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Rad der Zeit

Jetzt bin ich also auch noch krank. Kein Husten oder Schnupfen, aber schlapp, irgendwie angeschlagen, komischen Geschmack im Mund, schnell aus der Puste, mir ist kalt, ich schwitze schnell, brauchte zehn Stunden Schlaf gestern Nacht, um heute wieder halbwegs fit zu sein. Gegen Nachmittag ging es dann besser, und weil ich länger arbeitete, wollte ich danach noch kurz aufs Rad. Anschließend bei meinem neuen Nachbarn an der Bushaltestelle vorbei, der wie immer Besuch hatte. Diesmal jemanden, der auch ein E-Bike dabei hatte.

Der schwärmte davon, dass er sein E-Bike absichtlich hässlich gemacht hätte (fand ich jetzt gar nicht), damit es keiner mehr klaue. Außerdem hat er einen Alarm daran angebracht. Immerhin 2.500 Euro rum hätte das gekostet. Oh, sagte ich: meins auch.

Nur dass ich meins überhaupt nicht wirklich hege und pflege, wie eigentlich keinen Gegenstand, den ich besitze. Ich rocke nichts absichtlich runter, behandle alles pfleglich. Aber ich habe keine Versicherung für das Rad oder den Hausrat, wie der andere mit dem E-Bike. Wat fott es, es fott. ??‍♂️

Trotzdem lobte ich danach auch noch kurz die Vorzüge meines E-Bikes. Der Riemenantrieb! Mit 11-Gang-Nabenschaltung. Nie wieder etwas anderes, höchstens noch mehr Gänge (oder stufenlos)! Dazu ist es nahezu unkaputtbar. Der Motor läuft wie am ersten Tag, der Akku hat noch volle Kapazität. Na gut, die Nabe ist halt hin. Und eigentlich will ich gar kein E-Bike mehr, lieber ein leichtes, schlankes Trekkingrad ohne E.

Mit Blick auf den Urlaub schwirren mir ja bekanntlich viele Ideen durch den Kopf: Neues Rad kaufen und damit eine Radtour machen, doch lieber wandern gehen, wenn der Fuß noch wieder gesund wird. Oder, neueste Idee: Den alten Gaul noch reiten, bis er ganz zusammenklappt (auch wenn er das wahrscheinlich niemals wird).

Problem ist nämlich auch: Ich habe mich im Grunde schon für ein neues Rad entschieden. Also genau das, das gestern ausverkauft war:

Bild: Rosebikes.de

Hab kurzzeitig überlegt, mir ein anderes, günstigeres zu kaufen, aber das wäre keine Liebesheirat. Sparkt nicht genug Joy. Dann lieber jetzt nochmal das alte nehmen – es sind ja auch nur drei von elf Gängen kaputt – und danach irgendwann ohne Hektik das neue kaufen. She IS a beauty, isn’t she? Nur gerade eben nicht verkrijgbaar…

Ist das nicht irgendwie immer so? An einem technischen Gerät ist ein wichtiges Bauteil defekt. Dann überlegt man lange hin und her, ob man das für viel Geld noch einmal austauscht oder gleich ein besseres, neues, aber teureres Gerät kauft. Entscheidet man sich für den Austausch – kauft man ein paar Wochen später meist doch das Neue, zusätzlich.

Ich glaube, ich kaufe diesmal einfach gleich das neue, ohne das alte zu ersetzen, aber dann ohne Hektik.

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Biber Nutrias

Fuhr heute durch die Rheinaue und entdeckte dabei zwei Biber (laut Jessi: Nutrias) im Tümpel, die – ja, was machen die da eigentlich?

Sahen aus wie tot, umarmten sich dabei aber irgendwie halb, und tauchten minutenlang nicht auf.

Wie lange können Biber/Nutrias wohl unter Wasser bleiben, fragte ich erst mich selbst und dann Google. Und… ach, Google…

Vielleicht gibt es auch unter Bibern Normalos und Extremsportler:innen?

Bei Nutrias ist sich das Netz irgendwie viel einiger: fünf Minuten.

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Arbeit

Das Samsung Galaxy Z Flip5 kann um die Ecke fotografieren:

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Sommer

In den n-tv-Nachrichten heute auf meinem Google Nest Audio:

„… und im Südwesten sind sogar bis zu 28 Grad möglich“.

„Sogar“… Wir haben Anfang August…

Heute war zumindest der erste Tag seit drei Wochen, der wieder ein bisschen wie Sommer aussah. So sehr ich mich über den Regen gefreut habe: warmes, sonniges Wetter im Sommer ist mir dann irgendwie doch lieber. ?

Schönen Sonnenuntergang gab es!

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OK

Der alte Mann, der in der Bushaltestelle wohnt

… tut das jetzt seit ungefähr zwei Wochen mehr oder weniger direkt vor meinem Fenster. Das geht gewissermaßen problemlos, weil für die nächsten Jahre keine Busse hier lang fahren, weil die Bornheimer Straße umgebaut wird. Herrlich übrigens, ohne Busse schläft es sich viel ruhiger.

Aber zurück zu dem alten Mann. Der ist offensichtlich obdachlos, entspricht allerdings so gar nicht dem Klischee eines Obdachlosen. Zum Beispiel trägt er Chucks, einen recht hippen Bart und eine modische Brille, wenn er liest. Und das tut er viel, was ich so sehe, auch ziemlich dicke Schinken von Dan Brown und Co.

Nachdem ich ihn zwei Wochen lang umkreist habe, die letzten Nächte aber übel kalt waren, dachte ich heute nach dem Sport: Komm, sprichste ihn einfach mal an und fragst, ob er was braucht.

Er saß da nicht alleine, ein anderer Mann aus der Nachbarschaft sitzt da öfter mit ihm. Der Alte sagte, er sei hier nett aufgenommen worden, die meisten Bonner seien nett. Jeden Morgen brächte ihm einer einen Kaffee von der Bäckerei mit. Warm genug wäre ihm auch. Auf seinem Sack und Pack lag ein Fladenbrot. Wir unterhalten uns noch keine zwei Minuten, da kommt eine Asiatin vorbei und drückt ihm eine Box mit gebratenen Nudeln in die Hand. Na sowas.

Er erzählt noch ein wenig davon, wie er dort gelandet ist und fragt, ob mein E-Bike ein Besseres wäre. Das sähe so aus. 🙂 Meine Hilfe brauch er aktuell nicht, aber: vielen Dank!

Ich glaube, ich werde ihm mal Hummus vorbeibringen, ist kurzfristig das Beste, was ich für ihn tun kann. Wer ist denn schon gerne Fladenbrot ohne alles?

Und, ach ja, einem Redakteur vom Generalanzeiger habe ich auch Bescheid gestoßen.

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Urlaub

Auch noch nicht erlebt: Ich fand im Netz nach etwas Suche ein richtig schickes und noch bezahlbares Trekking-Rad mit 11-Gang-Nabenschaltung. Und noch während ich mich heute Abend auf mein altes Rad schwang, um einmal darüber nachzudenken, ob ich bereit wäre, so viel Geld dafür auszugeben, waren alle verfügbaren Modelle ausverkauft und erst wieder in 6 Wochen lieferbar. ?

Macht aber wahrscheinlich eh nichts, weil ich mir gerade offenbar etwas eingefangen habe. Scheine krank zu werden. Dabei hat der Urlaub doch noch gar nicht angefangen…

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Rechtschreibung

Sieht man ja oft so geschrieben, sieht für mich falsch aus, aber die Regel musste ich auch erst einmal im Duden suchen (Zusammen- und Getrenntschreibregel D59 (!)):

„Wenn der substantivische Bestandteil aus einer Wortgruppe verkürzt worden ist, schreibt man zusammen. Oft ist der Artikel und/oder eine Präposition weggelassen worden.“

Gilt demnach für Wörter wie „mondbeschienen“ (eigentlich: vom Mond beschienen) und „sagenumwoben“ (eigentlich: von Sagen umwoben) und für mein Verständnis auch für „videoüberwacht“ = per oder von (einer) Video(kamera) überwacht.

Also klein und zusammen. Aber wer beherrscht schon all diese Regeln…

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Live-Kunst

Der Hund ist echt und lag da am Fenster des Ateliers rum. Ob Teil der Ausstellung, konnte ich auf die Schnelle nicht ermitteln. Passte aber irgendwo. ?

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Ich, oder was? ?

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Right

Buch 1.1

Es war ein halbes Jahr offline, weil ich es überarbeiten wollte. War mit einigen Stellen unzufrieden. Und eigentlich auch mit der Story an sich… Es fehlte was, irgendwas passte nicht. Das Buch könnte sich lesen wie eine Heldengeschichte, aber das war es ja nicht. Ich bin einmal mit dem E-Bike durch Deutschland gefahren. Ja, muss man auch erstmal machen, aber schafft am Ende jeder™️ in zwei Wochen. Also nicht besonders heroisch, das Ganze. Und es fehlte ein wenig der Anreiz für Dritte. Wer mich nicht kennt, könnte sich schon fragen: Aha, und was soll mir das Ganze jetzt geben? Warum sollte ich das lesen?

Buchcover neu und alt

Im Großen und Ganzen habe ich die Geschichte gleich gelassen, kleine Stellen nur verändert, Teile gekürzt, anderswo etwas ergänzt. Das Cover habe ich nun selbst gestaltet (s.o.). Ist es besser? Na ja, es ist auf jeden Fall reduzierter. Und im Grunde, ja, habe ich 99,9% des Buches alleine erstellt. Nur eine Karte im Buch ist von Open Street Map, alles andere von mir selbst. Verändert habe ich das – neudeutsch – Framing. Es bleibt natürlich mein Erlebnis, aber ich stehe eigentlich nur noch exemplarisch für jemanden, der mit sich hadert, seine Bedenken überwinden muss, am Ende aufbricht, unterwegs einiges erlebt und schließlich verändert wiederkommt. Der Tenor ist klarer: Hab keine Angst vor dem da draußen! Wag dich raus!

Ach so: Kaufen kann man das, wenn man will, auf Amazon. Ich bekomme Tantiemen für jeden Buchkauf, aber reich werde ich damit nicht, keine Sorge. 🙂

Ist übrigens irgendwo zum Lachen, dass ich jetzt ein Jahr später wieder hier stehe und den Arsch nicht hochkriege, mich frage: Wat soll ich dann woanders? Dat hät doch keene Sinn! ?

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Urlaub

Liegt aber nicht nur an mir. Ein Problem ist, dass der Fuß immer noch zickt und das – ich hab’s heute getestet – wahrscheinlich ausgerechnet an meinen neuen Trailrunnern liegt. Die sind eigentlich gut und waren gar nicht mal so billig, sind aber eben so steif, wie Trailrunner/Wanderschuhe nun einmal sind. Dadurch rollt mein platter Fuß vorne nicht richtig ab, und das scheint die Entzündung herbeigeführt zu haben. In den Barfußschuhen geht es besser, aber da läuft man sich viel schneller die Füße platt.

Außerdem ist die Nabe an meinem E-Bike mehr oder weniger hin. Ja, hätte man auch früher mal reparieren lassen können, aber eigentlich wollte ich ja eh vom E-Bike weg und hin zu einem neuen Trekking-Rad ohne Motor. Finde natürlich auf die Schnelle keins, das hübsch ist, 11-14 Gang mit Nabenschaltung und Riemenantrieb hat (nie wieder ohne!). Also sind Wandern und Radfahren gerade kompliziert. Das wird noch ein Drama geben, die nächsten Tage. Kann ich gleich das nächste Buch schreiben. ?

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Technikbuch

Die Amerikaner mit ihrem dämlichen Imperialsystem! Was ein Meter ist, ist viel logisch-äääh…

Oder eine Sekunde… ?

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Tauben

Jungs! Kleiner Finger, ganze Hand und so… Da lasse ich euch gnädigerweise auf meinem Balkon eine neue Taube machen. Dann ist der Nachwuchs aus dem Haus, und dann macht ihr das hier… ?

Na gut, jetzt ist eh schon alles vollgekackt…

Aber ich wehe, ich finde auch nur einen Klecks auf meinem Autodach!

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Müsli und gesund

Müsli ist eigentlich auch nur eine Süßspeise. Gehe ins Geschäft und finde tatsächlich mal eins, das weniger als 20 Prozent Zucker hat! Gar nicht so einfach.

Der einzige, der das Problem erkannt und gelöst hat, ist leider der, den ich wegen der Radiowerbung seit rund einem Jahrzehnt boykottiere (was ich auch jedem anderen empfehle). Verflucht!

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Spam

Hier werden Sie gef*. Und wer oder was ist Kamun?

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Cocoon: Hummingbird (2008):

Wäre mal eine Herausforderung, das auf der Ukulele zu lernen. Aber das ist schwiiierig…

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Argh

Friendshipping*

Es war ein recht emotionales Wochenende, und nicht alles war hübsch. Ich hadere mit dem Älterwerden, und das liegt nicht nur daran, dass ich heute Morgen total gerädert und mit Muskelkater aufgewacht bin. Dabei hatte ich gestern nur bei einem Tischtennisturnier mitgespielt… **

Es sind auch andere Dinge. Mir wurde bewusst, was alles nicht mehr geht, was nicht mehr so einfach geht und dass sich gewisse Dinge nie wieder aufleben lassen. Dass man einige Dinge aber schon noch macht, für die man eigentlich längst zu alt ist. 🙁

Einiges geht dann schon noch, und vielleicht sogar besser als jemals zuvor, man kann immer noch verdammt gute Zeiten haben, und das werden wir auch. 🙂 Aber das müssen wir forcieren.

Heute ging ich durch die Innenstadt und sah einen Typen von hinten, bei dem ich dachte: „Ach, hey, das ist doch der Dings!“ Man guckt noch mal und erinnert sich: Ach nee, der ist ja längst weggezogen, und genau genommen sind wir auch gar nicht mehr befreundet. Irgendwie hatten wir uns aus den Augen verloren, oder etwas war vorgefallen. Verdammt, dabei hatten wir eine richtig gute Zeit zusammen.

Vielleicht erzähle ich euch da nicht viel Neues, aber im hektischen Alltag geht das zumindest bei mir oft unter und ich vernachlässige Freundschaften. Note to self, deswegen, and maybe to others:

  • Halte Kontakt zu den Menschen, die dir lieb und teuer sind.
  • Mach dir zur Not eine Liste mit den Top 20+ Menschen, mit denen du gerne regelmäßig Kontakt halten würdest.
  • Melde dich bei ihnen regelmäßig. Ja, geh du selbst den ersten Schritt!
  • Biete ihnen was an, schlage zum Beispiel gemeinsame Events vor (Konzertbesuch, Brauhaustour etc.) oder lade sie zu dir ein. Schmeiß auch ab und zu mal eine kleine Party (habe ich seit über zehn Jahren nicht ?).
  • Stelle Freunde und Familie über alles, auch über deinen Job.
  • Nutze die Zeit, die bleibt. Vielleicht gibt es kein nächstes Mal. ***

Jemand, der das in meinen Augen sehr gut macht, ist der Mattes. Muss ihn bei Gelegenheit mal fragen, wie er das macht.

* Friend und Shipping – mir fiel erst nach dieser Überschrift auf, dass das ein interessantes Wortspiel ist. Freunde verschicken, mal überlegen, wohin…

** War aber auch wirklich beinhart diesmal. 3 Stunden Angriffsspiel ohne echte Pause und ein richtig heftiges Teilnehmerfeld. Kein Gegner, bei dem man sich mal „ausruhen“ konnte. ? Na gut, der eine vielleicht…

*** Ja, das mag fatalistisch klingen, und wir sind noch keine 80. Das heißt auch nicht, dass jetzt alle wegsterben (obwohl einige gute Bekannte schon tot sind…), es kann auch sein, dass sie wegziehen oder man sich sonstwie aus den Augen verliert. Lieber mal was wagen, als sich hinterher über verpasste Chancen zu ärgern.

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Urlaub

Nachdem ich online kein Fahrrad gefunden habe, das Joy sparkt, tendiere ich aktuell zu einer Selbstfindungswanderung an der Mosel, also doch den Moselsteig, aber mit anderen Vorzeichen. Ich würde erst wiederkommen, wenn ich weiß, wer ich selbst bin. ?

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Spanisch

Nachdem ich neulich im Straßencafé zwei Lateinamerikanerinnen hab reden hören, hab ich mich wieder daran erinnert, dass Spanisch eine verdammt schöne Sprache ist und dass ich sie jetzt mal langsam ernsthaft lernen möchte. Kommt als nächstes.

Komt er achteraan, wie der Niederländer sagt, was auch bedeutet, dass ich damit langsam gerne mal fertig werden würde. Werde das im Herbst mal etwas intensivieren und abschließen. Dann Spanisch.

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It’s not me, taking those nice pics, it’s the Galaxy Z Flip5:

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The Dead South: In Hell I’ll Be in Good Company (2017)

Just wow!

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Right

Beißen für Deutschland

Daran dass die deutsche Fußballnationalmannschaft der Männer derzeit nichts taugt und zweimal bei der WM in der Vorrunde rausgeflogen ist – man hat sich beinahe dran gewöhnt. Kurzzeitige Schwäche halt, gab es um das Jahr 2000 rum schonmal. Dann folgte in diesem Sommer die U21 – bei der EM ebenfalls raus in der Vorrunde. Dass nun aber auch die Fußballfrauen bei der WM schon in der Vorrunde scheitern – jetzt wird’s langsam sonderbar. Kann Deutschland plötzlich kein Fußball mehr spielen?

Ich sehe mehrere Gründe, hab da seinerzeit auch schonmal drüber gebloggt, will mich da jetzt nicht wiederholen. Ich sage nur: Vergleicht einfach mal. In diesem Spiel kämpft eine Deutsche mit letzter Konsequenz (namentlich: Alexandra Popp <3):

https://www.youtube.com/watch?v=jH8t5me3vY8

Und dann habe ich nochmal diesen Historienschinken hier rausgekramt: Achtelfinale 1990 Deutschland vs. Niederlande. Hier kämpfen 11 Spieler bis zum Umfallen 90 Minuten lang um jeden Millimeter:

Deutschland hat nie besonders schönen Fußball gespielt. Technisch und spielerisch waren andere Teams besser. Aber die Spieler:innen haben gebissen und gekämpft wie die Löwen und deswegen (und wahrscheinlich auch nur deswegen) die meisten ihrer Spiele gewonnen. Dieses Beißen sehe ich jetzt einfach nicht mehr, weder bei den Männern noch bei den Frauen (außer, wie gesagt, bei Alexandra Popp).

Warum, ist noch die Frage. Warum beißt keiner mehr für Deutschland?

Oder andersrum: Warum hat man eigentlich früher für Deutschland gebissen? ?

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Regen

Okay, der Sommer ist verregnet. Das ist nicht hübsch, war er früher aber auch schon öfter. Die Frage ist also jetzt, warum sich jeder Regenschauer gerade wie etwas Besonders anfühlt. Ach guck, wieder ein Schauer – man fühlt sich jedes Mal fast bemüßigt, etwas dazu zu sagen.

Ich glaube, es liegt daran, dass Regen einfach etwas verdammt Seltenes geworden ist, nicht nur in den Sommern. Früher musstest du eigentlich immer eine Regenjacke und besser noch -hose dabei haben, mindestens aber einen Regenschirm. Öfter mal nach dem Online-Wetter schauen, ob Regen angekündigt ist. Das habe ich hier in Bonn tatsächlich seit Monaten nicht getan. Es regnete einfach nicht mehr, allenfalls mal kurz, und man konnte sich mittlerweile schon darauf verlassen.

Der Regen ging und man hatte ihn nicht vermisst. Wer ist schon gerne nass geworden? Nur dass wir ihn leider brauchen, um zu überleben. Verfluchter Klimawandel.

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Urlaub

Übernächste Woche soll’s losgehen. Ich hab immer noch keinen Plan wohin, aber täglich neue Ideen. Aktueller Favorit: den Moselsteig wandern. Gestern war es noch die Eurovelo-R2-Route mit dem Rad: Amsterdam-London-Dublin-Galway (oder anders herum). Keine Ahnung, was es morgen ist. Vielleicht bleibe ich aber auch einfach hier. ??‍♂️

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Saint Motel: Sisters (2021)

Die Welt schwimmt auf der Retrowelle und nach den 20ern und 80ern sind hier mal die 50er dran. I like!

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Yeah

1x Rückenwind bitte

Mister Ziellos war heute bei der Impfärztin und hat sich für eine Weltreise präparieren lassen. War schon jeck, wie wir da saßen.

  • „Indien und Indonesen, sagten Sie? Und auch richtig tief drin so ohne Luxushotels? Da gebe ich Ihnen auf jeden Fall Gelbfieber, Meningokokken, Typhus, und ich würde auch noch Tollwut empfehlen. Was ist mit Afrika?“
  • „Ja, nehme ich auch noch!“

So leicht wird da nie wieder dranzukommen sein. Vorletzte Woche erst den Termin gemacht, weil die Impfärztin zufällig die Urlaubsvertretung meines Hausarztes ist und ich ja mit kaputtem Fuß dahin musste. Da bot sich das irgendwie an, gleich mal was Vorausschauendes zu machen.

Drei Impfungen gab’s heute, zwei Impfstoffe hatten sie nicht mehr im Kühlschrank, ein paar andere kommen aus zeitlichen Gründen (Mehrfachimpfung) besser erst im September dran. Die Liste ist lang, und zu meiner Krankenkassen-Wahl (ich hatte noch nie eine andere) bekam ich ein Lob. Die würde das alles übernehmen, sonst hätte mich der Spaß mal eben locker 800 Euro gekostet.

Und das alles für einen, der überhaupt noch gar keine konkreten Weltreisepläne hat… Na ja, Indonesien ist wirklich geplant, das nächste Mal, wenn es nach Singapur geht, und das muss es ja schon aus Recherchegründen. Und ein bisschen Fernweh hat das heute schon alles erzeugt. Die aktuelle Wetterlage übrigens auch.

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Heute Abend war dann irgendwie Rückenwind. Lange habe ich mit mir gerungen, mich dann entschlossen, das Buch doch noch einmal zu überarbeiten und neu herauszubringen. Monatelang jetzt tatsächlich daran gearbeitet. Und heute Abend war es dann so weit. Die letzten Arbeiten an Cover und Satz für das Taschenbuch und das Ebook. Ich saß auf meiner Couch, schlürfte eine Portion Grießbrei, hörte zufällig richtig gute Musik auf Spotify und irgendwie dauerte alles recht lange, aber klappte dann auch.

Yee-hah!

Dauert jetzt nur noch bisschen, bis es auch verfügbar ist. Ich schreib dann separat noch mal was dazu.

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Netter Ansatz und irgendwie auch respektvoll, die Müllabfuhr „Team Orange“ zu nennen. ?

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Gestern in Buschhoven (Radtour, weil immer noch Fuß kaputt):

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Impala Ray: The Gambler (2015):

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Allgemein

Köln-Bonn

Jetzt bin ich zum zweiten Mal von der gleichen Strecke überrascht worden. ?? Dabei bin ich die vor knapp drei Jahren schon einmal gefahren und hab darüber gebloggt. Diesmal immerhin offenbar fast eine halbe Stunde schneller:

Es ist hochinteressant, wenn man von Bonn nach Köln und zurück fährt. Je nachdem, wie man Bonn und Köln definiert, können da ganz verschiedene Strecken bei rauskommen:

  • Bonn-Siegaue bis Köln-Libur (rechtsrheinisch): ca. 11 km
  • Bonn-Buschdorf bis Köln-Godorf (linksrheinisch): ca. 12 km
  • Von mir zu Hause bis Köln-Godorf: ca. 17 km
  • Von mir zu Hause bis zum Kölner Dom: ca. 29 km
  • Bonn-Mehlem bis Köln-Worringen: ca. 58 km

Reingefallen bin ich so gesehen, dass die Strecke rechtsrheinisch einfach länger ist. Heute nachgemessen: 35km vs. 25 km. Das nächste Mal weiß ich Bescheid…

Schön ist’s da auf jeden Fall schon:

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Ach, ChatGPT…

Ich wollte heute Nachmittag wissen, was der südlichste Kölner Stadtteil ist und wusste nicht, ob das Godorf auf der linken Rheinseite oder Libur auf der rechten ist. Mal gefragt, Antwort erhalten – und die angezweifelt. Und ChatGPT dann so…

ChatGPT wirkt auf mich immer wie ein emsiger Kollege, der gerade frisch von der Uni kommt, hochmotiviert ist, viel Energie in seine Arbeit steckt, sie selbstsicher präsentiert, dem aber die Erfahrung fehlt und der deswegen Fehler macht.

Ist die KI wenigstens in der Lage zu lernen? Heute Abend habe ich die Frage noch einmal gestellt…

Seufz…

Ich will gar nicht wissen, was passiert, wenn ich noch einmal nachfrage.

Rondorf stimmt übrigens nicht, das habe ich da reingeschmuggelt und ChatGPT ist der Fehler nicht aufgefallen, hat mir sogar Recht gegeben. Godorf und Libur liegen südlicher als Rodenkirchen (Libur ist der südlichste), Rondorf aber nicht…

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Nasi Goreng

Ich arbeite am perfekten Nasi Goreng, und ich glaube, ich bin jetzt immerhin so weit, dass der eine oder andere Malaysier das schon essen würde. Will keep practising!

Reis, Grüngemüse, Fisch oder Krabben, Currypulver, Erdnussöl, Knoblauch, Rührei, Sambal Oelek, Ketjap Manis, Sojasauce, Pfeffer. Mehr ist es eigentlich nicht.

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Frankreichs Fußballerinnen

… haben Brasilien geschlagen. Und was um alles in der Welt machen die da auf dem Bild?! ?

Screenshot

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Adam Green – Emily:

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Right

Ziele

Mit Nadine kann man sich gut über Ziele unterhalten. Welche davon in unseren Köpfen sind, welche wir wirklich wollen, welche uns die Werbung zugeflüstert hat, welche wir meinen haben zu wollen und welche wir am Ende trotzdem haben, auch wenn die Werbung sie uns eingeflüstert hat, aber man sie tief und innig trotzdem eigentlich will. Ein klein Häuschen mit Garten etwa, spricht ja nicht so viel gegen.

Ich bin völlig ziellos gerade. Will kein Haus, keine Familie, will keine Weltreise, will keine Karriere machen. Aber das geht nicht, sagen Hinterkopf und Gesellschaft im Jahr 2023: Du musst nicht alles wollen, was die Werbung dir suggeriert, aber du musst auf jeden Fall Ziele haben, und vor allem darauf hin arbeiten sie zu erreichen!

Ja, habe ich aber nicht. ??‍♂️ Ich weiß noch nicht mal, wohin ich eigentlich im August in Urlaub fahren will. Ich weiß nur, dass er dringend nötig ist.

Ich könnte jederzeit eine Weltreise machen, ich hätte das Geld dafür, den passenden Job, der mir die Flexibilität gibt. Ich könnte mir beinahe jedes Auto kaufen, das ich will (teuren Sportwagen will ich eh nicht), bekäme sicher auch ein klein Häuschen irgendwie finanziert, könnte Karriere machen. Familie gründen? Sicher auch irgendwie möglich…

Keine Ziele zu haben, fühlt sich grauenhaft an. Ich weiß gerade gar nicht, warum ich hier eigentlich was mache. Buddhisten applaudieren vielleicht: Der Mann muss zwangsweise im Hier und Jetzt leben, weil er im Morgen gar nicht denken kann. Stimmt aber nicht ganz: Ich denke gerade mehr über Vergangenheit und Zukunft nach, als mir lieb ist.

Nee, ist nicht schön, ist auch ein elendiges Luxusproblem. Ich weiß, dass 99,9 Prozent der Menschen, die auf diesem Planeten jemals lebten, überhaupt nicht die Möglichkeit haben oder hatten, sich selbst zu verwirklichen. Ich habe sie und lasse sie völlig ungenutzt. Aber nur, weil ich die Mäglichkeit habe, eine Weltreise zu machen und damit praktisch die Verpflichtung es auch zu tun, heißt das doch noch lange nicht, dass ich das auch will. Auch werde ich es wohl irgendwann bereuen, es nicht getan zu haben, weil ich dann zu krank bin, zu alt, zu pleite, zu eng eingebunden in Doch-eine-Familie, oder weil die Welt bis dahin vor die Hunde gegangen ist (wird sie wahrscheinlich). Aber trotzdem: Jetzt gerade weiß ich einfach nicht, was ich anderswo soll.

Mary erzählte neulich davon, dass sie auf den Azoren Whale Watching gemacht hat und man da sogar Blauwale sehen kann. Ey, Blauwale! Die größten Tiere, die auf der Erde noch leben. Du könntest dahin und dir welche angucken! Und trotzdem wäre es mir egal, müsste ich morgen sterben und wüsste ich, dass ich in meinem Leben nie einem Blauwal leibhaftig ins Auge geschaut hätte. ??‍♂️

Ich weiß ja auch nicht. Jetzt gerade sortiere ich final aus, und das ist auch ein krasses Projekt. Er versetzt mich auch extrem in Unordnung. Ich bin nicht ganz ich selbst, gerade. Oder mehr ich selbst als ich es jemals war? ? Vielleicht ändert sich das auch wieder. Aber jetzt gerade habe ich als einziges Ziel, erstmal fertig zu werden mit dem finalen Ausmisten. Vielleicht sehe ich danach alles ganz anders.

Und ihr? Welche Ziele habt ihr, habt ihr sie schon erreicht, lebt ihr ohne Ziele? Braucht ihr welche, damit es euch gut geht? Wie geht es euch jeweils damit?

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Smart

Heute beim Radsport fuhr ein Smart #1 vor mir. 1 ganz hübsches Elektroauto, klein, aber nicht zu klein, flink. Und ich dachte: Hey, Smart! Elektro! Vielleicht solltest du doch nochmal umswitchen und endlich die Elektrorevolution mitmachen. Die Umwelt rettest du damit schon nicht, aber besser als nen Benziner ist das allemal. Und ist nen kleiner Smart. Wie teuer kann der sein?

Hab gerade mal nach den Preisen geschaut:

Ich glaub, bei euch piept’s wohl! Da kriege ich ja fast nen Tesla für. Nee, so dringend muss ich die Elektrowende dann doch nicht mitmachen. Ich will mich selbst damit sanieren, nicht die deutsche Autoindustrie.

*

Minimieren heißt auch digital Minimieren. Also alte Dateisammlungen nochmal durchgehen und alles löschen, was nicht mehr gebraucht wird. And here comes the enjoyable part: Alte Filme, die – weiß gar nicht, woher die kommen ? – auf meiner externen Festplatte gelandet sind und die ich noch nie gesehen habe, also das dringend mal nachholen sollte.

Diesmal: „Shaun of the Dead“. Neulich auf der Bonner Bierbörse kamen wir aus irgendeinem Grund auf Filme zu sprechen und gute Komödien. Meine Perspektive: Es gab in diesem Jahrtausend vielleicht eine gute Handvoll guter Komödien, mehr nicht. Einer von Olis Kumpels meinte: „Du hast aber schon ‚Shaun of the Dead‘ gesehen, oder nicht?“ Nein, hatte ich tatsächlich noch nicht, bis jetzt…

Und was soll ich sagen: Wurde Zeit! ? Natürlich genau mein Humor. Herrlich stumpf und dabei feste druff. Fast wie in bester Bud-Spencer-und-Terence-Hill-Manier. Hier halt auf Zombies. Alleine schon, dass die eine halbe Stunde des Films brauchen, um überhaupt zu checken, dass sie mitten in der Zombie-Apokalypse sind. Bei der Szene, wie sie den Escape Plan schmieden, erst die Freundin zu retten, dann die Mutter, dann den schon infizierten, ungeliebten Stiefvater noch schnell plattzumachen, um dann nach Hause… ach nee, doch erst die Mutter, dann den Stiefvater, dann die Freundin und dann lieber in die Stammkneipe, um da in aller Ruhe bei ein paar Bier dem Weltuntergang zuzusehen… ? Herrlisch…

Kennt ihr sicher alle schon. Ich bin froh, dass ich jetzt auch dazu gehöre.

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Wall of Dick-Pics

Der Besitzer kam rein und erklärte uns die Wand. „Dick“ wäre die Abkürzung für „Richard“ und damit wäre das die Wall of Dick-Pics. Hab nicht alle erkannt. Ihr? Und klar, der Precht ist auch dabei. ?

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Argh

Traffic

Wie macht man das am besten? Mit einem kaputten Fuß, den man eigentlich nicht belasten sollte, zu einem Termin nach Berlin und am gleichen Abend wieder zurück.

Den Fuß einfach dalassen? Ja, das wär’s…

Ich stehe um 0545 auf, die Bahnfahrt beginnt um 0704. Busse halten gerade nicht hier, Taxi wird was knapp, mein Rad mag ich nicht den ganzen Tag am Bahnhof stehen lassen. Die Lösung: ein Leihscooter!

Nur dass der Voi um die Ecke mir fünfmal den angeforderten Bestätigungscode nicht schicken mag. Und der Bolt 50 Meter weiter zehn Fenster bis zur Anmeldung braucht. Name, E-Mail, Geschlechtskrankheiten. Es vergehen 5 Minuten, bis ich endlich losfahren kann.

Der RE5 in Bonn kommt nur leicht verspätet, also erwische ich ihn noch. Bis Brühl holt er die Verpätung sogar wieder auf. Bis es dann heißt: kein Halt in Köln-Süd, wir halten statt dessen in Hürth-Kalscheuren. Und ab da geht dann alles schief. Wir kommen kurz vor Köln-Süd außerplanmäßig zum stehen. Der Zugchef ruft etwas von wegen Signalstörung durch. Wir rollen an, stehen, rollen, stehen, es vergehen fünf Minuten, zehn, schließlich 15. Ich verpasse meinen ICE, der natürlich einmal pünktlich ist, um genau 1 Minute.

Immerhin: Die Bahn-Mitarbeiter sind hilfsbereit, buchen mich um, organisieren mir sogar einen Sitzplatz im Ersatzzug 45 Minuten später. Wäre ich eine Stunde später als geplant da.

Doch natürlich sammelt der Nachfolgezug auch wieder Verspätung auf. Ich komme am Ende fast zwei Stunden später in Berlin an. Wie komme ich nun zur Veranstaltung? Taxi? Nein, schon wieder nicht. Google Maps sagt, dass ich mit der U5 schneller bin, na dann.

Mit kaputtem Fuß merkt man erstmal, wie schnell sich alle fortbewegen, wie rücksichtslos manche sind, wie ellenbogenartig die Gesellschaft, wie alt man selbst geworden ist.

Nach der Veranstaltung zurück in die U-Bahn. Ausgerechnet für ein U-Bahn-Ticket will die Bahn-App plötzlich meine Anmeldedaten haben, die ich gerade nicht auswendig weiß. Ich kaufe ein Ticket am Automaten. Das dauert – zehn Sekunden. Kein Scheiß! Der ranzige Automat mit Touchscreen blendet sofort „Einzelticket A/B“ ein, ich tippe drauf, höre sofort das Bezahlen-Geräusch, keine weitere Bestätigung nötig, ich kann meine Debitkarte auflegen und das Ticket ist gelöst. Verblüffend.

Der ICE fährt ab Berlin HBF erst los und hat da schon 5 Minuten Verspätung. Vor Hannover kommen wir zum Stehen wegen is nicht. Insgesamt werden es 25 Minuten bis Köln. Wodurch ich natürlich meinen Anschluss nach Bonn wieder verpasse. Es ist bereits Mitternacht. Ich schaue in der Wartehalle im Kölner HBF auf die Anzeigentafel: Es fahren in der nächsten Stunde noch 6 (!) Bahnen nach Hennef (!), aber keine einzige nach Bonn. Wohl aber noch vier Straßenbahnen – na toll. So tuckere ich eine Stunde lang mit der 16 am Rheinufer entlang, bis ich in Bonn-West ankomme.

Wie es der Zufall will: 5 Voi-Scooter, aber das habe ich erstmal aufgegeben, aber auch 2 Bolt. Der erste: defekt, der zweite: funktioniert und bringt mich nach Hause. Immerhin.

Jetzt ist es kurz vor 2 und ich könnte tot umfallen. Aber ich habe in der Bahn für morgen schon vorgearbeitet. Und Bloggen muss nach einer solchen Tour sein.

7.500 Schritte meldet die Sportuhr. Das sind 7.500 zu viel für meinen Fuß. Aber weniger ging wohl nicht. Die Bahnsteige sind einfach zu lang.

Aber wir brauchen noch eine Quintessenz. Ich gebe euch eine: Man ist erstaunlich leidensfähig, wenn man unterwegs ist. Dann kommt man halt mal zu spät wohin. Es löst bei mir nicht mehr so viel Stress aus. Und wenn man am Ende heile zurück ist, ist das meiste davor vergessen.

Optimierungsfähig ist das alles natürlich, klar (außer der Fahrkartenautomat in Berlin!), aber das wisst ihr ja alle.

*

Grrr

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Argh

Was man nicht im Fuß hat…

Mittwochabend war ich mit Nicky spazifonieren; es wurde ein etwas längerer Abendspaziergang mit 13km laut Sportuhr. Ich kam wieder, stellte die Schuhe in die Garage und legte mich hin, alles war wie immer. Nur dass ich nachts ein paarmal aufwachte, weil mir irgendwie der linke Fuß wehtat, und gestern Morgen dann waren die Schmerzen so stark, dass ich nicht mehr auftreten konnte. WTF?!

Ich krabbelte ins Nebenzimmer zu meinem Handy und rief erstmal bei meinem Hausarzt an, dann bei seiner Vertretung, weil er im Urlaub war. Ich konnte vorbeikommen, wir begutachteten den Fuß und die Ärztin schickte mich zum Röntgen.

Kleine Nebenanekdote: Ich musste dafür das Internet wälzen und insgesamt vier Anrufe tätigen, wo man mich jeweils 2:30 min in der Warteschleife hingen ließ und dann aus der Leitung warf. Ich habe das Gefühl, die meisten Radiologie-Praxen in Bonn ziehen sich einfach raus und lassen das St.Josefs-Hospital in Beuel die ganze Arbeit machen, wo man ohne Termin zum Röntgen gehen kann – man aber auch nirgendwo anders unterkommt. Ich kam dafür erstaunlich schnell dran (nach 10 Minuten), die Fachkraft war sehr zuvorkommend und emsig bemüht, hielt Rücksprache mit dem Arzt und kam zu dem Ergebnis: Gebrochen ist da nichts und die Bänder sind auch in Ordnung; sie tippen auf eine Entzündung. Keine Ahnung, wodurch ausgelöst.

Meine Ärztin, mit der ich später noch telefonierte, wusste es auch nicht (Internistin mit Spezialisierung auf Psychotherapie und Gelbfieberimpfung – spannende Kombination. Ich habe bei der Gelegenheit direkt einen Termin zur Impfung vereinbart; es soll ja noch auf Weltreise gehen ?). Ich beschloss also, mir zwei Ibu einzuwerfen, den Fuß möglichst nicht zu belasten und einfach abzuwarten. Und siehe: Heute tut er schon viel weniger weh, auch wenn er jetzt etwas dicker ist. Aber Abwarten scheint zu helfen.

My point is: Wenn sich der Fuß nicht benutzen lässt, du also praktisch nur auf einem Bein durch die Wohnung hüpfen kannst, musst du dir guuut überlegen, was du wann wo tust. Zum Beispiel musste ich trotz „Krankheit“ noch dringend Handtücher und Unterwäsche waschen. Die Schmutzwäsche ist in meiner Wäschetonne im Schlafzimmer, die Handtücher sind im Badezimmer. Mitnehmen zum Arztbesuch wollte ich noch meinen Rucksack (Küche) und meinen Laptop (Arbeitszimmer, falls die Wartezeit exorbitant würde, wurde sie zum Glück nicht).

Also erst in die Küche, Rucksack schultern, noch ein Glas Wasser trinken, aus dem Bad die Handtücher holen, aus dem Schlafzimmer den Rest der Wäsche, dann aus dem Arbeitszimmer den Laptop, im Flur die Schuhe anziehen, runter in den Wäschekeller, die Maschine anschmeißen, im Hof das Fahrrad holen und losradeln. Ganz einfach.

Lief natürlich nicht so. Ich trug mich zwar in die Küche, aber vergaß den Rucksack, hoppelte wieder zurück, ging ins Schlafzimmer, die Wäsche holen, dann die Handtücher, war abmarschbereit, erinnerte mich dann an meinen Laptop, wollte noch einen Schluck trinken, wozu ich in die Küche musste und… ach nee, das Fenster muss noch zu…. Und dann natürlich auf mehr oder weniger nur einem Bein die Treppe runter und das Fahrrad die Treppe zum Hof hoch. Puh… Ich kam völlig fertig bei der Ärztin an.

Was man nicht im Kopf hat, muss man in den Beinen haben, sagt der Volksmund. Und wenn dir nur eins deiner beiden Beine zur Verfügung steht, musst du viiieeel in der Birne haben – aber wo soll das auf die Schnelle herkommen…

Nebenbei eine ganz gute Erinnerung daran, dass Gesundheit nichts Selbstverständliches ist und von einen auf den anderen Tag vorbei sein kann. Ich habe meine Trailrunner als Übertäter in Vermutung, richtig gut haben sie von Anfang an nicht gepasst. Werde mich vor dem Marsch mal noch nach was Anderem umsehen.

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Tauben

They grow up so fast! ?

Heute gab’s den ersten Spaziergang auf dem Balkonsims. Die Taubenmama hat sich viel Zeit genommen und dem Nachwuchs alles in Ruhe erklärt ohne zu drängeln. Wird nicht mehr lange dauern bis zum Jungfernflug…

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Regen

Heute Nachmittag begann es auf einmal zu regnen. Auch lange nicht gesehen. Etwa zeitgleich schoben ohne Übertreibung zehn Einsatzwägen mit Sirenen hier durch, als hätte das was miteinander zu tun. Polizei, Feuerwehr, Rettungswagen, Notarzt, das ganze Programm. Wirkte wie Endzeit. Irre.

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Godesburg

Laufen kann ich derzeit nicht, aber Rad fahren. Hab heute eine kleine Abendtour zur Godesburg gemacht. Schon ne schöne Aussicht dort!

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Die Toten Hosen: Paradies (1996). Übe den Song gerade auf der Ukulele (meine Nachbarn wissen es schon ?). Er ist recht einfach, Am, G, D und ein bisschen C, Em und F. Also sechs Akkorde – wer hatte eigentlich behauptet, Punk wären immer nur drei? ?