinen Fehler. Etwa, wenn der zuständige Redakteur die Zahl der Abonnenten von Rezos mehreren YouTube-Kanälen zusammenzählt und diese „Rezos Abonnenten“ nennt. Rezo weist in dem Fall darauf hin, dass viele Personen mehrere seiner Accounts abonniert hätten.

Ein Fehler also? Oder nur eine unterschiedliche Zählweise? Laut Renner ist es unüblich, dass im Mediengeschäft Mehrfachabos im ohnehin oft sonderbaren Zahlenzirkus herausgerechnet werden. Es bleibt für den genannten Artikel der einzige Fehler, den Rezo ausweist. Und gröbere Fehler in den 6 bemängelten B.Z.-Artikeln beziffert er selten. Renner moniert auch, dass Rezo einige Beiträge über ihn in der B.Z. gar nicht in seine Analyse mit einbezogen habe, obwohl diese sich nur mit Rezo befassten. Was am Ende dennoch stehen bleibt, ist die horrende Zahl von 55 Prozent Fehlern in B.Z.-Artikeln über Rezo.

Rezo hat außerdem Kommentare als falsch eingestuft, die ihm vorwerfen, die CDU zerstören zu wollen. Er erkläre nämlich in Minute 1:20 in seinem damaligen Video, dass er das keinesfalls wolle, das täte die CDU schon selbst. In seinem Video, das er „Die Zerstörung der CDU“ genannt hat. Und in dem er am Schluss dazu aufruft, (neben einigen anderen Parteien) nicht die CDU zu wählen. Darf man hier nicht zumindest die Vermutung äußern, dass Rezo die CDU eben doch zerstören wollte? Dass, wenn er damals die Zusammenstellung von Fakten gegen die CDU nicht veröffentlicht hätte, niemand auf die Idee einer Zerstörung gekommen wäre? Ist es falsch, wenn man in einem Kommentar die These dazu aufstellt? Oder eben auch nur Meinung?

Und ist es falsch, wenn ich hier Fragen stelle, die rein gar nichts beweisen? Ein eher feiges Verhalten, das Rezo in seinem Video „Zerstörung der Presse“ (zu Recht) Verschwörungsmythikern aber auch einigen Journalisten vorwirft.

Aber jetzt wird’s interessant, denn auch Renner macht in seinem Artikel, der über Fehler oder zumindest Ungenauigkeiten von Rezo handelt, zumindest einen kleinen Fehler, den er später selbst offenlegt. So heißt es in einer Anmerkung am Schluss:

In einer früheren Fassung stand, dass die Excel-Tabelle nicht verlinkt war. Tatsächlich konnten wir sie zunächst nicht finden, deshalb besorgten wir sie auf anderem Wege. Ein Leser wies uns daraufhin (sic!), dass sie unter dem Dokumentationslink zu finden sei. Ob die Tabelle dort von Anfang stand oder erst nachträglich eingefügt wurde, wissen wir nicht.

Und diese Kleinigkeit finde ich wichtig zu erwähnen, weil es zeigt, dass es praktisch unmöglich ist, keinerlei Fehler zu machen, egal, wie sehr man sich bemüht. Renner hat sich augenscheinlich bemüht, keinen Fehler zu machen und doch einen gemacht. Rezo hat in seiner umfangreichen Excel-Tabelle welche gemacht. Und zahlreiche Medien, die er kritisiert, haben dann auch wirklich Fehler in der Berichterstattung über ihn gemacht.

Man könnte nun schlussfolgern: Journalisten machen Fehler, also glaube ich jetzt nur noch solchen Leuten, die rein wissenschaftlich arbeiten. Rezo hat einen Masterabschluss in Informatik, den er an der Universität Dortmund abgelegt hat; das wissenschaftliche Arbeiten muss er dort also gelernt haben. Vor Fehlern schützt das offenbar trotzdem nicht. Also nur noch praktizierenden Wissenschaftlern mit Doktor- und Professorentiteln glauben, weil die keine Fehler machen?

Reicht leider nicht. Und sei es der Fehler, sich im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie mit einem PR-Team einzulassen (Streeck), ungeeignete statistische Methoden für eine geplante Studie anzuwenden (Drosten) oder zumindest den „Fehler“ zu machen, Kontaktdaten des Bild-Journalisten, der ihm eine zu kurze Reaktionszeit zugestanden hatte, auf Twitter zu veröffentlichen und ihn damit der Menge zum Fraß vorzuwerfen (ebenfalls Drosten, wenig später korrigiert). Oder anhand des Schätzwerts der Reproduktionszahl die Behauptung aufzustellen, die Kontaktbeschränkungen hätten keinerlei Auswirkungen auf die Verbreitung des Virus‘ gehabt (Homburg).

Und wer nun auf die Idee kommt, die herrschende Klasse lüge sowieso oder habe sich verschworen (wir haben’s ja immer gesagt, glauben wir also nur noch Verschwörungsmythikern), für den dürften die Passagen darüber in „Die Zerstörung der Presse“ eine Offenbarung oder zumindest eine Erheiterung sein.

Ja, Moment. Wer sagt denn nun die Wahrheit, nichts als die Wahrheit und die ganze Wahrheit?

Ich fürchte, keiner. Weil es oft auch gar nicht möglich ist.

Schaue ich mal auf meine eigene Arbeit, dann gehe ich jeden Text, den ich später veröffentliche, vorher in mühseliger Kleinarbeit durch. Stimmt das? Sagt die Quelle das Richtige? Schreibe ich hier das Richtige? Stimmt das ganz sicher, nur wahrscheinlich, nur ein bisschen oder eher nicht?

Die Zeit, die ich dafür zur Verfügung habe, ist etwas länger als die, die die meisten Online-Redaktionen haben. Und doch reicht sie nie aus, um 100 Prozent aller Behauptungen sicher und zweifelsfrei zu belegen und alle möglichen Fehler mit Sicherheit auszuräumen. Ich gehe dabei immer so weit, wie ich in der zur Verfügung stehenden Zeit kann, mit dem Wissen und der Erfahrung, die ich habe. Aber klar ist mir jedes Mal leider auch: Die 100 Prozent erreichst du nie.

Erreicht aber auch ein Informatiker in seiner Arbeit nie, ein Arzt nie, ein Lehrer nie, ein Wissenschaftler nie, ein Politiker nie, ein Verschwörungsmythiker: sowieso nie.

Ich habe mir die letzten Wochen gerade mit dem Aufkommen der Demos von Verschwörungsmythikern immer wieder die Frage gestellt, wie tendenziös meine Arbeit möglicherweise ist, wie ich Fehler möglichst ausschließen kann, wie ich gute Argumente für das sammeln kann, was ich tue, und wie ich meine Arbeit zur Not verteidigen kann.

Schaue ich mir diesen ganzen Zirkus jetzt an, habe ich eine Sache dabei zumindest gelernt. Wenn mir jemand vorwirft, ich wäre ja nur ein Vertreter der linksrechtsgrünversifften Regenbogenlügenpresse, wir würden ja nur Fakten verdrehen, es mit der Wahrheit nicht so genau nehmen und täglich Fehler machen, dann werde ich müde lächeln und antworten: „Egal wer du bist: Du auch, und mit hoher Wahrscheinlichkeit noch viel mehr als ich.“

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Möh

Aventure Pieces #18: Wer mag schon Realität

Da fallen ganze Bäume auf mein Auto. Also mache ich eben ein wenig Foto-Kunst draus. Hier wieder einmal mit dem Smartphone.

Ohnehin überlege ich, meine Kamera im Rahmen des Minimalismus-once-and-for-all-Programms auch noch wegzubeordern. Sie macht schönere Fotos als mein Smartphone, ja. Aber dann wiederum reicht mir in den meisten Fällen das, was das Smartphone kann. 80% sind ohnehin Bildgestaltung und Komposition. Das Galaxy S10 overperformed fast immer, einige Kamera-Spielereien lassen sich mit dem Pro-Modus auch einstellen.

Seit etwa 3 Jahren befasse ich mich verstärkt mit Fotografie. Und das ist nun die Quintessenz? Vielleicht lese ich erst nochmal eins der Fotobücher, die ich wegminimieren wollte. 🙂

Was jeder weiß und was für jeden sofort klar ist: Wenn ein Notebook-Hersteller „bis zu 20 Stunden Akkulaufzeit“ angibt, dann kommen am Ende 6 Stunden dabei heraus. Weil, ist ja klar, weiß ja jeder warum. Warum? Weil sie sich alle auf einen sonderbaren, sechs Jahre alten Benchmark beziehen. Nur unter Labor- und Optimalbedingungen erreichbar, versteht sich. Und nur bei bestimmten Szenarien.

Das Dell XPS 13 9300 hatte ich heute 6 Stunden laufen, bevor der Akku in die Knie ging. Ich hatte die Helligkeit fast ganz runtergepegelt und die Tastaturbeleuchtung auch. Ich habe extra die Version mit FHD+ statt UHD bestellt, in der Hoffnung, dass die niedrigere Auflösung sparsamer ist (eine geringere bietet Dell auch gar nicht an). Ich hatte eine gute Handvoll Tabs im Firefox offen und daneben noch zwei bis drei kleinere Programme. Okay, ich habe einen Core i7 genommen statt einem Core i5. Aber trotzdem: 14 Stunden Unterschied zwischen Werbung und Realität. Das ist schon bitter enttäuschend. So enttäuschend, dass ich, obwohl sonst eigentlich zufrieden mit dem Ding bin, tatsächlich darüber nachdenke, es noch zurückzugeben.

Ja, Realität wird überbewertet. Aber es ist dann doch die, mit der sich die blöden Kunden am Ende herumschlagen müssen. Es ist das gleiche wie mit diesen unrealistischen Reichweiten von Elektrofahrzeugen jeglicher Art. Hersteller, seid doch wenigstens ehrlich!

Ein wunderbares Dessert (oder Frühstück), kanntet ihr sicher schon seit Jahren, ich hab’s heute für mich entdeckt: Knack-und-Back-Croissants mit Schoko-Philadelphia:

Leave a light on for me:

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Tech

Aventure Pieces #17: Oh Linux

Halten wir fest: Das Dell XPS 13 ist mindestens das zweitbeste Notebook, das ich die letzten Monate getestet habe. Eigentlich stimmt alles, nur auf dem Lenovo Yoga C940 konnte ich noch besser schreiben (und das, obwohl die Thinkpads angeblich die besten Tastaturen haben sollen, fand ich aber gar nicht).

Nur das mit dem Linux… Heute noch einmal schlau gemacht, im BIOS gerumfuhrwerkt, ein anderes Speichermanagement ausgewählt, zweimal Windows und einmal die ganze Platte abgeschossen hatte (Recovery ging zum Glück noch) ist dann jetzt auch Ubuntu 20.04 final im Dualboot mit Windows 10 auf der Kiste. Und beide laufen nicht rund. Der eine (Windows) braucht gefühlt eine Minute zum Booten und schmeißt mich alle drei Minuten aus dem Netz, das andere (Ubuntu) verhält sich träge und reagiert nicht auf alle Eingaben.

Also the worst of both worlds. Hatte ich mir irgendwie hübscher vorgestellt.

Doch zurück zum Mac? So schnell gebe ich nicht auf.

Die Koalition senkt temporär die Mehrwertsteuer (wow!), legt zumindest ein kleines Paket für besonders hart Getroffene der Krise auf (wie Kneipen oder Schausteller) und bügelt sogar die Forderungen der Automobilindustrie ab. Förderungen gibt es nur für E-Autos, nicht für Verbrenner. Das wird jetzt sicher noch irgendjemand in der Luft zerreißen, aber auf den ersten Blick sieht mir das so aus, als hätte es noch weit schlechter kommen können. Man wünscht sich fast mehr Viren herbei, weil diese Koalition dann offenbar endlich mal zu vernünftigen Entscheidungen in der Lage ist.

Interessantes Anekdötsche: Ein Twitter-Account, der Donald Trumps Tweets repostet hat, wird nach 68 Stunden gesperrt, mit der Begründung, er habe Gewalt glorifiziert. Trumps eigene Tweets der vergangenen Tage hat Twitter stehen lassen oder mit einem Warnhinweis versehen.

Amerika, spätestens jetzt müsstest du doch eigentlich aufwachen, dich zur Wahl registrieren und diesen Volldepp zum Teufel jagen. Wie viel schlechter kann es der Andere machen? Ich versteh dich nicht.

Nachtrag zu Rezo (und oben noch einmal das Video): Hat er gut gemacht. Ist in Wahrheit keine Zerstörung der Presse, sondern der Versuch, sie zu retten. Und ist sogar um Meilen besser als damals die „Zerstörung der CDU“. Danke, Jung!

Wir haben neulich einen Podcast-Prototypen zum Thema Kaffee aufgenommen. Und Kollege Daniel hat Rondo Melange, eine alte DDR-Mischung, als (ebenfalls) Prototypen für „Wir hatten ja nichts, schon gar keinen guten Kaffee, und jetzt kaufen wir ihn aus rein nostalgischen Gründen“ deklassiert. Ratet, wer sich heute im Kaufland eine Packung davon geholt hat.

Proteinchips mit stolzen 44 Prozent Eiweiß, ebenfalls von Kaufland…

… sind eine glatte Mogelpackung, im wahrsten Sinne. Von Haus aus ist die Tüte gerade mal zu 30% gefüllt.

Aber eben sehr proteinreich, und schmecken gar nicht so schlecht. Einen Tod muss man wohl sterben.

Bild des Tages: