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Early Weekend Challenge

Ich hätte mal wieder Bock auf eine Challenge. Und in meinem Falle ist das theoretisch drin: Wie früh in einer Woche könnte ich eigentlich Wochenende machen? Ich habe mehr oder weniger ein Wochenpensum, das ich in meinem Job zu erfüllen habe. Soundsoviele Beiträge redigieren, selbst schreiben, Aufgaben vorgeben, im Team-Planungstool aktiv sein, E-Mails beantworten, konzeptuelles Planen. Das lässt sich in mehrere Schritte aufteilen, und zumindest die schwergewichtigen Aufgaben davon ließen sich en bloc zu einem beinahe beliebigen Zeitpunkt durchführen.

Heißt auf Deutsch: Wenn ich alle Beiträge geschrieben, redigiert, Arbeit verteilt, E-Mails beantwortet und noch ein Happen weiter konzeptioniert habe, wäre ich in der Woche quasi fertig. Wie früh ist das zu schaffen, ohne dass die Qualität oder irgendetwas anderes leidet? Das würde ich gerne mal herausfinden. Haupt-Stellschraube wäre wahrscheinlich die Effizienz. Clever arbeiten statt hart arbeiten.

Und wenn meine Kollegen das hier lesen: Keine Sorge: ich glaube nicht, dass mir die Arbeit so früh ausgeht und ich dann nicht mehr erreichbar wäre. Aber ich sage sogar zu euch/ihnen: Im Grunde ist es mir egal, wie lange ihr in der Woche arbeitet. Ihr müsst nur euer Pensum erfüllen. Schafft ihr das an einem einzigen Tag: super! Braucht ihr fünf Tage dafür: auch okay.

Vor ein paar Jahren hatte ich mal eine Zeitlang erfolgreich die 4-Tage-Woche bei mir eingeführt. Ich hatte fast jeden Freitag frei, und wenn ich mich richtig erinnere, war ich sehr glücklich damit.

Da würde ich gerne wieder hin.

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Sketchnotes

Eins der letzten Bücher, die ich noch nicht wegminimiert habe, ist ein Einführungsbuch in Sketchnotes. Kaum etwas hat mich seinerzeit mehr begeistert. Kunstlegastheniker wie ich können mit einfachen Mitteln binnen Stunden lernen, witzige, cartoonartige Zeichnungen anzufertigen. Selbst wenn sie (wie ebenfalls ich) eigentlich gar nicht richtig zeichnen können.

Hab mir da heute Abend nochmal eine Übung angesehen und gemacht. Zeichne ein paar Gegenstände nur mit den Grundformen Kreis, Quadrat, Dreieck, Strich und Punkt. Alles andere als leicht…

Wie sieht denn überhaupt so ein Hund schematisch aus? Oder ein Mülleimer? Ein Baum? Ringe um den Saturn? Alles gar nicht so einfach. Und wie bitte soll man die Welt nur mit den Grundformen zeichnen? Aber, ja, im Prinzip kann ich – kann jeder – zeichnen. Das war eine der schönsten Erfahrungen meines Lebens damals.

Und ja, bisschen Übung kann ich auf jeden Fall noch brauchen. ?

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Entweder ist es das iPhone, das meine Bilder aus dem eigenen Fotostream für den Startscreen aufhübscht (Stichwort: KI). Oder manchmal knipse ich gar keine so schlechten Bilder. You decide…

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Ach, einfach mal so, ja?!

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Das scheint denen wichtig zu sein:

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1.FC-Köln-Fanpfahl in meiner Straße. I guess, because: why not?

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Right!

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Alright!

Innerer und äußerer Jakobsweg

Gestern bin ich spontan die erste Etappe des Bonner Jakobswegs gelaufen (Köln/Bonn – Trier – Metz), und es hat irrsinnig Spaß gemacht. Vor allem wegen der ersten Pause direkt nach 500 Metern (unten im Bonner HBF, ich brauchte unbedingt noch Kaffee und Kuchen, und der Haferkater ist eine erstaunlich gute Anlaufstelle dafür. Vor allem seit nebenan der Starbucks aufgemacht hat und deswegen im Haferkater alles leer ist). Klingt faul, aber am Ende wurden es genau 25 km mit einem steilen Anstieg bei Gielsdorf, dann bis kurz vor Lüftelberg und von da noch zur S-Bahn. Und genau da würde ich gerne demnächst hin zurückkehren und die nächsten Etappen gehen. Ist nicht der berühmte, „echte“ Jakobsweg unten in Spanien (den Nicky gerade geht!), aber ein guter Anfang.

Sehr cool war dann auch noch, hinterher Christian in Bonn zu treffen, die Ereignisse der letzten Tage und Wochen bei einem Bifteki und ein paar Bierchen beim Griechen und in Bonns einziger Craftbeerbar zu besprechen und zwei gemeinsamen Freunden feuchtfröhliche Sprachnachrichten aufs Handy zu schicken. Ich bin mit Alkohol sehr vorsichtig seit dem Ende, das löst bekanntlich keine Probleme, aber das gestern hat wirklich gut getan!

Dabei wollte ich eigentlich gar nicht raus. Ich wollte zuhause meinen letzten noch zu entrümpelnden Schrank angehen, in dem sich Kindheitserinnerungen und meine letzten Bücher stapeln. Der innere Jakobsweg sozusagen, die weit steilere Strecke. Deren erste Etappe bin ich dann heute aber auch noch angegangen:

  • Die letzten Bücher in Stapel sortiert: behalten / noch einmal reinschauen und dann weg / direkt weg. Die meisten kamen auf den zweiten Stapel, direkt weg kam nur mein Niederländisch-Arbeitsbuch vom Sprachkurs in Den Haag, das brauche ich nun wirklich nicht mehr.
  • Alte Mappen mit Spielberichten der Schul-Tipperliga, sozusagen meine ersten journalistischen Gehversuche.

Und da nochmal reinzuschauen, hat richtig Spaß gemacht. Sich Woche für Woche neuen Blödsinn einfallen lassen, den man dann zu quasi Fake-Spielberichten verarbeitet. Das habe ich damals gemacht. Was war das? Irgendwas genau zwischen Prosa mit zweistelligen Leserzahlen und harten News. Ich habe es „Sportsatire“ genannt – und Jahre später dann sogar meine Diplomarbeit darüber geschrieben.

Das war schon das größte Schelmenstück meines Lebens bisher, muss man sagen. Wenn auch alles ehrliche und teils harte Arbeit war, aber ich keine Scheu davor hatte und auch Rückschläge meist gut weggesteckt habe. So gesehen eine durchaus gelungene erste Etappe und anscheinend wenig Strecke, vor der man Angst haben müsste. Aber eben auch das: ein Weg mit vielen Etappen, der mit dem ersten Schritt beginnt.

Mehr Pilgern also in nächster Zeit: innerlich wie äußerlich.

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Alright!

Einfach mal sein

Es gibt Phasen im Leben, in denen mache ich mir Gedanken, wie ich wohl rüberkomme bei anderen Menschen. Bin ich zu laut, lache ich zu komisch, falle ich zu sehr auf, kleide ich mich zu schlecht, ist meine Stimme wohl seltsam, unterbreche ich die Leute zu oft, sind meine Witze mies, hätte ich an der Stelle besser das und das gesagt?

Ich glaube, nichts strengt mehr an, und nichts ist überflüssiger. Hab gerade mit Nicky darüber gechattet. Sie sagte dazu:

ich glaube, dass man selbst immer denkt man hätte voll die merkwürdigen seiten, die man keinem zeigen darf

In wirklichkeit zeigt man aber die ganze zeit seiten von sich, die andere merkwürdig finden, man selbst aber nicht…

D.h. ich glaube wenn man einfach true ist, dann finden die leute einfach nur andere dinge an einem merkwürdig, aber das gesamtbild ändert sich nicht

Dem ist nichts…

Doch, Moment! Denn zum einen boykottiert Nicky hier die Groß- und Kleinschreibung der deutschen Sprache, und ich finde es großartig! Oder habt ihr deswegen daran irgendwas missverstanden?

Was aber ist, zum anderen, wenn man keine woken Sprüche hat, sexistische Witze reißt, rumläuft wie Honk?

Sperrt einen immer noch keiner für ein… Vielleicht wird man eher von einigen Leuten gemieden. Aber schaue ich mir an, wie viele Menschen in meinem Bekanntenkreis sind, die nicht woke sind, gannnz schlechte Witze reißen oder überhaupt nicht der Norm entsprechen, und ich sie trotzdem irgendwie gern habe und viele andere auch.

Dann scheint das gar keine so große Rolle zu spielen.

Die Leute wollen dich nur greifen können, wollen sagen können, „Hey, den Jürgen mag ich, obwohl der ja manchmal echt… und dann noch… und weißt du, was der neulich… Aber eigentlich…“

Klar, hinterfrag dich immer mal wieder, isoliere dich nicht absichtlich sozial, tue möglichst niemandem weh. Aber ansonsten: sei einfach! Ich glaube, da haben alle was von.

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Ob ich mal zu den Dropkick Murphys gehe, wenn die schon mal nach Bonn kommen? ? Tickets mit 55 Euro fast schon billig für einen Kunstrasen-Act. Jemand Lust?

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Everything Everywhere All At Once

Ich glaube, das hat den Oscar gewonnen, weil es einfach verdammt gut gespielt und szenisch umgesetzt ist. Die Story: irgendwo zwischen „ja nun“ und „what the hell did I just watch?“. Love ist halt the answer. Toll finde ich, dass das asiatische Kino (so man die Hollywood-Produktion denn so nennen kann) jetzt schon zum zweiten Mal in diesem Jahrzehnt den Oscar für den besten Film eingeheimst hat.

Silicon Valley

Vor Jahren mal damit angefangen und jetzt – wo ich mir zwei Monate lang ein Wow-Abo gegönnt habe – endlich mal zu Ende gesehen. Bzw. gerade noch einmal die erste Staffel erneut gesehen. Ich find’s einfach genial. Eine wunderbare Parodie auf das Jahrzehnt der Startups (die 10er-Jahre ☝?) mit einem einfach wun-der-ba-ren Antagonisten. Denn jepp, der heimtückische Techmilliardär Gavin Belson (toll gespielt von Matt Ross), der sich nach außen hin als Philantrop gibt, aber alles dafür tut, das Startup der Hauptdarsteller zu sabotieren, ist für mich der heimliche Star der Serie. Ein toller Running Gag natürlich auch, wie sich die beiden Entwickler Gilfoyle und Danesh gegenseitig batteln. Hat fast von vorne bis hinten Spaß gemacht, mit einem kreativen Hoch in der Mitte, die Staffeln 3 und 4.

Der Schwarm

Verfilmung von Frank Schätzings Bestseller als 8-Teiler in der ZDF-Mediathek. Lässt mich ziemlich ratlos zurück. Klar, das Meer rächt sich am Menschen, hat ja auch allen Grund dazu. Sie bauen gute Charaktere auf, die einem im Gedächtnis bleiben. Komisch nur, dass es einem dann trotzdem egal ist, wenn der eine oder die andere über den Jordan geht. Und was soll dieser Armageddon-mäßige Schlussteil? Und wie, das war jetzt das Ende?

Nee, überzeugt mich nicht.

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Liegt es, Dirk, liegt es. ?

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Besser als ChatGPT

Gestern kam ein Kumpel vorbei, dem ich mit seinem Handy helfen sollte (ich glaaaube, wir haben das Problem am Ende auch gelöst, es trat zumindest seitdem nicht mehr auf). Und irgendwie kamen wir auch auf ChatGPT und Chemie zu sprechen. Ich erwähnte, dass mir ChatGPT bei einigen Fragen mit Chemie geholfen hatte. Was mir denn noch unklar wäre, fragte mein Kumpel dann, zufällig kenne er sich als Lehrer mit Chemie aus. Na ja, was eine Säure von einer Base unterscheidet und wie man sie im Alltag voneinander unterscheiden kann, das wäre mir noch nicht zu 100 Prozent klar.

Mein Kumpel nahm ein Stück Papier und zeichnete etwas auf: „Guck mal, das ist ein Wassermolekül. Wenn du davon jetzt das Wasserstoff-Atom abspaltest, passiert was?“ – „Es bleiben HO und H zurück.“ – „Genau, aber weil die beiden vorher miteinander verbunden waren, durch die Trennung aber nicht alle Elektronen dahin zurückgewandert sind, woher sie kamen, haben wir nun HO und H+, eine Base und eine Säure“…

Das alles wäre für euch verständlicher, wenn ihr das Blatt Papier vor euch hättet liegen sehen. Mein Kumpel ging genau auf meinen Wissensstand und meine Nachfragen ein, und am Ende waren irgendwie alle Unklarheiten beseitigt. Eine Säure ist eine Substanz mit einem hohen Anteil an positiv geladenen Wasserstoff-Ionen und eine Base eine Substanz mit einem hohen Anteil an Hydroxidionen. Das hatte mein Chemiebuch tatsächlich nicht in diesen einfach Worten erklärt.

ChatGPT – was wir danach ausprobierten – übrigens auch nicht. Mein Kumpel probierte es zum ersten Mal aus, stellte auch einige philosophische Fragen, war insgesamt aber eher wenig begeistert von den Antworten. Ich diesmal auch.

Es war Anfang des Jahres in der Diskussion, dass Lehrer neben vielen anderen Berufen künftig überflüssig sein könnten. Mein Kumpel jedenfalls nicht. Er kann das phänomenal gut mit diesem Erklären.

Vielleicht wird es nur die Schlechten ihrer Art treffen. Jetzt muss jeder hoffen, nicht selbst dazu zu gehören.

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Aber, das muss man ChatGPT lassen: Fehler eingestehen und sich später korrigieren – ungewöhnlich für eine Maschine und irgendwo: menschlich.

Also, auch vorbildlich für einen Menschen. Ich kenne sehr viele, die einen Fehler nicht eingestehen können oder ihn auf höhere Mächte zurückführen.

ChatGPT nennt übrigens keine Quellen. Das wird dem Tool irgendwann noch zum Problem werden.

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Hui, mein Lieblings-Eishockeyteam war gestern in town (und scheint heute die Kölner Haie rausgehauen zu haben, ja nun…):

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Grüße vom Handwaschbär:

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Es wird Frühling:

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Nur eine Stunde

Mir fiel heute die Decke auf den Kopf und ich musste unbedingt raus. Aus der Wohnung, aus dem Home Office, aus dem ewiggleichen Trott. Ja, ich hatte mir vorgenommen, im März nichts Anderes zu machen als meinen eigentlichen Job und die Wohnung auf Vordermann zu bringen. Aber ich wusste: Wenn ich heute nicht versuchen, bei meinem *Geheimprojekt* Fortschritte zu machen, dann würde ich das wohl nie mehr.

So landete ich dann am Bahnhof im Kaffeesaurus. Das Kaffeesaurus mausert sich langsam zu einem meiner Lieblingscafés. Das Ambiente, der Kaffee… in einer Ecke und auf einer Art Empore haben sie auch ein paar Plätze für Hipster mit MacBooks, die an ihren coolen Projekten arbeiten. Und dort bekam tatsächlich heute mal die Chance zum wandelnden Klischee zu werden. Dazu gab es einen sehr leckeren Caffè Latte und einen WLAN-Zugang – begrenzt auf 1 Stunde.

Interessantes Konzept! Du hast nur eine Stunde Zeit, um zu erledigen, was du dir vorgenommen hast. Das bedeutet: zielgerichtetes Arbeiten, keine Ablenkung, powern, eine Stunde lang richtig Gas geben und zusehen, dass du in der Zeit fertig wirst.

Klappte dann auch. Bis auf eine Kleinigkeit war ich nach der Stunde mit dem Teil durch, den ich mir vorgenommen hatte. Könnte ich nicht jeden Tag machen, vielleicht auch nicht jede Woche, aber für dieses eine Mal war es fantastisch, und ich möchte das bei Zeiten wiederholen.

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Social Media

Für das genannte *Geheimprojekt* wälzte ich viele Webseiten und stieß dabei auch auf diverse Mastodon-Clients, die ich einmal gespeichert hatte, darunter Elk und Ivory und viele Geschichten darüber, wie damals, vor einigen Wochen, viele Nutzer Twitter lebwohl gesagt haben und zu Mastodon wechseln wollten.

Ich habe mir Elk eine Weile angeschaut – sieht tatsächlich ein wenig aus wie Twitter. Heute lese ich dann noch, dass Twitter die blauen Häkchen kostenpflichtig machen will.

Und wisst ihr was? Es ist mir scheißegal. Ich will nicht dahin zurück. Ich hab Facebook vor etwa fünf, Twitter vor etwa drei Jahren den Rücken gekehrt. Und dieser ganze Zirkus dort wirkt irgendwo wie aus einer anderen Epoche. Irgendwas Belangloses raushauen, andere beleidigen, Dinge liken, Aufmerksamkeit erhaschen, coolere Dinge machen wollen als die Anderen, besser aussehen wollen. Ich muss nichts davon noch haben, und ich wünsche Mark Zuckerberg und Elon Musk die Pest an den Hals.

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Nagelsmann-Rauswurf

Gibt mir tatsächlich wieder ein wenig Hoffnung in meiner Abneigung der Bundesliga. Sie hat gedroht, ihre Fans an Gleichgültigkeit zu verlieren. Nun ist endlich wieder Bayern-Antipathie da. Dass man einen der wohl hoffnungsvollsten Trainer gerade auf dem Markt ohne große Not schasst, nur damit ein vielleicht noch etwas besserer Trainer (Thomas Tuchel) bei Bayern unterschreibt statt bei Tottenham, das ist ganz schön weit unten.

Ich schrieb neulich in meiner Abrechnung mit dem Fußball, dass Bayern als Klub heute eigentlich nicht weniger sympathisch sei als andere. Das hat sich nun völlig umgekehrt. Und dann das direkte Duell mit Dortmund nächste Woche mit deren Ex-Trainer Tuchel auf der Bayern-Bank… Da ist endlich mal wieder Musik drin! Wenn auch wahrscheinlich nur für diesen kurzen Moment…

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Was geht da ab?

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Der Vorteil von Aprilwetter im März: beeindruckende Fotomotive (no filter):

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Also wenn ihr mich so fragt…

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Alright!

Powere dich aus!

Okay, also als vermeintliches Gegenteil zu meinem Post gestern mit dem Titel „Unterfordere dich„, fordere ich heute das Gegenteil: Powere dich aus!

Wie passt das zusammen, fragen Sie?

Nun, schauen’s, eins habe ich gestern in meinem Pamphlet für die Langeweile vergessen zu erwähnen: Wenn ich mich chronisch unterfordere, werde ich zumindest abends nicht müde. Ich kann nicht einschlafen und bin dann nicht selten nachts um drei noch hellwach. Gleichwohl bin ich ein Schlafmonster und brauche acht, besser neun Stunden Schlaf. Folglich würde ich jeden Tag erst mittags aufstehen können, um halbwegs ausgeschlafen zu sein, aber dann ist die Phase bis zum nächsten Abend schon wieder zu kurz. Es wird immer schlimmer und später.

Sprich: Trotz gewollter, geistiger Unterforderung muss ich da irgendwie gegenwirken. Sport halte ich da für eine wunderbare Lösung: Muss man wenig bei nachdenken und kann bei richtiger Dosierung ganz schön erschöpfend sein.

Heute habe ich keinen Sport gemacht, war aber spazieren, habe Christian in Beuel getroffen und bin danach über die Nordbrücke zurück nach Hause. Als ich danach nochmal zum Einkaufen raus bin und den Kühlschrank geputzt habe, war ich ganz schön erledigt. Aber wovon? ? Blick auf meine neue Sportuhr und ihre App: 22.600 Schritte und 17,5 Kilometer. Hätte ich mit deutlich weniger gerechnet.

Erledigt genug bin ich jetzt, aber kann ich davon auch heute Nacht gut einschlafen? Ich werde berichten!

Update: Ich hab geschlafen wie ein Stein und hatte auch keinerlei Probleme einzuschlafen. Scheint also zu funktionieren.

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Selten habe ich mich so auf den Frühling gefreut wie jetzt. Wie verflucht lang war dieser gottverdammte Winter?!

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Alright!

Stärker nach der Krise

Egal ob Meinungsverschiedenheiten mit einer Person, die mir nahe steht, ob Ärger auf der Arbeit, Dinge, die nicht gut laufen, wenn ich im Tischtennis mal wieder keinen Ball treffe, mit Corona zu völlig unpassender Zeit danieder liege oder ich den Berg mit dem Rad nicht gekraxelt bekomme.

All das sind Krisen und nicht selten sieht im Moment der Krise alles völlig ausweglos aus; ich bin am Boden zerstört: „Wir einigen uns da nicht mehr“, „Das kriege ich einfach nicht hin“, „Die schmeißen mich doch jetzt raus“, „Da werde ich einfach nicht mehr besser drin“…

Betrachte ich das Ganze dann eine Woche später, bin ich nicht selten verblüfft. Nicht nur sind die meisten Probleme dann keine mehr, es geht mir auch meist wieder richtig gut. Vor allem aber habe ich dann sehr oft schon einen Schub gemacht: Wir sind irgendwie näher zusammengerückt, plötzlich hat sich ein Weg gefunden, um das unlösbare Problem gekonnt zu umfahren, der Durchbruch ist doch noch gelungen und es sah rückblickend so aus, als war ich in dem Moment, in dem ich eigentlich alles hinschmeißen wollte, schon kurz davor.

Was ich leider noch nicht ganz genau herausgefunden habe: Was genau in dieser einen Woche passiert. Typisch für mich aber in einer solchen Situation:

  • Viel spazieren gehen
  • Mit jemandem drüber reden, der mir nahe steht
  • Paar Dinge aufschreiben, am besten auf Papier
  • Hart an der Sache arbeiten
  • E-Mails mit Lösungsstrategien an einige involvierte Personen schreiben
  • Viel, viel, viel schlafen
  • Alles eine Portion weniger ernst nehmen

Eventuell ist es das schon. ??‍♂️ Kann ich das verallgemeinern? Na ja, ihr dürft es zumindest gerne mal ausprobieren und mir eure Erfahrungen schildern. 🙂

Jetzt müsste ich mein Gegenwarts-Selbst nur noch davon überzeugt bekommen, dass mein Future-Self das schon alles handlen wird. Das wäre dann echte Gelassenheit.

Hab auf Instagram gegen den Architekten des Berliner HBFs geranted. ? Ist aber auch einfach scheißeneng da auf dem Gleis:

Hab den mal gegoogelt. Der Architekt hieß Meinhard von Gerkan und ist im letzten Winter hochjährig gestorben. Neben dem Berliner HBF hat er unter anderem auch die Flughäfen Berlin-Tegel und BER entworfen…

Also eigentlich alles Gebäude, bei denen man sagen würde: Sind schon irgendwie kultig vom Design her, aber ab-so-lut nicht funktional.

Seltsam, wie viele den Titel „Stararchitekt“ erhalten und warum viele bei denen beinahe vor Ehrfurcht auf die Knie fallen. Ich tu’s nicht.

Ich habe uns mal für einen Monat Sky alias WOW gegönnt. Die erste Staffel von „The White Lotus“ hat sehr, sehr viel Spaß gemacht! Sogar auf Deutsch. Ich hab schon lange nicht mehr so viel gelacht. Von solchen völlig unkorrekten Komödien gab es in diesem Jahrtausend eindeutig zu wenige. Im Trailer kommt das leider nicht ganz so gut rüber:

Freue mich auf Staffel 2!

Immer, wenn ich mal ein paar Tage nicht da bin, verschwindet oder erscheint an der Ecke vor dem Tuscolo eine Packstation. Nachdem ein Dreivierteljahr keine da war, ist jetzt eine neue da, eine deutlich kleinere als vorher, aber immerhin ohne Display ??‍♂️:

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Wobei geht’s dir gut?

Nach beinahe einem halben Jahrhundert auf diesem Planeten weiß ich so ungefähr, was ich tun muss, damit es mir gut geht. Es geht mir gut, wenn ich mich bewegen kann, in erster Linie ist das schlicht Spazierengehen, idealerweise geradeaus. ??‍♂️ Radfahren (ebenfalls geradeaus) ist eine sehr gute Alternative, Tischtennis ein weiterer Sport, der mich – trotz gänzlich anderer Bewegungen – völlig erdet und glücklich macht (außer wenn ich keinen Ball treffe).

Wenn ich morgens meinen Milchkaffee bekomme, geht es mir gut. Es geht mir außerdem gut, wenn ich schreiben kann. Idealerweise, was ich will. Das geht am besten hier auf dem Blog, was mir am meisten Spaß macht. Aber auch dass ich beruflich was mit Schreiben mache, freut mich und sorgt dafür, dass es mir dabei relativ gut geht (auch wenn ich das Gefühl habe, dass es noch eine Tätigkeit gäbe, bei der es mir noch besser ginge, die ich aber noch nicht gefunden habe). Privat geht es mir gut, wenn ich Freunde treffen und mit ihnen um die Häuser ziehen kann. Das mache ich nicht mehr all zu oft und das wäre auch nicht gesund, aber alle paar Wochen macht mich das glücklich.

Warum das alles so ist, weiß ich nicht. Ich bin nur froh, mich immerhin so weit kennengelernt zu haben.

Wobei geht es dir gut? Hast du das schon für dich entdeckt?

Berlin, die Alexa, für eine Mall in Deutschland gar nicht schlecht:

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Deadlining

Als wir am Mittwoch das große Finale unserer aktuellen DSA-Runde spielen wollten, machte ein möglichst frühes Treffen Sinn. Von 1730 Uhr war die Rede – was für mich wirklich früh ist, ich fange ja meist erst recht spät an zu arbeiten. Ein Kumpel aus der Runde sah es anders und scherzte: „Na ja, 1600 schaffe ich nicht, ich peile 1800 an.“

Sonderbarerweise setzte sich daraufhin 1600 in meinem Unterbewusstsein fest. Den ganzen Tagen über beeilte ich mich, um alles früh genug fertig zu bekommen. Und um 1600 war ich dann wirklich mit fast allem durch, was ich wollte, hatte sogar noch Zeit, zur DSA-Runde zu spazieren, statt mit dem Fahrrad zu fahren.

Szenenwechsel, heute, meine Bahn nach Berlin sollte um 1217 gehen. Nachdem ich gestern mit dem Jens was trinken war (Blogger-Reader Relations ;), kam ich erst um 1000 recht schlecht aus dem Bett, packte aber dann in Hochgeschwindigkeit alles zusammen und war um 1150 fertig. Um dann festzustellen, dass meine Bahn in Wahrheit erst um 1222 ging (reell dann sogar noch später). Prima, hatte ich noch Zeit, ein, zwei Lieder auf der Ukulele zu klimpern.

The point is: Deadling scheint zu funktionieren. Ist da ein festgelegter Termin in deinem Kopf, ist es plötzlich möglich, die Arbeit viel schneller zu schaffen. Das ist jetzt keine großartige Erkenntnis, das beschreibt schon das Parkinsonsche Gesetz. Allerdings scheint Deadlining nur zu funktionieren, wenn der Kopf auch davon überzeugt ist, dass der bestimmte Termin wirklich der Termin ist. Es bringt nichts, sich einen illusorischen Termin zu legen, zum Beispiel 1300 Uhr, wenn du ganz klar weißt, dass du eigentlich bis 1800 Zeit hast.

Oder?

Werde das mal verstärkt ausprobieren.

Sogar der IT-Dienstleister des deutschen Tischtennisverbands experimentiert jetzt mit Robotertexten:

Und, ja, es könnte noch schlechter sein. Nach KI sieht mir das aber nicht aus, mehr nach einem programmierten Baukastensystem. Und dass der Marco nicht nur den Siegpunkt erspielte, sondern auch „Garant für den Sieg“ war, hätte man auch ganz gut in einem Satz zusammenfassen können. 😉

Angst um meinen Job habe ich mittlerweile immer weniger, wenn ich so etwas sehe, mehr die Hoffnung, dass solche Baukastensysteme oder KI mir Arbeit abnehmen – oder sogar welche geben, denn ich hätte da ein paar Ideen, wie sich solche automatischen Spielberichte besser umsetzen ließen…

Pizza Flott (um die Ecke) erfolgreich weggentrifiziert. Meine Trauer hält sich in Grenzen.

Nen guter Mittagstisch in der Gegend fehlt eigentlich noch, aber sieht ja ohnehin so aus, als hätte der neue Laden dann einfach mal alles. 🙂

Fand natürlich mal wieder keiner lustig außer mir. ??

Radical Face: Holy Branches (2013):

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Haustüren und Dichtungsringe

Fachwissen spart Zeit, das kann man bei uns derzeit im Treppenhaus ablesen.

Monatelang tropfte es im Erdgeschoss von der Decke. Jeden Morgen fanden wir Pfützen vor der Kellertür, die mit zunehmender Zeit größer und größer wurden. Die Warmwasserleitungen waren undicht. Welchen Notdienst auch immer der Vermieter wieder bestellte, derjenige bekam es allenfalls kurzzeitig gefixt. Am Schluss brandete eines Morgens ein ganzer See vor der Kellertür.

Bis es auf einmal dann nicht mehr tropfte und das Tropfen auch nicht wiederkam. Knochentrocken ist es jetzt seitdem. Der Vermieter meldete sich auf Nachfrage bei mir. Jaja, da wär jetzt einer kurz da gewesen, hätte zwei Dichtungsringe ausgetauscht und wäre nach ner Viertelstunde wieder gefahren. Problem erledigt.

Einer der defekten Dichtungsringe, der das Problem verursachte und das das ganze Haus monatelang auf Trab hielt, lag später noch eine Weile wie als abschreckendes Beispiel auf einer Fensterbank im Treppenhaus. Er war etwa so groß wie der Nagel meines Zeigefingers.

Vor ein paar Tagen traf ich den Vermieter mit einem Schraubenzieher vor der Eingangstür – die ebenfalls seit Monaten nicht richtig schloss. Er hatte sie kurz gefixt. „Gucken Sie mal“, sagte er. „War ganz einfach, man muss nur diese eine Schraube ein bisschen fester ziehen.“ Hat er aber auch erst gewusst, seit er eine Anleitung dazu auf YouTube gesehen hat.

Kleine Dinge, große Wirkung.

Worauf ich hinaus will?

Das weiß ich selber gar nicht so genau. ? Dass Fachwissen nicht nur unbezahlbar ist, dass es auch viel Ärger ersparen kann und im Einzelnen oft gar nicht so viel Zeit kostet. Man muss sich nur mal irgendwie aufraffen und es sich draufschaffen.

Ja, schon krass diese Claas-Relotius-Geschichte. Aber kann es sein, dass das außer dem gefoppten „Spiegel“ und ein paar Journalisten eigentlich niemanden groß interessiert? Geschweige denn, viele Menschen da draußen überhaupt davon gehört haben? Habt ihr? Sind halt schon nicht die Hitler-Tagebücher, die er da gefälscht hat.

Foto-App-Entwickler auf Reisen. Ich mag diese Art von Videos. Hier einer der Entwickler für die iPhone-App Halide:

Nur echt, wenn orangefleischig (tolles Wort!). Gibt es noch andere Farben? ?

#nofilter #again

Nach den digitalisierten Mixtapes sind jetzt meine letzten CDs dran. Bisher noch keine nennenswerten Schätze gefunden. Aber über diese Wiederentdeckung auf einer selbstgebrannten CD freue ich mich jetzt irgendwie. 🙂

Moby: That’s When I Reach for my Revolver (1996):