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Right

Feelings

Zugang zu seinen eigenen Gefühlen herzustellen, ist eine enorme Herausforderung, gerade wenn man mal gelernt hat, möglichst keine Gefühle zu zeigen.

Warum man das gelernt hat? Sagen wir mal, das Umfeld hat es eine Zeitlang erfordert. 😏 Zeig keine Gefühle, sonst greift man dich genau dafür an oder nutzt dich dafür aus. Diese Zeit ist schon lange, lange vorbei, aber eventuell hat man nicht gelernt, wieder umzustellen. Es gibt tatsächlich immer noch Situationen, in denen man seine Gefühle besser nicht zur Schau stellt oder sie zumindest zügeln muss. Die Welt da draußen kann megabrutal sein.

Zum Glück sind diese Situationen selten. In den meisten sozialen Situationen ist es heute durchaus angebracht, sogar notwendig, seine Gefühle zu zeigen. Differenzieren ist also notwendig. Aber wenn man das all die Jahre nicht gemacht hat, muss man das erst wieder neu lernen. Ich bin dabei.

Und ich schaue zurück: Wie vielen Menschen es wohl genauso geht, wie viele sich verhärtet haben, weil sie es mussten oder meinten es zu müssen, wie viele wie ein Eisblock wirken, weil sie ähnliche Erfahrungen gemacht haben, aber dann nicht mehr zurückschalten konnten, wie viele ihrer Mitmenschen daran verzweifelt sind.

Mensch sein ist echt eine bekloppte Angelegenheit, wenn man es sich mal genau überlegt.

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Nöel

Konzert in Düsseldorf, tolle Vorbands, Noël Gallagher and the High Flying Birds dann pünktlich (zur offiziellen Übertragung im WDR) dann um 2100 Uhr auf der Bühne. Gitarristen, Keyboarder, Schlagzeuger und dazu irgendwie auch noch vier junge Backgroundsängerinnen. Irgendwie überflüssig – eine hätte gereicht – aber schön anzuschauen.

Noël spielt die besten Hits des neuen Albums, seiner Solokarriere insgesamt und gegen Ende zunehmend alte Oasis-Songs. Little by little, Live forever, the Masterplan. Ein wenig Sparring mit dem Publikum, grimmiges Gesicht, ich meine so etwas wie „Fucking Germans“ zu hören und wäre nicht überrascht. Meine Mitstreiter, darunter ein Engländer, aber klären mich auf. Er sagte wohl: „I don’t speak fucking German“. Tolle Video- und Lightshow, anderthalb Stunden Programm, angenehme Atmosphäre, für einen kurzen Moment lächelt er sogar.

Nach dem Konzert noch ein wenig Brimborium. Die Schlange vor der Garderobe ist massiv, es dauert eine halbe Stunde, bis wir drankommen. Ich unterhalte mich ein wenig mit einem aus Berlin, Johannes sieht einen mittelalten Typen mit Kurzhaarfrisur und Augenklappe – der perfekte Doppelgänger von Olaf Scholz. Ich renne rüber und frage, ob er ein Selfie mit mir machen will. Er sagt: ja klar.

Vor der S-Bahn-Station direkt nebenan geht die Party weiter. Ein Straßenmusikant hat sich hier mit Mikro und E-Gitarre aufgebaut, spielt alte Oasis-Songs: „Don’t look back in Anger“ und „Wonderwall“. Der Pulk der Leute feiert, auch wir stimmen kurz mit ein.

Immer wieder, wenn ich mich frage: „Ach, was soll ich eigentlich auf Konzerten, ist das nicht verschenkte Lebenszeit?“ passieren mir solche Dinge und ich habe mit die besten Zeiten meines Lebens. Halte ich hiermit mal schriftlich für mein Future-Self fest.

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Kölner Bahnhofsvorplatz

Es geht mit S- und Regionalbahn zurück nach Bonn, Johannes und ich haben eine halbe Stunde Aufenthalt im Kölner HBF. Wir treten kurz aus, ich hab einen Mordshunger und hole mir noch was beim Bäcker, danach ist immer noch Zeit übrig. Klare Sache: Einen Blick auf den monumentalen Dom werfen, wo wir schon mal da sind! Oft gesehen, aber immer wieder schön.

Wir stehen auf dem Bahnhofsvorplatz, es ist halb Zwölf in der Nacht. Zwei Mädels kommen auf uns zu, ich würde sie auf etwa 18 schätzen. Sie fragen uns superlieb, wer wir sind, ob wir vielleicht nen Euro haben, sie müssten dringend aufs Klo. Die beiden teilen sich eine Flasche Wein, wirken schon recht angetrunken, wir haben vom Konzert her auch schon drei Bier auf, ein normales „Party“-Gespräch, eigentlich.

Wir fragen, was sie hier noch machen. Sie seien aus ihrer Einrichtung ausgebüxt, sagen sie, hätten es da nicht ausgehalten. „Ich wollte bei meinem Freund sein“, sagt die eine. „Der hat mich geschlagen und ist manchmal gemein zu mir, aber dann auch wieder superlieb und textet mir voll lieb.“

Ich versuche, ihr zu erklären, dass das gar nicht gehe: „Wenn er dich schlägt, musst du von ihm weg.“

Sie nickt: „Ja, aber ich lieb den voll. Ich weiß auch nicht.“

Die andere stimmt ein: „Ich kann auch nicht ohne meinen Freund. Ich denk die ganze Zeit an ihn. Und wenn er weg ist, vermisse ich ihn so, dass ich mich manchmal ritzen will.“

„Was?!“, frage ich. „Bist du bekloppt? Warum sollte man sich denn ritzen?“

„Na ja, wenn der Schmerz so groß ist, dann ist man kurz davon abgelenkt.“ Sie krempelt ihren Unterarm hoch, er ist wirklich voller Schrammen. Keine so tief, dass es lebensgefährlich wäre, aber definitiv selbst zugefügt, so als würde sich jemand… ja, ritzen, um den Schmerz abzulenken.

Ich versuche, ihr zu erklären, dass das gar nicht gut ist.

Sie sagt: „Ja, aber ich vermisse meinen Freund oft so sehr. Dann ritze ich mich. Würde ich jetzt eigentlich auch gerne, aber ich hab nichts dabei…“

Ich frage sie, wie alt sie sei. Sie sagt: siebzehn. Ich versuche noch, ihr zu erklären, dass das keine Liebe ist, dass es Wichtigeres im Leben gibt und es sich nicht lohnt, jemandem hinterherzulaufen. Ich erreiche sie nicht.

„Wir fahren noch nach Mönchengladbach“, sagte die eine dann.

„Was? Jetzt noch?“, fragen wir. Ja, da wäre eine Freundin gerade aus der Geschlossenen ausgebüxt, die holen sie jetzt noch ab.

„Und dann? Wo kommt ihr heute denn unter?“

Ich frage bewusst die andere, die mir etwas zugänglicher erscheint. Sie sagt: Bei ihrer Mutter. Ist es da okay, frage ich. Sie nickt: Ja, da ist es okay.

Die andere, die sich geritzt hat, ext die Flasche und torkelt danach gen Eingang. Zwei junge Typen kommen vorbei, es ist schwer zu sagen, ob sie sich kennen. Johannes gibt ihnen den einen Euro fürs Klo. Die Mädels verabschieden sich superlieb, gehen mit den Typen in die Wartehalle und sind auch kurz darauf verschwunden, bevor wir noch irgendwas unternehmen könnte. Na ja, was auch?

Aber WTF just happened?

Als wir in der Bahn sitzen, sagt Johannes: „Ich glaube, die beiden haben uns verarscht. Die haben uns irgendwas erzählt und brauchten in Wahrheit Kohle für irgendwelche Drogen oder so“.

„So eine Geschichte erfinden, um einen Euro fürs Klo zu schnorren? Und die Schrammen von der einen waren wirklich echt!“

Wir werden es nicht mehr herausfinden. Es könnte tatsächlich so etwas wie eine dieser Loverboy-Geschichten sein. Vielleicht haben sie uns auch wirklich nur verarscht. Ganz ehrlich, es wäre mir lieber.

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Deutschlandticket

Einmal nach Düsseldorf und zurück sind im Nahverkehr über 30 Euro, also fast 2/3 dessen, was ein Deutschlandticket kostet. Ich möchte mir also vor der Fahrt eins kaufen.

In der neu gestalteten DB-Navigator-App finde ich dazu erst einmal nichts. Im Hauptmenü kein Hinweis darauf; gehe ich bei der gesuchten Verbindung auf „Tickets“ taucht es hier auch nicht auf. Ich suche: Irgendwo unter Tickets im dritten Untermenü schließlich finde ich es: das Deutschlandticket. Will es direkt kaufen und buchen.

„Bitte füllen Sie aus: Name, Straße, Ort, Postleitzahl, Geburtsdatum, E-Mail, Telefonnummer (optional)…“

Echt jetzt? Das weiß die App doch schon aus meinem Account, ich bin eingeloggt.

Na gut, ich fülle alles aus.

„Ticket nur im Abo erhältlich. Bitte geben Sie die IBAN für das SEPA-Lastschriftmandat ein“.

Serieus? Die habt ihr doch schon durch die App. Habe ich längst als bevorzugte Zahlungsart ausgewählt…

Copy/Paste geht nicht. Ich krame mein Portemonnaie heraus, zücke meine Bankkarte und tippe die IBAN von Hand ab.

„Herzlichen Glückwunsch, Deutschland-Ticket gekauft. Wenn Sie das Ticket nutzen wollen, können Sie es im Hauptmenü mit einem + hinzufügen und nutzen“.

Echt jetzt? Das passiert nicht automatisch? Ich muss das wirklich von Hand hinzufügen, damit ich es nutzen kann? Meine Güte.

Gut fünf Minuten hat es also „nur“ gedauert, bis ich das Deutschlandticket mit der Bahn-App gekauft und dort hinzugefügt habe.

War ja ganz einfach…

Das Bürokratiemonster – gerade erst um ein paar Monate von Bund und Ländern verlängert – wirkt, als hätte es alles mit der Deutschen Bahn nicht das Geringste zu tun. Warum nur?

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Telefontermin

Ich schrieb in meinem letzten Blogbeitrag darüber, dass man das Telefon auch ganz gerne abschaffen dürfe, weil es für die Terminabsprache ungeeignet sei, bessere Lösungen aber oft noch fehlen.

Gestern klingelt dann mein iPhone, ich gehe dran, aber wie so oft drückt das iPhone den Anrufer stattdessen weg. Wenig später eine Voicemail: „Tag Herr Vielmeier, Sie wollten einen Termin für eine professionelle Zahnreinigung bei uns. Hier ist er: kommenden Dienstag um 1145 Uhr. Sie brauchen nur noch zurückzurufen, falls Sie an dem Termin nicht können. Wiederhören.“

Geniale Lösung des Problems. 🙂 Ich war so überrascht, dass ich vor lauter Freude direkt zurückrief, um den Termin zu bestätigen – was ich nicht musste, aber auf Nummer sicher gehend trotzdem wollte.

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Noël Gallagher: Pretty Boy (2022)

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Yeah

Telefon wegdigitalisieren

Mein Nacken bringt mich derzeit um den Schlaf, ist dauerverzogen und das mittlerweile seit Wochen. Ich bin jetzt so weit, dass ich dafür sogar zum Arzt gehen würde. Und, weil mir das immer wieder passiert, soll es jetzt mal ein Osteopath sein.

Bei Osteopathen scheint es ein Ding zu sein, dass nur der Anrufbeantworter läuft, man sein Anliegen, seinen Namen und seine Nummer aufs Band spricht und der Osteopath später persönlich zurückruft. Habe ich so bei zwei Praxen gemacht und gedacht: hey, mal nicht zu diplomatisch sein. Sag, dass es dir übel geht, du Schmerzen hast und möglichst schnell drankommen möchtest. Ist ja auch die Wahrheit.

Osteopath 1 hat sich bis heute nicht gemeldet, Osteopath 2 immerhin rief binnen einer Stunde schon zurück, war sehr verständnisvoll, bot mir einen Termin kommende Woche an und riet mir außerdem, mir von meinem Hausarzt ein Privatrezept für ihn ausstellen zu lassen. Dann würde meine Kasse einen Teil davon bezahlen. Aber ganz wichtig: Müsse ein Privatrezept sein, auf dem bis zu drei Behandlungen vermerkt wären.

Kompliziert, aber ich merkte mir das, eigentlich bin ich zu schüchtern, um um mein Recht zu kämpfen, rief aber dann doch bei meinem Hausarzt an, sagte erst, ich wolle vorbeikommen – „nee, bei ’nem verzogenen Nacken können wir nichts machen, der Doktor ist Internist“ – und fragte dann, ob ich mir ein oben beschriebenes Rezept abholen dürfe. Durfte ich. Bekam ich dann auch später.

Ich kann mittlerweile telefonieren. Ich tue es immer noch nicht gerne, eine latente Angst schwingt immer noch mit, aber es geht irgendwie, wenn es muss. Und das war ganz sicher nicht immer so. Als Jugendlicher sehr schüchtern, mit einem Sprachfehler „ausgestattet“, Selbstbewusstsein sowieso keins, zeitweise depressiv und ganz nebenbei keinerlei Telefonvokabelskills im Repertoire (was sagt man da eigentlich so, wie geht so ein Telefonat?). Und dann sagt die Gegenseite was wie: „Rufen Sie doch kurz durch!“ oder meldet sich genervt mit: „Was wollen Sie?“

Woran ich bei der Arztaktion dachte: Was ist mit all den Menschen, die – anders als ich – heute immer noch schüchtern, depressiv oder ohne Selbstbewusstsein sind? Die einen Sprachfehler haben oder einfach Angst vor dem Telefonieren? Laut einer Studie von JIM aus dem Jahr 2018 haben um die 30 Prozent der Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren Angst davor, Tendenz eher steigend. Bei Erwachsenen gibt es leider keine Studien dazu, aber ich bin mir sicher, dass viele diese Angst aus der Jugend mitnehmen oder sogar noch vergrößern.

Psychologen suchen nach Ursachen und Lösungen für die Telefonphobie. Mal eben am Telefon eine Pizza bestellen oder einen Arzttermin ausmachen – das dürfe einem doch keine Angst machen.

Ich hätte eine Lösung dafür: Das Telefon wegdigitalisieren! Dinge wie Arzttermine ausmachen, Pizza bestellen oder den Friseur nach einer Spülung fragen, sollten standardmäßig online erledigt werden können. Auch weil Telefonieren in solchen Fällen aufhält, Zeit kostet, für beide Seiten ein Umweg ist. Während der Corona-Pandemie, als man Erkrankungen des eigenen Kinds in der Kita an das Gesundheitsamt telefonisch durchgeben sollte und nicht durchkam, konnte das sogar Menschenleben kosten.

Also weg damit! Wir können das Telefon an sich ja behalten – für manch eine Kommunikation wie mit Freunden, die man lange nicht gesprochen hat etwa, für Eltern, die einem zum Geburtstag gratulieren wollen oder für Informanten mit brisanten Insiderinformationen über eine sichere Leitung. Aber standardmäßig ginge es doch einfacher, Terminabsprachen oder Nachfragen digital online zu erledigen.

Würde vielen Menschen die Teilnahme am täglichen Leben wieder ermöglichen. 💁🏻‍♂️

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Tischtennis-YouTuber Adam Bobrow hat den berühmtesten Tech-Vlogger Marques Brownlee zum Duell herausgefordert. Und das ist nicht nur amüsant geworden, sondern sehr lehrreich für alle, die denken, Tischtennis sei einfach nur: gerade den Ball übers Netz zu lupfen. Nee, nämlich nicht, das bekommt auch Brownlee zu spüren:

Der Place ist ganz nebenbei dope. Er nimmt dich standardmäßig auf Video auf, und wenn du einen guten Schlag gemacht hast, drückst du auf einen Knopf, das System extrahiert die letzten 30 Sekunden der Aufnahme, in denen dein Monsterschlag vorkam und mailt ihn dir als Link per E-Mail. How cool ist that?

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Lese gerade noch einmal „Learning to See Creatively“ von Bryan Peterson. Und rückblickend war das wohl das Buch, das meine Fotoskills am weitesten nach vorne gebracht hat. Es inspiriert mich gerade noch einmal neu zu solchen Bildern (übrigens aufgenommen mit dem iPhone):

Bin überrascht, wie viel aus dem Buch ich längst verinnerlicht habe. Das zweite Lesen liest sich wie eine Wiederholung. Wer möchte – ich werde es nach dem Lesen aussortieren.

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Hab kein Halloween gefeiert, dieses Jahr. Die Nachbarn ein paar Straßen weiter aber offenbar schon. SEHR COOLE Deko!

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Die Bayern sind im DFB-Pokal gegen Drittligist Saarbrücken ausgeschieden. 🙂 Freuen tut mich das selbstverständlich nur, weil das auch die Meisterschaft endlich mal wieder spannend machen könnte. Die anderen dürften sehen können, dass die Bayern derzeit eben doch schlagbar sind.

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Alright!

1 Stunde

Mir heute erst mal wieder aufgefallen, wie sehr ich diese Zeitumstellung im Herbst eigentlich genieße:

  • 1 Stunde geschenkt für jeden
  • Endlich mal ausschlafen und zwar so richtig
  • Am Abend darauf auch super einschlafen, weil man dann eher müde ist, weil es ja „eigentlich schon später“ ist.

Ich hab den Tag der Zeitumstellung tatsächlich herbeigesehnt, weil ich seit Wochen irgendwie ein Schlafdefizit mit mir rumschleppe und das jetzt endlich mal kuriert werden könnte.

Ja, die Zeitumstellung an sich nervt eigentlich. Man weiß nie, in welche Richtung sie geht, zahlreiche, gerade öffentliche Uhren gehen danach tagelang falsch oder weniger intelligente Uhren (wie bei mir am Backofen oder im Auto) müssen dann doch von Hand umgestellt werden. Und klar, im Frühling klaut man uns dann wieder eine Stunde.

Aber um die Stunde jetzt bin ich mega dankbar.

A propos 1 Stunde. Wochenlang mit dem Schlafdefizit, mit dem Herbst und auch so einigen anderen Wehwehchen kämpfend habe ich mich auf der Arbeit zuletzt nur so durchgeschleppt. Bis ich irgendwann gemerkt habe: So geht das nicht mehr, du kommst zu nichts, wenn du dir nicht wenigstens 1 Stunde am Tag für die Kernarbeit wirklich reservierst.

Kernarbeit, das ist die Arbeit neben dem Planen, Kommunizieren, Lesen, Fortbilden und Organisieren. Also die Zeit, die bleibt, um die eigentliche Arbeit zu erledigen. Bei mir waren zuletzt einige dringende Testberichte auf der Agenda. Ich habe mich da jetzt zuletzt so organisiert, dass ich in dieser 1 Stunde alles andere ausgeblendet und mich alleine dem Schreiben des jeweiligen Testberichts gewidmet habe.

1 Stunde am Tag klingt wenig, meistens wurden es auch mehr, aber sich alleine mal die Zeit dafür zu nehmen und in dem ganzen Chaos wenigstens mal eine Stunde zu reservieren. Glaubt mir: das ist viel.

Getestet habe ich übrigens unter anderem das Fairphone 5:

The point is: Lerne, eine Stunde schätzen zu lernen. Seit der Zeitumstellung am Samstag fällt mir das deutlich leichter.

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König von Scheißegalien

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An der Ahr

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Schönes Licht heute in Bonn

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Fatboy Slim: Build it up, tear it down (1997)

Aus irgendeinem Grund wiederentdeckt. Kann ich wunderbar bei arbeiten.

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Argh

Beleid :(

Niederländisch für: „Politik“, und das trifft es ziemlich gut.

Ich äußere mich hier selten politisch, denn eigentlich soll das hier ein optimistisches Blog sein. Machen mir meine Landsleute derzeit aber schwer, seeeehr schwer…

Sarah Wagenknecht will eine neue Partei gründen. Sagt mir gerne, wenn ich mich irre, aber das bedeutet doch genau genommen:

  • Die Linke hat fertig.
  • Und das in meinen Augen nicht ganz zu Unrecht. Wer es in Zeiten dieser schreienden sozialen Probleme nicht schafft, die Pläne von der marxistisch-leninistischen Weltrevolution einmal hintan zu stellen und mit einer verlässlichen Mannschaft und einem gutem Programm über Jahre hinweg nicht schafft, wenigstens zehn Prozent der Wähler:innen abzuholen, den hat die Welt aber auch nicht gebraucht.
  • Wann, warum und durch wen bitte ist eigentlich das Thema Migration plötzlich wieder auf Platz 1 der drängendsten Themen gerückt? Als hätten wir mit zu hohen Lebenshaltungskosten, einem wahnwitzigen Wohnungsmangel, dem Wegbrechen der Mittelschicht und nicht zuletzt dem Klimawandel nicht viel drängendere Probleme.
  • Wobei mir bis heute nicht klar ist, worin genau sich die Kritik an den aktuellen Regierungsparteien eigentlich festmacht und was davon irgendeine andere Regierungskoalition in den letzten 40 Jahren hinbekommen hätte oder in Zukunft besser machen würde.
  • Jetzt wo die Altkommunistin Wagenknecht also zu links für die Linkspartei ist und trotzdem am rechten Rand Wähler abfischen will, können wir dann vielleicht einfach mal aufhören, das politische Spektrum von links nach rechts zu lesen und es einfach neu einteilen in „Gutmenschen mit zu wenig Durchsetzungsvermögen“ und „Populisten, die vorgeben, hart durchgreifen zu können, um ein vermeintliches ‚Migrationsproblem‘ zu lösen, den Karren dadurch aber auch nicht weiter aus dem Morast ziehen.“
  • Laut einer Umfrage in 13 EU-Mitgliedsstaaten fühlen sich Schwarze in Deutschland besonders stark diskriminiert.
  • Antisemitismus ist in Deutschland wieder populär. Juden fühlen sich hier nicht mehr sicher, bekommen täglich Drohungen in den sozialen Netzwerken.

Ich will einfach nicht glauben, dass wir nicht besser sind als das, dass wir nichts gelernt haben. Aber genau danach sieht es gerade aus: Die letzten 75 Jahre (mehr sind es gar nicht) haben offenbar alle nur so getan, als wären sie weltoffen, sozial und bescheiden. Aber jetzt, wo das Dritte Reich langsam in Vergessenheit gerät, zeigt der Deutsche sein wahres Gesicht: fortschrittsfeindlich, xenophob, veränderungsresistent, kaltherzig, sich anderen überlegen fühlend und zu allem Überfluss jetzt offenbar auch wieder antisemitisch.

Ich kotze.

Ja, „Beleid“ trifft es ziemlich gut.

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Noch einmal gelesen: „Hinter dem Horizont rechts“:

Christopher Many ist vielleicht nicht der geborene Autor, aber er ist der geborene Weltreisende. Ein schöner Erfahrungsbericht, wie er mit dem Motorrad über Land von Europa nach Australien gefahren ist und die Welt richtig kennengelernt hat.

Werde ich mal dem öffentlichen Bücherschrank übergeben. Vielleicht erreicht man damit ja doch noch jemanden.

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Ich soll/will hier mehr von dem geilen Scheiß berichten, den ich auch beruflich so mache. Weil es mich auch selbst motiviert, mehr davon zu machen und darin besser zu werden. Alors, mein jüngstes Videofazit für das Trendblog über die Fitbit Charge 6:

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Fairphone 5 (Symbolbild)

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Macht auch ganz anständige Fotos:

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Spam

Das ist schon beinahe lustig. Wer denkt sich so etwas aus und glaubt, dass Markus Lanz der deutsche Elon Musk wäre? 😂

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😳

Wie viele Raucher gibt es denn bitte noch?!

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OK

Westerwelle

Die Bezirksvertretung Bonn beschloss in einer bemerkenswerten Abstimmung, die Viktoriabrücke (die übrigens nach einer Victoria benannt war, auch mal interessant) in Guido-Westerwelle-Brücke umzubenennen.

Das kann man kritisieren, zumal damit die einzige Brücke in Bonn, die nach einer Frau benannt war, jetzt auch nach einem Mann benannt wird (nach der Konrad-Adenauer-Brücke, der Kennedybrücke und der Friedrich-Ebert-Brücke). Fortschrittlich ist das nicht gerade.

Andererseits war Guido Westerwelle ein begnadeter Rhetoriker und der geborene Oppositionspolitiker, der zweifellos viel zu früh an Krebs verstarb.

Die Brücke, die nun seinen Namen tragen soll, führt in die Bonner Weststadt und an ihrem Ende in Richtung Altstadt müssen Radfahrer stets ein paar Bodenwellen passieren. Es versteht sich folglich von selbst, dass wir sie liebevoll „Westerwelle“ nennen werden.

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Israel

Zum Wiederaufflammen der Gewalt in Israel und dem Gaza-Streifen ist alles gesagt, nur noch nicht von jedem.

Ich finde es derweil erstaunlich, wie schnell und eindeutig sich viele Menschen auch hierzulande auf eine der beiden Seiten geschlagen haben. So als hätte es die Spirale der Gewalt in den letzten Jahrzehnten nie gegeben.

Wer jetzt die Idee für eine schnelle Lösung hat, der möge bitte noch einmal ganz genau hinschauen, was u.a. alles in den 1990er-Jahren gerade von einem Jitzak Rabin und einem Jassir Arafat unter enormen Anstrengungen für den Frieden in der Region schon einmal unternommen wurde und wie wenig davon nach Rabins tragischer Ermordung noch bestehen blieb.

Wie würden, ganz nebenbei, wir reagieren, wenn wir so etwas erleben würden wie Israel am 7. Oktober? Würden wir dann einfach sagen: „Ja, ist ja klar, sind wir selber Schuld, dass die sich radikalisiert haben und zu tausenden unser Land überfallen, hunderte ermorden, egal ob Frauen, Kinder, Greise. Jetzt fangen wir dann mal an, die Grenzen wieder zu öffnen und halten neben der rechten auch die linke Wange hin.“

Würden wir? Wirklich?

Ein Teil von mir hofft natürlich trotzdem inständig darauf, dass die geplante Bodenoffensive Israels in den Gaza-Streifen, die nun auch schon einige Tage auf sich warten lässt, ausfällt wegen: lassen wir einfach mal.

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Harry

Hatte heute ein langes Telefonat mit einer Sozialarbeiterin, die Harry wohl schon länger betreut, auch schon vor Jahren, als er schon einmal auf der Straße lebte.

Details darf ich natürlich keine veröffentlichen, aber sagen wir so: Es bemühen sich offenbar weit mehr Menschen um ihn, als es für mich den Anschein hatte. Einiges ist halt komplizierter, als es auf den ersten Blick scheint. Es wird versucht, ihn noch vor dem Winter, der ja mit Riesenschritten naht, in eine Unterkunft zu bekommen. Und vielleicht kann ich wenigstens versuchen, ihm da gut zuzureden; viel mehr kann ich wohl auch nicht tun. Das muss er natürlich selbst auch wollen.

Nach all dem, was ich jetzt gehört habe, ist auf jeden Fall mein Vertrauen in dieses Land ein Stück weit zurückgekehrt. Hier wird doch nicht einfach jemand allein sich und den Elementen überlassen. Immerhin, muss man sagen. Es ist noch Hoffnung da.

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Pubquiz

Interessanter Abend. Ich bin heute Morgen gegen Covid und Grippe geimpft worden und merke seit heute Nachmittag einiges davon. Wollte trotzdem natürlich meine 10.000 Schritte gehen und schlenderte auf dem Rückweg durch die Altstadt an der Pinte vorbei, wo ich Torsten in Mitten einer Gruppe seiner Freunde traf.

Eins führte zum anderen und man überredete ich, noch am Pubquiz teilzunehmen. Einiges konnte ich beisteuern (die Frage nach der Westerwelle-Brücke kam tatsächlich auch), für einige Fehler sorgte ich aber auch – ich dachte, Christian Lindner wäre in Düsseldorf geboren, statt dessen stammt er aus Wuppertal.

Gewonnen haben wir tatsächlich trotzdem. 😅 Und ich glaube, das liegt schlicht an der Spontaneität, der Ungeplantheit des Ganzen und dem Unvermögen der anderen. Man zahlte uns den Gewinn in Flüssigkeit aus – ich verabschiedete mich aber noch vor Genuss des Pitchers:

Christian Lindners Geburtsort habe ich dann noch gegoogelt, und – meine Güte – die ähnlichen Fragen bei Google. 🤣

Die 10.000 Schritte vermeldete die Fitbit dann auch noch, 100 Meter, nachdem ich das Pub verlassen hatte.

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Shirukid

Auf dem Nachhauseweg kam ich noch am Aksoy vorbei. Die jungen Leute hinter mir packten in der Zwischenzeit eine Actioncam aus und sprachen davon, jetzt hier eine Szene drehen zu wollen. Ich fragte: wovon? Sie sagten, sie würden ein Musikvideo drehen. Von wem, fragte ich? Von mir, sagte der supernette Künstler fröhlich.

Ich fragte nach Name, Stilrichtung und ob er berühmt sei. Na ja, geht so, sagte er. Er heiße übrigens Shirokid und ich könnte einen Sticker mitnehmen und mal reinhören, wenn ich wollte. Wollte ich.

Hab tatsächlich schon weit Schlechteres gehört!

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Yeah

Sozialkaufhaus Netto

Ich hab heute später gearbeitet und bin dann noch kurz vor Ladenschluss in den Netto an der Kölnstraße eingefallen, weil der Penny bei mir renoviert (und weil Netto irgendwie das vielfältigere Sortiment hat. Discounter. Vielfalt. Jaja…)

Der Typ vor mir an der Kasse sieht etwas hektisch aus. Vielleicht liegt’s auch nur daran, dass er schon aufs Band aufgelegt aber offenbar noch was vergessen hat. Er schaut mich kurz an, dann seine Sachen auf dem Band, noch einmal mich, dann wendet er sich dazu, noch einmal nach hinten zu gehen. Ich nicke ihm zu und signalisiere ihm damit: Ich halte dir deinen Platz frei!

Tue ich dann auch, nur dass sich in der Zwischenzeit ein junger Kerl hinter mich stellt, der wirklich nur Zwiebeln und Porree in der Hand hat. Klare Sache, den lasse ich vor, sogar noch vor den Typen, dessen Platz ich freihalte. Scheint auch für niemanden ein Problem zu sein, außer dass unser dreier Sachen auf dem Band nun sehr dicht gepackt sind und es an der Kasse keine Warentrenner gibt.

„Macht nichts“, sagt die – kurz vor Ladenschluss erstaunlich gelassene – Kassiererin. „Ich hab das im Blick.“ Und ehe ich es mich versehe, befinde ich mich in einer kleinen Unterhaltung mit der Verkäuferin und dem Typ vor mir, der inzwischen wiedergekommen ist. Die Kassiererin: „Ich hab die hier weggeholt. Mir tut vom dauernden Zurückschieben sonst der Arm weh“. Der Typ geht darauf ein und sie unterhalten sich erstaunlich lange über Belangloses. Warentrenner, Ladenschluss (noch vier Minuten bis dahin), wenig Geld und dass die Zeiten gerade hart seien. Ich werfe zwischendurch aus was ein. „Die guten Zeiten liegen hinter uns“, sagt der leicht hektische Typ. „Na ja, ganz so schlimm ist es noch nicht“, entgegnet die Verkäuferin.

Der Typ verabschiedet sich dann mit einem Lächeln. Ich komme auch noch dran und werde sehr nett behandelt. Hinter mir hat noch einer ein Glas Pastasauce runtergeschmissen. Die zweite Verkäuferin sagt: „Machen Sie sich keinen Kopf. Das haben wir schnell weggemacht.“

Ich packe noch in Ruhe meine Sachen in den Rucksack, höre hinter mir noch Stimmen, brauche auch eine Weile, weil ich viel zu viel eingekauft habe und in meinem Rucksack alles re-organisieren muss. Als ich fertig bin und mich umdrehe, erschrecke ich fast. Ich bin der letzte Kunde, die Stimmen stammen von den beiden Verkäuferinnen und dem Filialleiter, die nur noch auf mich warten.

Sie lachen, als ich meinen Fauxpas bemerke und mich entschuldige. „Alles gut, dazu sind wir ja da.“ Ich schaue auf die Uhr: Es ist genau 2100 Uhr, Ladenschlusszeit. Wir verabschieden uns freundlich, dann machen sie den Laden dicht.

War nett und hätte ich gar nicht erwartet. Im Netto in der Kölnstraße trifft sich auch die „Szene“ und nicht selten kommt da einer an die Kasse, der eigentlich gar kein Geld hat oder es gerade nicht findet und sich irgendwie trotzdem was holen will. Die Verkäufer:innen dort müssen einiges mitmachen. Umso erstaunlicher, dass sie kurz vor Ladenschluss noch die Ruhe weg und sogar noch Lust auf ein kleines Schwätzchen haben.

Bei „Sozialkaufhaus“ denkt man immer irgendwie an einen Gebrauchtwarenladen mit Plunder und Rabattmarken. Dass aber ein Netto oder ähnlicher Discounter die Funktion auch erfüllen kann, der Gedanke kam mir noch gar nicht. Hier wird niemand weggeschickt, egal wie arm oder reich er ist oder wie verranzt er aussieht. Hier gibt es Dinge des täglichen Bedarfs für einen Appel und ein Ei. Hier redet jeder mit jedem. Hier wird an einem ungemütlichen Herbstabend sogar noch ein wenig Menschlichkeit zelebriert. Sozialer geht geht es kaum!

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Harry

Sitzt immer noch da unten, und langsam wird es kalt. Learning: Nichts geht von alleine, ich werd das irgendwie selbst in die Hand nehmen müssen. Zumindest rauszukriegen, was da los ist und wo das Bürgergeld hinwandert, das ihm bewilligt worden ist.

Zeit habe ich dafür eigentlich keine und Ahnung von der Thematik leider auch nicht. Da hilft nur: Schneeballrecherche und das ein wenig stückeln. Jeden Tag ein bisschen weiter forschen. Hab heute für den Anfang noch einmal mit der GA-Redakteurin telefoniert und zumindest einen Kontakt bekommen, den ich mal anrufen kann.

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Der Arsch! Kopiert meine Idee und meint dann auch noch, mich unbedingt übertrumpfen zu müssen! 😤

Spaß! 😅 Coole Aktion! Ich drücke dir die Daumen, dass du es schaffst!

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A propos coole Aktion: Ich lach mich kaputt! 🤣

Warum ist von uns keiner auf die Idee gekommen?

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Cannabis

Ihr überfordert mich… Ich wollt das legalisieren, habt das aber immer noch nicht (oder habe ich da was verpasst?) und jetzt nennt ihr es schon legal, warnt aber gleichzeitig vor einer Zukunft, die ihr selbst heraufbeschwören wollt. Meta!

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Lovescam-Nachrichten reißen nicht ab, und wieso werde ich das Gefühl nicht los, dass die ihre Texte neuerdings mit einer Bilderkennungs-KI erstellen? 🤔

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Fitbit

Ähem, wenn du mal so freundlich wärst, auf dein Handgelenk zu gucken, mein Lieber! Aber nein, die Gen X ist ja nur noch via E-Mail zu erreichen… 🙄

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Ich brauche keinen Urlaub. Ich warte einfach, bis es Herbst wird und gucke aus dem Fenster:

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Right

Stress und Selbstbewusstsein

Scheinen zusammenzuhängen. Ersteres nagt – zumindest bei mir – an zweitem. Heute bei einem Spaziergang kam mir zum ersten Mal in den Sinn wieso. Ich versuche bei Stress alles schneller zu erledigen, wirke gehetzt, husche so durchs Leben, achte nicht auf meine Körperhaltung, nehme mir auch wenig Zeit, für mich selbst einzustehen und meine Bedürfnisse überhaupt zu erkennen.

Was hilft da außer Achtsamkeit und Meditation? Bei mir noch ein wenig: Regelmäßigkeit und kleine Ziele:

  • Ich habe wieder angefangen, täglich 10.000 Schritte zu gehen. Die Fitbit Charge 6, die ich gerade teste, hilft mir dabei.
  • Mal wieder bisschen abnehmen und gesünder essen. Ich hab gut zugelegt, die letzten Monate, weil ich hauptsächlich aus der Pfanne gegessen habe. Hab irgendwo gelesen: Ersetze Pfanne standardmäßig durch Topf und schon wird dein Essen gesünder. Probiere ich aus. 1 kg ist schon runter, woher genau, weiß ich nicht.
  • Lesen. Ich lese gerade noch einmal das Reisebuch „Hinter dem Horizont Rechts“, wo einer mit dem Motorrad bis nach Australien gefahren ist. An den meisten Tagen schaffe ich 50 Seiten.
  • „Die drei ???“ hören. ??‍♂️ Macht mir gerade irre Spaß. Spotify hat sehr viele (alle?) Folgen, und eine Folge lässt sich gut in den Nebentätigkeiten eines Tages (Duschen, Kochen, Kaffee zubereiten, auf Couch chillen) unterbringen. Nur beim Essen bleibe ich dabei, dass ich esse und sonst nichts.

Ob’s hilft? Ich weiß nicht. Spätestens nächste Woche ist ja wirklich Herbst, und die Umstellung bekommt mir für gewöhnlich nicht. Es wird wohl mal wieder ein Kampf werden.

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Selfie mit iPhone 15 Pro

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Antifascist Drinking Club

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Timing ist alles, was Eventim?

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Dünnes Eis, mein Lieber, ganz dünnes Eis.

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Alright!

Zeitfüller

Zum ersten Mal sehe ich mittlerweile wirklich Licht am Ende des Tunnels. Ich lese meine letzten Bücher weg, ich organisiere meine Finanzen, gehe alte Erinnerungsstücke durch. Das Final-Minimieren wird schon noch ein paar Monate dauern (und ich weiß, genau das schreibe ich hier immer wieder), aber das Ende ist diesmal wirklich absehbar. Mittlerweile deutet sich sogar an, dass ich am Ende auch mental gestärkt da herauskomme. Es ändert sich gerade viel, und das ist gut so.

Was ich mich angesichts der anstehenden Freiheit neulich mal gefragt habe, ist: Wenn weder materieller noch seelischer Ballast da sein sollten, was wird aus der freigewordenen Energie? Gehe ich neuen Hobbys nach und, wenn ja, welchen? Dinge ausmisten, also Minimieren, ist ja schon auch irgendwo ein Hobby geworden. Auch wenn das wegfällt, dürfte Potential freiwerden. Lese ich dann lieber als jetzt, zeichne ich, sammle ich etwas oder erfreue ich mich am Nichtstun? Jemand hier unter euch, der in der Lebensmitte noch ein völlig neues Hobby für sich entdeckt hat?

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Zum Sport verdammt

Zum x-ten Male habe ich mir gerade mal wieder den Nacken verzogen. Ärzte, Physios, meine Ex (Ergotherapeutin), sie alle sagten im Grunde dasselbe: Stärke deine Körpermitte, und das machst du am besten mit entsprechendem Sport: Rückenkurs, Core-Training, Yoga, Pilates, wenn es sein muss.

Ich bin auch schon drauf und dran, mich wieder für ein Fitnessstudio anzumelden, sobald das abgeklungen ist. Es ist nur das erste Mal, dass ich zum Sport wirklich gezwungen bin, weil es aufgrund von Alterserscheinungen nicht mehr anders geht. Oha.

(Na gut, das zweite Mal. Vor ein paar Jahren hatte ich dauerhaft so starke Rückenschmerzen, dass ich irgendwann mit dem Radfahren und allgemein Bewegen, sprich: Spazieren, anfing. Es hat Wunder gewirkt und viele spannende Reisen seitdem begünstigt. Man kann das also durchaus positiv sehen. Ich bewege mich ja auch gerne.)

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Bereit sein

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Mit dem iPhone 15 Pro Fotos machen

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Argh

Viel los, wenig zu erzählen

Weil so vieles in der Schwebe hängt – und ich auch gar nicht alles erzählen möchte, was so los war. ??‍♂️ Beratungsgespräch wegen Ehrenamts gehabt, lief gut. Harry sitzt immer noch da unten, und man hat ihm sogar das Portemonnaie geklaut. ? Mir fehlt leider oft die Zeit, ihn noch weiter zu unterstützen, das notwendige Wissen sowieso. Es geht nur in mühseligen Schritten voran.

Normal würde keiner obdachlos werden, weil er keine Wohnung finde, sagte die Beraterin über das Ehrenamt noch. Aber ich erlebe es gerade live, wie da jemand auf der Straße wohnt, unter anderem auch, weil der Amtsschimmel Monate braucht, um ihm das Bürgergeld, das ihm zusteht, erstens zu bewilligen und zweitens auch auszuzahlen. Da kann es also doch passieren, dass einer solange auf der Straße wohnt.

Dass in der Politik überdies zu wenig für bezahlbaren Wohnraum getan wird und sich nicht nur die jetzige, auch die vorherige Regierung gar nicht erst wirklich an eine Lösung des Problems gewagt hat, liest man wohl an den aktuellen Landtagswahlen in Bayern und Hessen ab. Einerseits konsequent, dass man die Fehler von CDU/CSU, SPD, Grünen und FDP abstraft (wobei die CDU in Hessen ja sogar zugelegt hat, und was hat die nochmal für bezahlbaren Wohnraum getan, als sie noch an der Macht war?).

Andererseits kriege ich das Kotzen, wenn ich Bilder von feiernden AfD-Politikern sehe. Die regierenden Parteien machen es nicht gut (von einem Versagen würde ich aber noch lange nicht sprechen), eine ernstzunehmende andere Protestpartei gibt es nicht mehr (was machen eigentlich die Linken so?), also halten die Leute Rechts plötzlich für wählbar? Das ist entwürdigend. Ich dachte, wir wären besser als das.

Die Bilder aus Israel stimmen auch alles andere als fröhlich. 260 Tote bei einem Massaker auf einem Festival (!), der israelische Armeesprecher Arye Shalicar vergleicht das Vorgehen der Hamas-Kämpfer bei diesem Überfall mit den Todesschwadronen des Islamischen Staats. Und in Deutschland feiern einige diesen menschenverachtenden Überfall. Selbst in Bonn gab es vorhin Autokorsos. Auch hier dachte ich, wir wären besser als das.

Was ich trotzdem nirgendwo in den deutschen Medien heute gefunden habe: einen Hintergrundbeitrag, der das ganze Geschehen vernünftig einordnet. Was sind jetzt die Hintergründe für die Eskalation der Gewalt? Wer hat die Angriffe koordiniert? Und warum diese neue, massive Form der Gewalt auch gegen Zivilisten, das an den Islamischen Staat erinnert? Lediglich Zeit.de hat sich dem Thema gewidmet, die Beiträge sind aber alle hinter der Bezahlschranke versteckt…

Ganz so negativ mag ich aber heute nicht enden.

Immerhin war heute fast wie Frühling:

Und das sieht eigentlich ganz witzig aus:

Wobei sein Humor nicht ganz meins ist.

Wann habe ich eigentlich zum letzten Mal Kultur gemacht…? ?

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Accidental Cooking

Ungesundes Essen habe ich mittlerweile auch durchgespielt. Langsam wäre es mal gut, bisschen in die andere Richtung zu gehen. Seit ich mehr auf meinen Körper höre, sagt der mir auch interessante Dinge, wie, was eigentlich gerade ganz angebracht wäre und wie man es vernünftig würzen könnte. Ich weiß nicht, woher der das plötzlich weiß…

Also gesund kochen, trotzdem nicht zu viel Zeit für alles verwenden – und Rezepte aufschreiben, sagte man mir heute. 😉 Ich kam auf folgendes Rezept für selbstgemachten Kartoffelstampf:

  1. 1 Glas geschälte und vorgekochte junge Kartoffeln. Gab’s beim Rewe, gar nicht mal so teuer, 1,29 Euro das Glas. Die Kartoffeln abgießen, in einen breiten Topf geben und mit einer Gabel zerdrücken (falls wie bei mir ein Stampf nicht vorhanden)
  2. Mit bisschen Hafermilch (oder echter Milch) aufgießen, erhitzen
  3. Würzen mit Muskatnuss (nicht zu viel ?, ich musste welches wieder rausschöpfen), Rosenpaprika, einer Ecke Butter, einmal mit dem Salzstreuer drübergehen. That’s it.

Schmeckte erstaunlich gut.

Ich bin großer Freund von vorgekochten Kartoffeln, Pasta oder Reis. Spart unfassbar viel Zeit und gelingt immer. Kaufe ich in Angeboten oder zur Not eine Billigmarke.

Dazu gab’s übrigens Sauerkraut aus der Tüte und vegetarische Nürnberger. Keine 10 Minuten, und alles war fertig.

Mir fehlen weiterhin die Ideen. Es müsste eine App geben, die einem täglich drei Ideen für 1 personalisiertes gesundes, leckeres Schnellgericht rüberschickt.

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Hab im Trendblog heute über das neue Google Pixel 8 Pro geschrieben. Es hat einen magischen Editor. Der magische Radierer in der Vorversion konnte per Knopfdruck Personen und Gegenstände aus einem Bild löschen, die man dort nicht haben wollte. Das war schon nice. Mit dem magischen Editor könnt ihr jetzt Personen und Gegenstände in einem Bild neu anordnen. Dave steht zu weit links und ist außerdem sehr klein? Kein Problem: Rücken wir ihn mehr nach rechts und machen ihn größer:

Das dürfte die Fotografie ganz schön verändern. ?

Apples neuere iPhones können das übrigens im Prinzip auch, also Personen von Hintergründen lösen. Anders als Google weiß Apple damit aber noch nicht wirklich was anzufangen…

Best Take ist außerdem eine Funktion, die von einer Personengruppe eine Bilderserie aufnimmt und dann von jeder Person das beste Motiv in einem Bild zusammen“merged“:

Das wird aber noch etwas dauern, bis das gut funktioniert. Schon im Demofoto sieht das in den Umrissen um die Gesichter herum nicht gerade sauber aus (schaut mal genau hin!), und das Grinsen der Eltern auf dem Bild erinnert mich an das Musikvideo von Black Hole Sun. ?

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Ich mache solange Fotos mit dem iPhone 15 Pro. Sehen auch ganz anständig aus:

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Jetzt will ich aber was sehen!

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War einer der ganz Großen! Wer weiß, ob Filme mit Terence Hill (der im Original ganz anders klingt) ohne ihn überhaupt so ein großer Erfolg geworden wären. RIP! ?

Hier ist Danneberg, der natürlich auch schauspielen konnte, in einem alten Film in einer Szene mit Klaus Kinski (!) zu sehen:

Wolfgang Hess, der Synchronsprecher von Bud Spencer, ist schon 2016 verstorben…