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Gibt es das eine für alles?

Heute mal – leider – gar nicht philosophisch, sondern ziemlich materiell: Ich versuche gerade, mich minimalistisch neu einzukleiden, in erster Linie soll es eine neue Outdoor-Ausrüstung werden. Wandern oder gar Pilgern wäre das Nahziel.

Aber schön wäre natürlich eine Jacke, die nicht nur zum Pilgern gehen würde, sondern vielleicht auch auf Radtouren oder gar beim Laufen, trotzdem als Regenjacke oder sogar hin und wieder im Alltag. Angenehm zu tragen sollte sie sein, und wenn sie dabei noch gut aussähe und nicht zu viel kosten würde – wäre schon geil.

Geht natürlich nicht ohne irgendwelche Abstriche.

Das heißt: vielleicht doch. Denn nach ein wenig Suchen habe ich offenbar die perfekte Jacke gefunden: Hardshell, aber durch einen Weichmacher fast so weich wie eine Softshelljacke, waschmaschinentauglich, dabei winddicht, atmungsaktiv und trotzdem noch eine Wassersäule von 15.000, was nicht für Dauerregen reicht (tut aber keine Jacke), aber für die meisten Regenschauer oder sogar Nieselwetter. Gut aussehen tut sie auch noch, auch wenn Schwarz nicht meine allerliebste Farbe für Outdoorklamotten ist. Dann muss sie teuer sein, oder? Nee, auch nicht. 100 Euro.

Okay, mit der werde ich nicht joggen gehen können, aber das macht nichts, dafür gibt es andere Möglichkeiten. Soll heißen: bis auf gannnz wenige Abstriche geht es. Und etwas Derartiges suche ich jetzt auch für Wanderschuhe (bei gutem wie schlechtem Wetter, atmungsaktiv, regendicht, aber nicht zu schwer, vielleicht sogar hübsch) und einen Rucksack (einer für alle Zwecke: Daypack, Einkaufen, Wandern, Trekking, Backpacking durch Südostasien…).

Gibt’s auch wieder nicht. Der Tropicfeel Shelter könnte aber so ziemlich in die Richtung gehen. Ist mit 230 Euro dann aber auch nicht mehr billig:

Soll heißen: Doch, ich glaube das geht irgendwie. 90 Prozent Zweck und Wunsch, 10 Prozent Kompromiss. Ich versuche das jetzt bei den allen Dingen, die ich mir neu kaufe.

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Die Schuhe werden es übrigens nicht. Heißen „Trekkingschuhe“, hätte ich eh nur als Sneaker angezogen oder für lange Spaziergänge. Aber sie passen auch schlicht nicht. Und das Logo… na ja, sagen wir, es erinnert stark an das einer anderen Schuhmarke…

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Zwei neue Trips geplant: Jakobsweg in der Eifel über das lange Christi-Himmelfahrt-Wochenende mit zwei Kumpels (Vatertagstour? ?). Sie haben es vor mir schon bis Waxweiler geschafft und wollen bis Trier. Ich will es vorher sogar noch schaffen, bis Waxweiler gelaufen zu sein, damit es sich vollständig anfühlt. Auch dafür muss gute Ausrüstung her.

Und dann Porto im Juni. Ich besuche Nicky und Juan, arbeite von dort und schaue mir über São João an, ob der Portugiese an sich auch feiern kann. Wird er schon machen, auch wenn er kein Spanier ist. War noch nie im Sommer in Porto, glaube, das wir cool und heiß.

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Autos nerven mich zunehmend. Sind überall, blockieren die Straßen, fahren zu schnell oder zu langsam, alles muss sich ihnen unterordnen (warum eigentlich?), brauchen zu viel Platz.

Ich weiß, das haben sie immer schon. Aber ich sehe immer weniger ein, warum wir uns von den Stahlkarossen nicht langsam lösen können. Nur, weil wir die „immer“ schon benutzt haben?

Eigentlich war der Weg doch längst vorbestimmt: Eine Stärkung von allen anderen Verkehrswegen und -mitteln bis ca. 2030, so dass kaum noch jemand ein Auto wirklich braucht, und wenn doch, dann eben mit guten Carsharing-Angeboten, ansonsten eben Rad und ein viel attraktiverer ÖPNV.

Und jetzt sieht es mir mehr und mehr so aus, als hätten wir uns von diesen Zielen schon wieder verabschiedet und würden das Elektroauto als die Lösung feiern. Das ist es aber nicht. Es mag besser sein als ein Verbrenner, aber es wird seinerseits die Straßen verstopfen. Die Luft wird besser, aber das ist es dann auch. Nicht wirklich was gewonnen.

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Ich bin mir bekanntlich für nichts zu fies, aber das Zeug schmeckt wirklich gar nicht so schlecht:

Kann natürlich nicht mit einer original italienischen Salami mithalten, aber das kann die von Wilhelm Brandenburg auch nicht.

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Es gibt zwei Pop-Songs, die „Geronimo“ heißen und beide finde ich richtig gut.

Den von The Beach sogar noch ein bisschen besser:

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Einen Monat Runterchillen

Ich hatte mir vorgenommen, den ganzen März nichts zu machen, was mich irgendwie stressen könnte. Einfach, weil mir der ganze Stress der Wochen davon nicht gut getan hatte. Ich war irgendwie andauernd krank. Was ich im Chillmonat März dann jetzt gemacht habe:

  • Ganz normal gearbeitet ??‍♂️
  • Viele Serien geguckt (vor allem Silicon Valley, The White Lotus, Der Schwarm und jetzt: Succession)
  • Die Wohnung entstaubt und gesäubert
  • Und irgendwie richtig viel geschlafen, also mehr, als ich Schlafmütze sowieso schon schlafe

Eigentlich habe ich noch mehr getan, als die Wohnung in allen Ecken gesäubert: Ich habe mir ein richtiges Update verpasst. Einige Dinge ersetzt, die schon lange nicht mehr schön waren oder gut funktioniert haben (Reisetrolley, Bettdecke, ANC-Kopfhörer (Nothing Ear 2 – ziemlich gut!). Ein Rucksack, eine Softshelljacke und eine elektrische Zahnbürste stehen u.a. noch aus).

Und jetzt, wo der Monat rum ist… werde ich weiter machen mit dem Runterchillen. Denn irgendwie bin ich damit noch nicht fertig. Nach dem Säubern ist vor dem Renovieren. Ich sollte unter anderem mal die Heizungen streichen, wollte mir eine Außensteckdose legen lassen und dann ein Balkonkraftwerk installieren. Und auch wieder paar Dinge wegminimieren.

Einige richtig heftige Aktion wäre Marie-Kondo-mäßig den ganzen Kleiderschrank wegzuminimieren, durch eine Kommode zu ersetzen und die Klamotten künftig nur noch einzurollen. Echter Hardcore-Minimalismus, vor allem, weil mein Kleiderschrank auch ganz viel anderes Zeugs beherbergt. Echte Challenge also, von daher gefällt mir die Idee eigentlich immer besser, je mehr ich drauf rumdenke……… ?

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Denn ja, wie gesagt, ich möchte gerne noch weitermachen. Zumal ja ich doch wieder nicht gar nichts mache. Denn ich glaube, ich kann nicht nichts tun, so bin ich einfach nicht.

Aber danach würde ich irgendwann schon gerne wieder paar neue Dinge lesen und lernen. Grafikdesign zum Beispiel.

Ich berichte Anfang Mai, wie das hier weitergegangen sein wird.

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Kudos für diese Überschrift, @Spox!

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Noch ein Foto, mehr heute nicht. 🙂

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klein schreiben

Nachdem nicky neulich einen kommentar hier komplett in kleiner schrift verfasst hatte, hat mich das zum nachdenken gebracht:

  • warum tun wir das eigentlich nicht immer?
  • in den meisten anderen westeuropäischen sprachen ist das doch auch so
  • was massen wir uns da an, anders zu sein?
  • man versteht trotzdem alles problemlos
  • man hätte keine schwierigkeiten mit mehr mit substantivierungen, einer der kompliziertesten regeln in der deutschen sprache
  • wir sind doch eh laufend dabei, die sprache zu verändern

In den 90ern kam unter anderem auf, dass in der bibel nicht mehr nur von brüdern die rede ist, sondern auch von brüdern und schwestern. Frauen wurden endlich mitgenannt. es folgte die rechtschreibreform, die alles vereinfachen sollte und es immerhin bei vielem geschafft hat, dann die reform der reform. Und heute wird fleißig gegendert. Anders als viele andere bin ich dafür.

Ich bin bekanntlich auch dafür, noch viel weiter zu gehen – jetzt wo wir eh schon dabei sind. Das „Sie“ abzuschaffen etwa würde sehr vieles im alltag vereinfachen und uns zu einer lockereren gesellschaft machen. Das ß? Ich mag das eigentlich, aber hätte auch nichts dagegen, wenn wir es drangäben, wie die schweizer es schon vor jahrzehnten getan haben. Und nun einfach klein schreiben, jedes verb, jedes adjektiv, jedes substantiv, meinetwegen ausgenommen von satzanfängen und namen?

Warum denn eigentlich nicht?!

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Durchgehalten

Vor drei Wochen habe ich mit die Magic 5 gestartet und jeden Tag mindestens fünf Dinge an meiner Wohnung geputzt, entstaubt, aufgeräumt, hübsch gemacht oder gar renoviert. Und ich habe eisern durchgehalten. 21 Tage mal 5 Tasks ergibt 105 Dinge, die ich an der Wohnung aufgehübscht habe. Im Endeffekt sind es sogar deutlich mehr geworden, weil 5 nur das Minimum war und ich – einmal aktiviert – noch mehr schaffen wollte.

Auffälligste Änderung: Die Luft ist erheblich besser geworden. Ich habe Schränke, Türen oben wie unten entstaubt und etliche Male die Wohnung gesaugt. Hätte nicht gedacht, dass das so viel ausmacht, aber dass man jetzt in der Wohnung frei atmen kann, ist eine völlig neue Erfahrung für mich wunderbare Erfahrung.

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Merino

Ich geb’s zu: Seit ich mir vor einem guten halben Jahr zwei schicke Merino-T-Shirts zugelegt habe, habe ich fast nichts Anderes mehr getragen. Zum Sport, zum Schlafen, im Alltag. Die Dinger riechen wirklich nicht, sind angenehm zu tragen, passen zu beinahe jedem Anlass und müssen nur ganz selten in die Wäsche.

Ich würde überhaupt nichts Anderes mehr tragen, gäbe es da nicht doch einen Nachteil. Wenn man dieselben Klamotten beinahe täglich trägt, sehen sie nach ein paar Monaten nämlich so aus:

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Der Frühling ist dann wohl jetzt da:

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Alleine Party machen

Ich schlafe sehr schlecht in letzter Zeit, und die Zeitumstellung hat nicht unbedingt dazu beigetragen, dass es besser wird. Das sorgt bei mir meistens für Stress, Unausgeglichenheit, Fernweh und den Wunsch, Party zu machen. Ist selten, aber passiert auch hin und wieder mal mit Mitte 40. Im Alltag stecke ich – wie jeder – in einigen Zwängen, dabei habe ich es ohne Kinder noch leicht. Aber ich muss zum Beispiel – wie jeder andere auch – auf meine Linie achten. Dafür habe ich mir Intervallfasten angewöhnt, aber die letzten Monate, in denen ich irgendwie mehr krank als gesund war, haben meiner Linie nicht gerade gut getan.

Diese Zwänge… Sie sind ja auch für was gut, aber wenn man tagein, taugaus immer unter ihnen steht, will man einfach mal alles abschütteln und nochmal kurz wieder frei sein… Alles tun, wonach einem ist. Jetzt ein leckeres Bier trinken zum Beispiel, obwohl eigentlich schon Fastenphase ist, nen fiesen Burger bei McDonald’s essen, einfach weil es so schnell geht und ein Stück weit Rebellion ist. Das Zeug ist Fraß und gar nicht gut für den eigenen Körper. Und wenn man es dann doch isst, dann scheißt man mal kurz auf diese elendige Korrektheit.

Ich kam heute auf einem Abendspaziergang nach der Arbeit in der Stadt vorbei. Ein Typ vor mir schob sich gerade im Gehen einen Mäcces-Burger rein, der Rewe am Friendsplatz hatte noch auf, ich sah Leute dank des warmen Wetters draußen im „Elefant“ sitzen. Da würde ich jetzt auch alles gerne, aber… Warum denn immer „aber“?

Noch während ich im Rewe eine Packung Treets und ein potentielles Wegbier kaufte, kamen mir Zweifel an meiner geplanten Aktion. Was könntest du damit erreichen? Wäre doch eigentlich für nichts gut. Aber wäre auch schon ein bisschen cool, zwanglos und frei. Ich überlegte noch eine Weile… Und was, wenn ich morgen vom LKW überfahren würde? Dann hätte ich es nie gemacht! Und wie so oft, wenn ich mir unsicher bin, könnte ich es ja auch einfach als Experiment deklarieren.

Und so nahm der Abend seinen Lauf:

  • Ich fiel im Mäcces ein. Einen McPlant hatte ich sowieso noch probieren wollen (geht so, schmeckt stark nach den anderen Zutaten als nach dem Fleischersatz).
  • Ich aß ihn draußen und schrieb Britta und Nicky, dass ich das jetzt durchziehen würde. Nicky verlangte sofort Fotos, sonst wäre es nicht real. Sie bekam welche:
  • Noch auf dem Weg zum nächsten Laden kamen mir Zweifel an meiner Aktion. „Bist du nicht viel zu alt dafür? Und wolltest du nicht morgen fit sein? Was machst du hier eigentlich?“ Ich schob die Bedenken erst einmal zur Seite.
  • Danach wollte ich ein Bier in der Bar Balthasar trinken, Bonns einziger Craftbeer-Bar. Ich bestellte 0,3l West Coast IPA nach draußen. Weil der Kellner zehn Minuten brauchte, um es mir rauszubringen, aß ich aus Protest meine mitgebrachte Packung Treets.
  • Direkt vor mir machten zwei Jungs mit einer interessanten Apparatur die Fenster des Geschäftshauses nebenan sauber. Weil ich sonst niemanden zum reden hatte, kam ich kurz mit dem einen Dude ins Gepräch. Sie arbeiten abends, weil dann weniger Betrieb in der Stadt ist. Und das Haus wäre noch gar nichts, bei anderen würden sie einen Kran brauchen.
  • Mittlerweile schrieb ich fleißig mit Britta, Nicky, außerdem Christian und kurz mit Mattes. Wenn man die Freunde virtuell „dabei“ hat, ist man nicht ganz so alleine.
  • Auf dem Weg zum nächsten Laden, „The Pub“, merkte ich, wie müde ich war. Irgendwie doch viel anstrengender, wenn man alleine unterwegs ist. Aber fürs Aufgeben wäre es noch zu früh.
  • Im Pub setzte ich mich an den Tresen, bestellte noch ein kleines Bier und smalltalkte ein wenig mit der Kellnerin, wie man es immer in den Filmen so sieht. Ging überraschend gut.
  • Und auch mit meinen virtuellen Gesprächspartner:innen wurden die Konversationen langsam deeper…
  • Der Weg danach in den Quiet Man kam mir erschreckend weit vor. Die Altstadt hat doch sehr lange Laufwege. Es war einiges los unterwegs, viele Menschen saßen zum ersten Mal in diesem Jahr draußen, jeder auf seine Weise:
  • Im Quiet Man war die letzte Runde dann schon gelaufen. Ich belaberte den Kellner aber, mir noch ein letztes, kleines Bier auszuschenken, bekam es und setzte mich auch dort an den Tresen.
  • Wir kamen ein wenig auf den Namen „Quiet Man“ zu sprechen. Der Kellner verwies auf einen Whiskey und einen Film gleichen Namens. Dann war mein Bier auch schon leer, und ich verabschiedete mich.

Tja, und jetzt?

Jetzt habe ich das durchgezogen.

Bei genauer Betrachtung bin ich halt nur alleine einen trinken gegangen, aber irgendwie hat mir das gut getan. Ich werde morgen deswegen nicht früher oder später aufwachen als sonst, aber ziemlich sicher nicht schlechter gelaunt. Hin und wieder mal was Spontanes tun – warum ist das so schwierig geworden?

Mit ein paar netten Leuten hätte es übrigens noch viel mehr Spaß gemacht. Vielleicht lässt sich das ja nochmal machen.

Mit besten Dank an Britta und Nicky, die bis zum Ende mit „dabei“ waren! <3

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Gänsehautlied (und ja, kann sein, dass ich das schonmal gepostet habe):

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Unterfordere dich!

Ich hatte mir geschworen, den März über nichts zu tun, was mich in irgendeiner Art und Weise stressen könnte. Aber gar nichts tun kann ich irgendwie nicht, also habe ich angefangen, mit den Magic 5 die Wohnung auf Vordermann zu bringen. Und, ach du Scheiße, hat das schon was gebracht!

Hin und wieder lese ich ein ganz kleines bisschen was, um angefangene Bücher und Zeitschriften (hab noch ein Katapult-Magazin hier rumfliegen) zu Ende zu bringen. Auch eine Art von Aufräumen. Aber hauptsächlich gucke ich so viele Serien wie schon lange nicht mehr. The Last of Us, Der Schwarm, Silicon Valley, The White Lotus…

Heute Nachmittag war ich dann drauf und dran, meine Steuer zu machen. Mir war langweilig. Zum ersten Mal seit langer, langer Zeit. Das ist genau das, was ich anderen Leuten immer rate, wenn ihnen alles über die Ohren wächst und zu viel wird: Mach einfach mal nichts, unterfordere dich! Und zwar so lange, bis dir stinklangweilig wird. Dann mach noch ein paar Tage so weiter und dann fang langsam an, ein Projekt anzugehen. Aber nicht wieder zehn auf einmal.

Jetzt, wo ich das also selber noch einmal ausprobiere, muss ich sagen: es funktioniert! Und, oh mein Gott, ist das fad! Ich will da wieder raus und etwas machen, muss mich schon bremsen, nicht wieder Zeit in eins der genannten zehn Projekte zu stecken, die ich noch offen habe.

Aber das ist wahrscheinlich genau die Herausforderung. Den Fokus nur auf eine Sache zu richten (in meinem Falle die Arbeit) und abends etwas zu machen, was beinahe keinerlei geistige Energie erfordert (Saubermachen, Sport, Serien). Und dann könnte ich doch eigentlich… nein, könnte ich nicht!

Die Herausforderung ist also nicht das Nichtstun, sondern das Langweilen, und das dann eben ein paar Tage auszuhalten, bis der Körper komplett durchentstresst ist.

Eine ganz schön alte Erfahrung…

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The Last of Us, Staffel 1:

Lässt mich etwas zwiegespalten zurück. Wir müssen uns nicht darüber unterhalten, dass das eine hochspannende, toll gescriptet und produzierte Serie mit Top-Schauspielern ist, die Potenzial für viele fantastische Staffeln bietet und HBO endlich die Chance auf einen neuen Reichweitenerfolg wie Game of Thrones gibt. All das ist der Fall.

Streckenweise ist mir das aber zu brutal, wie Joel da vorgeht, den ich natürlich mag oder zumindest mögen will. Wer sich ergibt, wird nicht erschossen. So einfach ist das – eigentlich.

Was aber fast noch schlimmer ist: Die Serie ist in Teilen vorhersagbar. „Jetzt passen sie gerade nicht auf, da werden die Zombies kommen“, und schwups – sind paar Zombies da. „Die eine von den beiden wird sterben, aber erst küssen sie sich noch“ – und dann passiert genau das.

Vielleicht hat man als Serien- und Filmfan mit Mitte 40 auch einfach schon zu viel gesehen. Oder aber, The Last of Us hat noch Luft nach oben. Letzteres wäre schön – und auch kein Drama. War ja erst Staffel 1, und wie man hört, sollen da noch einige folgen. I like!

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Vergiss es, New Bing (mit ChatGPT 4.0)! So würde ich nie im Leben schreiben:

KI macht mir immer weniger Angst.

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Amazfit T-Rex 2: Hatte mich richtig auf das Ding gefreut, und jetzt ist der erste Eindruck – irgendwie underwhelming:

Das Watchface wirkt in der Realität deutlich unechter als auf dem Werbebild, die Bedienung – lässt noch Luft nach oben. Na ja, schauen wir mal, ob der zweite Eindruck überzeugen kann.

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Zirkus Roncalli in Bonn ??

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„Außerordentlich geehrter Kunde“

Fast schade, dass das nicht echt ist.

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Demnach wäre der Winter jetzt endgültig vorbei, beinahe passend zum meteorologischen Frühlingsanfang. Ganz schön spät. Klimawandel, du underperformst!

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Trust the Magic 5

Und dann gibt es Phasen im Leben, wo du dich fragst: wie hattest du eigentlich früher Zeit, Muße und Energie, um alle möglichen Challenges zu machen? Solar-Challenge, Dusch-Challenge, Gut-Ausseh-Challenge… Es ist einfach alles was viel geworden, die letzten Monate. Viel unterwegs, massig Aufgaben, wenig Konstanz, irgendwo auch wenig Bewegung. Dass ich heute meine Hose kaum zu bekommen habe – sowas habe ich seit zehn Jahren nicht mehr erlebt. Es ist ein Schuss vor den Bug, dass hier dringend mal was getan werden muss.

Jetzt gerade bin ich aber einfach nur froh, mal eine Zeitlang nichts tun zu müssen. Mir fehlt die Energie. Irgendwo ein Dilemma.

Und während ich so da liege und so viele Serien gucke, wie schon lange nicht mehr, fällt mir auf, was eigentlich wirklich gemacht werden müsste. Die Wohnung als allererstes.

Irgendwer hat da die letzten Jahre sehr wenig dran getan, und der eigentlich schonmal ausgeräumte Keller (auch psychologisch wichtig) ist mittlerweile wieder vollgestellt. Es dreht sich dabei um viele Kleinigkeiten, Neudeutsch: Microtasks. Nur als Beispiele:

  • Den Spiegel außen am Putzschrank mal sauber machen
  • Bei der Gelegenheit auch den Staub auf dem Schrank
  • Sämtliche Fensterbänke
  • Innen wie außen
  • Alle Fußleisten mal entstauben
  • Irgendwie hat meine Wohnung auch zwei Fußleisten, müssen also beide
  • Heizungen streichen
  • Teils vorher entrosten
  • Verrutschte Bilder in den Bilderrahmen festkleben
  • Kleine Flecken an der Tapete überstreichen
  • Hässliche Bohrlöcher zuspachteln und ebenfalls überstreichen
  • Aktivkohlefilter der Dunstabzugshaube mal austauschen
  • WMF-Schnellkochtöpfe verkaufen (nie gebraucht, aber zum kostenlos Weggeben zu schade)
  • Doppel-Kassettendeck verkaufen (braucht keiner mehr, war aber Highend)
  • Das Auto mal wieder durch die TÜV bringen…

Diese Liste geht in die Hunderte. Und dabei sind Aufgaben wie weiter Minimieren und eine Außensteckdose für einen Solarbalkon installieren lassen noch gar nicht drin.

Die Frage ist, wie man das am besten umsetzt, wenn man eigentlich keine Energie für etwas hat. Mit To-Do-Listen kam ich noch nie gut zurecht, die stressen vor allem, nicht nur mich. Gelobte Experten raten deswegen zu einer Already-done-Liste. Klingt besser, stresst mich aber fast genauso. Wenn ich weiß, dass ich vorgestern fünf Sachen erledigt habe und gestern sogar zehn, wäre ich am Boden zerstört, wenn es heute nur noch zwei wären. Was also tun?

Eventuell ist es noch einmal Zeit für meine Geheimwaffe: 5 a day. Früher habe ich mal eine Zeitlang jeden Tag mindestens 5 Dinge wahllos wegminimiert. Es sollten mindestens fünf sein, oft wurden es aber deutlich mehr. Der Plan ist, das jetzt umzumünzen: 5 Dinge am Tag in der Wohnung in Ordnung bringen. Das können wahllose Dinge sein oder Aufgaben, die irgendwie zusammenhängen. Wichtig ist dabei aber, eben nichts in Listen zu notieren und aufzuschreiben, weil so auch kein Stress entstehen kann. Die schiere Menge würde dann letztlich dafür sorgen, dass kein Chaos entsteht und dafür richtig was ins Rollen kommt. Der Vorteil ist, dass Haushaltsarbeiten für gewöhnlich aktivieren und ich über das Geschaffte stolzer bin als über so manche andere Aufgabe. Könnte funktionieren.

Fast forward three days: Am Freitag habe ich die ersten Zeilen dieses Blogposts eingetippt, aber noch nicht veröffentlicht. Da habe ich schon einmal damit angefangen. Heute am Sonntag, drei Tage später, sieht die Welt schon völlig anders aus. Ich habe jeden Tag weit mehr als 5 Dinge erledigt, ich hatte, einmal angefangen, richtig Bock dazu, die Wohnung ist so gut in Schuss wie seit Monaten nicht, ich habe plötzlich wieder Hoffnung, dass das Chaos bald dem Ende angehört, ich bin fokussiert auf die Aufgabe und viele der Probleme, die ich letzte Woche noch hatte, kommen mir heute sehr klein vor, und dabei habe ich gerade erst angefangen.

Deswegen nenne ich das „5 a day“-Konzept auch jetzt schon „The Magic 5“. Ja, es ist noch früh für eine Bewertung, und ich würde gerne jetzt noch ein paar Wochen so weiter machen. Aber irgendwie habe ich gar nicht mehr den leisesten Zweifel, dass das funktioniert. ??‍♂️

Jetzt muss ich nur aufpassen, da nicht wieder eine olle Challenge draus zu machen. Zumindest nicht, bis der Akku wieder aufgeladen ist.

Habt ihr eine ähnliche Methode?

Et Füer

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Durchsuchten

Man kann Serien durchsuchten. Gewöhnlich tue ich das bei Sachen, die gut gemacht sind und einem kaum Luft lassen. Das ist immerhin meist schon besser als Serien, die man nach zwei Folgen abbricht, weil sie einen einfach nicht interessieren. Mittlerweile habe ich aber schon einige Serien in einem Rutsch durchgeguckt, von denen ich heute schon gar nicht mehr sagen könnte, was da eigentlich passiert ist.

Und dann gibt es Serien wie „The Last of Us“. Ich fand schon den Anfang beeindruckend. Es beginnt mit einer Episode, die weit vor der eigentlichen Handlung spielt, die sich alle Zeit der Welt nimmt um in Ruhe Charaktere eine kurze Geschichte erzählen zu lassen, die danach nie wieder auftauchen. Dann lernen wir langsam die wichtigsten Figuren und ihre Motive kennen und werden in die Handlung gesogen.

Wir lernen die Hauptpersonen, ihre Motive und die Konfliktsituation kennen, Und dann kommt plötzlich eine Folge wie „Long, long time“, Episode 3. Eine, die völlig anders ist als die ersten beiden, mit ganz anderen Hauptcharakteren, die wieder in aller Ruhe eine ganz andere Geschichte erzählt, über eine Stunde lang. Und zwar so schön, dass du dir wünschst, sie würde nie zu Ende gehen…

Es gibt eben Serien zum Durchsuchten und solche, bei denen du dir jede einzelne Folge aufsparst, weil sie etwas Besonderes ist und du sie wie einen guten Wein genießt. Durchsuchten würde dem nicht gerecht werden. Lieber ein paar Tage warten und den Moment möglichst weit hinauszögern, an dem du sie sehen kannst. „The Last of Us“ ist Letzteres.

Tetris, der Film. Ja, im Ernst. Nein, kein Scheiß. Und ja, tatsächlich: Das sieht wirklich richtig gut aus!

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Mixtapes und Podcasts

Für die Arbeit bin ich ja gerade dabei, meine letzten Kassetten zu digitalisieren. Darunter ist einmal ein Mitschnitt von unserem Zeltlagerradio vor 30 Jahren. Die Moderatoren haben damals richtig gute, humorvolle Wortbeiträge produziert, Teilnehmer des Camps interviewt, Nachrichten vom Lagergeschehen vorgelesen oder Fake-Reportagen aufgenommen. Und das alles mit Musikwünschen garniert. Geniale Mischung!

Daneben habe ich auch noch zwei Mixtapes, die ich damals mit Filmzitaten unterlegt habe, als ich ein Verbindungskabel zwischen Videorekorder und Stereoanlage hatte. Ich habe also meine damaligen Lieblingslieder aufgenommen („Song 2“ z.B. ist drauf) und dem etwa „Was haben die Römer je für uns getan“ aus „Das Leben des Brian“ vorangestellt. Oder auch: „GUMP! Wozu sind Sie einzig und allein in der Army?!“ – „Um das zu tun, was Sie mir sagen, Drill Sargent!“ – „Gottverdammt, Gump! Sie sind ein verfluchtes Genie!“ Danach kommt, glaube ich, „Hey Jude“.

Dazu habe ich mir vom Marius mein altes Tapedeck zurückgeliehen, es über einen Audiograbber mit meinem MacBook verbunden und dort mit Garageband aufgenommen. Jede Seite einzeln, aber als zusammenhängenden Track. Also habe ich jetzt Wort-Musik-Kombis von 45 Minuten Länge als MP3s vorliegen, die ich am Wochenende natürlich rauf- und runtergehört habe. Die Soundqualität ist gemessen an heutige Ansprüche mäßig, aber das ist natürlich zu vernachlässigen, wenn der Inhalt stimmt, und das tut er.

Warum gibt es sowas heute nicht mehr? Es gibt entweder Podcasts von 45-60 Minuten Länge, oder du kannst Musik auf Spotify streamen. Kombinierte Wort-Musik-Beiträge in 45 Minuten Länge zum Abonnieren, Downloaden und Unterwegshören für Spotify und Co. Das wär’s! Nennt sie meinetwegen wieder „Mixtapes“. Aber nehmt sie auf!

Liquid Culture. Oder auch: Bewegtbild. Zuletzt gesehen:

Im Westen nichts Neues (Netflix, 2022):

Sonderbares Remake, das mit der Romanvorlage nur noch entfernt etwas und mit dem Original-Spielfilm eigentlich gar nichts mehr gemeinsam hat. Hohe Ästhetik, ähnlich wie in Sam Mendes‘ „1917“, das mir wie ein Videospiel vorkam. Aber auch hier wirkt es künstlich, oberflächlich, irgendwie fehl am Platz. Es geht um Krieg, was hat da Ästhetik verloren? Und trotz eindrucksvoller Szenen, brutaler Gewalt und der bitteren Schlussviertelstunde geht einem das Ganze nicht nahe.

Der Film könnte tatsächlich einige Oscars für die Kinematik, beste Kamera, Schnitt und Ton gewinnen. Beim Thema Antikrieg reicht er aber in meinen Augen nicht mal ansatzweise an die Eindringlichkeit der 1930er-Filmvorlage von Lewis Milestone heran, die sich ab einem gewissen Alter eigentlich jeder einmal anschauen sollte, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was Krieg wirklich bedeutet. Das schafft das 2022er-„Im Westen nichts Neues“ nicht. Das wirkt auf mich wie ein Kunstprojekt und verfehlt damit das Thema – auch wenn es ganz bestimmt kein schlechter Film ist.

Shantaram (Apple TV+, 2022):

Ein verurteilter Straftäter flieht aus einem australischen Gefängnis und landet im Bombay der 1980er-Jahre. Dort scheint er in einem Slum eine zweite Chance zu bekommen, doch dann lässt ihn seine kriminelle Vergangenheit nicht los. Ein ganz anderes Setting, ein spannender Plot, gleich mehrere fiese Antagonisten und ein unkorrumpierbarer Held, der eigentlich Antiheld sein müsste. Obwohl am Schluss „To be continued“ steht, hat Apple die Serie nach nur einer Staffel abgesetzt. Schade, denn da ginge noch einiges mehr.

Bonn (ARD Mediathek, 2023):

Die junge Bundesrepublik und genauer – die beschauliche Hauptstadt Bonn – wird vom Machtkampf zweier Geheimdienste erschüttert. Die Organisation Gehlen mit einem waschechten Alt-und-immer-noch-Nazi an der Spitze vs. den Verfassungsschutz und dessen jüdischen Nazijäger als Vorsitzenden. Bin mir nach zwei Folgen allerdings unsicher, ob ich überhaupt noch weitergucken soll. Immer schön, Max Riemelt zu sehen (hier in einer Rolle als Dreifachagent), und auch Martin Wuttke als Reinhard Gehlen macht das ziemlich gut, aber die eventmäßige Agenten-Handlung ist nah dran am Sat.1-Katastrophenfilm und ist bei genauer Betrachtung der Geschichte doch Bullshiat…

Asbest (ARD Mediathek, 2023):

Schrieb ich neulich schon drüber. Knast-Drama von „4 Blocks“-Hauptdarsteller Kida Khodr Ramadan. Entfaltet seine Wirkung ähnlich langsam. Toll besetzt, atmosphärisch dicht, sehr kurzweilige 5 Folgen.

Severance (Apple TV+, 2022):

Das Severance-Programm lässt Mitarbeiter Arbeit und Privatleben auch gedanklich voneinander trennen. Wer tagsüber ins Büro fährt, weiß nichts mehr von seinem Leben draußen und umgekehrt. Für den einen oder anderen wie den Protagonisten, der seine verstorbene Frau betrauert, ist das eine vermeintlich willkommene Zuflucht. Aber die ist nicht für jeden, denn es gibt keinen Weg raus. Nach drei Folgen bin ich schwer begeistert. Was für eine coole Machart! Endlich mal wieder eine Serie zum Durchsuchten. Und ob Apple daran gedacht hat, dass man das als bitterböse Kritik auf die eigene Unternehmenskultur verstehen könnte?!

Chemie:

Wenn Wasser erst bei 100 Grad siedet, wie kann es dann schon bei weit niedrigeren Temperaturen Wasserdampf, Verdunstung und überhaupt Luftfeuchtigkeit geben?

Jedes Kind weiß: Wasser siedet bei 100 Grad Celsius und verdampft dann, geht also in den gasförmigen Zustand über. Aber schon bei 20 Grad kann Luft bis zu 17,5g gasförmiges Wasser pro Hektoliter Luft aufnehmen. Nasse Wäsche trocknet, ohne dass du sie kochen müsstest, beim Duschen bei 35 Grad entsteht Wasserdampf… Wo kommt bei niedrigen Temperaturen also der Dampf her?

Hier könnte ich sie wieder alle… die Wissenschaftler. Jeder nennt seinen Text und sein Video zwar „Warum verdunstet Wasser?“, aber er erklärt dann nur die Gesetze, die dort wirken, nicht das eigentliche Warum. Das musste ich mir mal wieder selbst herleiten.

Fangen wir mal klein an: Das Sieden bei 100 Grad ist nicht die einzige Möglichkeit, wie Wasser den gasförmigen Zustand erreichen kann. Das geht zum Beispiel auch über Verdunstung.

Wasser verdunstet schon bei niedrigen Temperaturen, wenn die Luft darüber noch nicht gesättigt, also vergleichsweise trocken ist. Warum aber tut Wasser das? Kurz gesagt: Weil die Moleküle sich als Flüssigkeit nicht wohler fühlen als als Gas. Sie wollen lieber frei sein, als in der Enge und versuchen aus dem System flüssiges Wasser auszubrechen. Die Bindungskräfte der Wassermoleküle untereinander halten sie zurück. Klares Motto: Wir sind alle gleich, keiner kriegt eine Sonderbehandelung! Aber einzelne Teilchen des Wassers (nennen wir sie: die Jugend von heute) verachten das System. Sind sie schnell genug, hauen sie ab.

Wenn Wasser nämlich zum Beispiel eine Temperatur von 20 Grad Celsius hat, ist das seine gemittelte Temperatur. Einige H2O-Moleküle sind kälter als das Mittel, andere wärmer, sprich: sie bewegen sich schneller. Das sind diejenigen, die aus dem System ausbrechen können und tatsächlich aufsteigen.

Warum nimmt die Luft darüber sie auf? Weil ihr Druck geringer ist als der von Wasser. Die Wassermoleküle können also der Enge entfliehen und fühlen sich in der Luft wohler, freier. Die Luft selbst nimmt diese „Geflüchteten“ gerne auf, wenn sie noch Platz hat, also noch nicht gesättigt ist.

Kommt jetzt auch noch Wind hinzu, kann dieser nun das Luft-Wasser-Gemisch davonposten. Neue, trockenere Luft kommt als Ersatz und nimmt weiteres Wasser auf, bevor es selbst wieder davongeweht wird und wieder ersetzt wird. Wind beschleunigt also die Verdunstung. Weil die wärmeren Teilchen aus dem Wasser entweichen, wird das Wasser im Mittel außerdem kühler. Es versucht dann seinerseits dem Gefäß, in dem es sich befindet, wieder Wärme entziehen, um die eigene Temperatur konstant zu halten. Auf ähnliche Weise kühlt auch Schweiß den menschlichen Körper.

Technikjournalismus…

Feel it still (Portugal the Man) gesungen vom Psycho-Chor der Uni Jena (2023).

Why? Weil YouTube mir das aus irgendeinem Grund vorgeschlagen hat und ich dann reingehört habe. Kann man machen!

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Hochwertige Lebensmittel und ihre erstaunlichen Eigenschaften

Wenn man bei anderen Leuten mal länger zu Besuch ist, lernt man auch ihre andersartigen Gewohnheiten kennen. Etwa, wenn einer ausschließlich mit hochwertigen Bio-Lebensmitteln kocht. Ich kannte das so gar nicht. Meine Packung Pasta kommt vom Penny und kostet 99 Cent – oder 1,79 Euro, wenn es mal was Besonderes sein soll. Die Packung Riesenspirelli (heißen die so?), aus denen ich neulich etwas kochte, kosten 5 Euro die Packung. Das Essen damit, das auch noch tiefgefrorenen Bio-Spinat, Bio-Sahne und Käse enthielt, war aber sehr lecker und außerdem reichhaltig. War erheblich teurer, machte aber auch satt und schmeckte viel besser.

Als ich dann neulich meine weltberühmten sizialinischen Aglio e Olio kochte, ging irgendwie alles schief. Die Brotkrumen (hochwertiges Oliven-Ciabatta) verkräuselten im Topf, die Bio-Spaghettini klebten aneinander. Der Knoblauch (vom Markt) wollte nicht so richtig braten, ich bekam alles nur schlecht gemischt. Ich wollte mich schon für mein Essen entschuldigen – bis ich einen Bissen nahm. Es war zwar vermurkst, aber es schmeckte, sehr sehr lecker.

Was mich zur steilen These bringt: Qualitativ hochwertigere Zutaten machen nicht nur satter und schmecken auch besser, sondern es scheint damit auch schwieriger sein, sein Essen zu verhunzen. Es schmeckt dann trotzdem noch gut.

Nebenbei habe ich in den zwei Wochen Quarantäne und täglicher Raubtierfütterung mit gesunden, hochwertigen Zutaten ein wenig abgenommen. Trotz fehlender Bewegung. Sogar meine ikonische Wampe ist etwas eingeschmolzen. Ich glaube, das ist ein Weg, den ich mal weiter verfolgen sollte. Hab ja bisschen was gespart…

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Lützerath und Leseliste

Ich bin Pazifist. Deswegen mag ich es auch nicht, wenn Klimaschützer und Polizisten sich jetzt in Lützerath bekriegen. Es blieb heute zwar weitgehend friedlich, aber die nächsten Tage wird das wohl eher nicht so weiter gehen. Was ich mich die ganze Zeit dabei nur gefragt habe: Warum kommt eigentlich RWE so gut und ohne Shitstorm durch die ganze Nummer? Warum zwingt das Web sie nicht dazu zu sagen: Kommt, ist gut, die Kohle brauchen wir jetzt auch nicht mehr?

Die Antwort leuchtet dann allerdings auch schnell ein: RWE wäre es tatsächlich egal. Das Unternehmen ist nur Erfüllungsgehilfe des Staats. Tagesschau.de schreibt:

Die Kohle ist für RWE ein Auslaufmodell; erst im vergangenen Herbst verständigte sich das Unternehmen mit dem Bund und dem Land Nordrhein-Westfalen darauf, die Braunkohleverstromung im Rheinischen Revier bereits 2030 – und damit acht Jahre früher als es der gesetzliche Ausstiegsplan zuvor vorsah – zu beenden.

Trotzdem reaktivierte RWE im vergangenen Jahr drei Braunkohleblöcke. Das erfolgte jedoch im Rahmen des deutschen Ersatzkraftwerkebereithaltungsgesetzes vom Juli 2022 und war damit in erster Linie eine Folge gesetzlicher Vorgaben zur Einsparung von Gas.

Deswegen kriegt es jetzt die Polizei stellvertretend für den Staat drauf.

Leseliste. Dann wollen wir sie mal schließen, die Bildungslücken. Ich bin immer noch auf Bücher fixiert, deswegen ist das hier meine erste Auswahl, die ich bald noch anpassen möchte. Die Themen sind die, die mich interessieren und in denen ich gerne mehr wissen würde. Es bedeutet nicht zwingend, dass ich davon noch gar keine Ahnung habe (die Journalismus-Themen etwa). Zum Teil ist es bloße Wiederauffrischung, zum Teil weiß ich aber auch echt noch so gut wie gar nichts über die Thematik. Ideen und erste Auswahl:

Die Anfangserfolge mit „Chemie für Dummies“ haben mich offenbar selbstbewusst gemacht. Alles (oder sagen wir: vieles) ist lernbar. Man muss nur die Zeit dafür finden.

Okay, es sind vielleicht etwas viele „für Dummies“-Bücher in der Liste. Eventuell finden sich da noch bessere Möglichkeiten. Schon das Suchen dauerte jetzt so lange, dass ich es etwas abkürzen musste. Habt ihr Ideen?

Schaue ich meine Leseliste bei Amazon durch, finde ich aber auch vieles, vieles, was mich heute schon gar nicht mehr interessieren würde und was ich irgendwie so, anders gelernt habe.

Vielleicht muss man nicht alles auf einmal lesen.

Hendrik hat mir einen indischen Actionfilm namens „RRR“ empfohlen (gibt’s auf Netflix), und ich behaupte, so etwas Aberwitziges hat noch keiner von euch je gesehen (außer Hendrik ☝?):

Das Ganze ist natürlich VÖLLIG drüber, erhebt aber auch zu keiner Zeit den Anspruch, das nicht zu sein. Best Bromance, aufwändige Choreos, teure Special Effects, Tiger und Hirsche! Also, ich bin so begeistert, wie schon lange nicht mehr!

Ganz nebenbei hat der Filmsong „Naatu Naatu“ heute übrigens einen Golden Globe gewonnen. Und weil es ein indischer Film ist, wird natürlich auch getanzt: